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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: moneymind <moneymind AT gmx.de>, ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld
  • Date: Fri, 5 May 2017 23:07:48 +0200

Hallo Wolfgang, Arne,

zu der gewünschten Bilanzdarstellung kann ich ein ausführliches Beispiel mit Bilanzdarstellungen beisteuern.
Ein Zentralbank kann zu Überweisungszwecken eingeschaltet werden, muss aber nicht zwangsläufig beteiligt werden.

Die Frage nach der Fristigkeit der entstehenden Forderung gestaltet sich etwas schwieriger. Keine Bank wird bei Krediten in dieser Höhe ihre Interbankenkredite auf einen einzelnen Kredit abstimmen sondern nur insgesamt ihre Kredite an den jeweiligen Salden ausrichten. Der einzelne Kredit ist im Wust der gegenseitigen Überweisungen, der Wertpapierkäufe und der sonstigen Finanztransaktionen nicht mehr erkennbar. Die Banken schwenken hier zu einer anderen Betrachtungsweise über. Es wird insgesamt die Zahlungsfähigkeit der Bank in verschiedenen Zeitintervallen betrachtet. Diese ist Bestandteil des "Risikomanagements" einer Bank. Eine rein fiktive Betrachtung der Interbankenfristigkeiten von einzelnen Krediten ist deshalb nicht zielführend.

@Arne
Kannst Du mir zu Deinen Zahlen genaue Quellenhinweise mit Linkadresse und Seitenzahl geben, damit ich mir die Suche sparen kann? Diese Größenordnungen hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm.

Das Geschäftsbanken untereinander mit "Geschäftsbankengeld" zahlen ist irreführend. In keiner offiziellen Geldmengendefinition werden die Forderungen/Verbindlichkeiten unter Geschäftsbanken als Zahlungsmittel aufgeführt. Es handelt sich hierbei um Forderungen/Verbindlichkeiten unter Banken, notiert in der offiziellen Währungseinheit. Wenn Du eine eigene Gelddefinition hier in die Diskussion einbringen willst, solltest Du dies auch kundtun.

 
Am 05.05.2017 um 22:10 schrieb moneymind:
Hallo Arne,

Laut Zahlungsverkehrsstatistik der Deutschen Bundesbank betrug 2015 der Wert der bargeldlosen Zahlungen durch Nichtbanken 56.627 Mrd.Euro.
Der Wert des Interbankenzahlungsverkehr betrug 2015 204.855 Mrd.Ein großer Teil dieser Zahlungen läuft über die sog. Nostro- und Vostrokonten, das sind Girokonten, die sich die Banken gegenseitig einräumen. D.h. Geschäftsbanken nutzen Geschäftsbankengeld in sehr großem Umfang als Zahlungsmittel untereinander. Dadurch leisten Geschäftsbanken Zahlungen in Geschäftsbankengeld untereinander zur Umgehung der Zentralbank.

Bitte gib doch ein konkretes Beispiel, mit Bilanzdarstellungen: ich überweise Dir 10 000 € auf Dein Girokonto, das von einer anderen Bank geführt wird als meiner. Nun zeige, wie diese Zahlung per Nostro-/Vostrokonten ohne ZBG abgewickelt wird, und zeige v.a., wann genau die entstehende Forderung Deiner Bank gegen meine fällig wird.





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