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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld


Chronologisch Thread 
  • From: Sebastian Alscher <sebastian.alscher AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: Arne Pfeilsticker <arne.pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld
  • Date: Sat, 6 May 2017 23:17:02 +0200

Hast du mal mit jemandem gesprochen, der einen Fonds verwaltet, um Dir da einen Eindruck zu verschaffen, wie das in der Regel so ist? Oder vergleichst du in dem Fall nur die Einträge in der Tabelle?

Natürlich hat ein Aktieninvestment, was man in einem Sondervermögen bündelt (und das dann anteilig an die Fonds-Investoren ausgibt) Aktiencharakter vergleichbar mit einem direkten Eigenkapitalinvestment. Weil Du aber - wenn du 1000 EUR in einen diversifizierten Fonds investiert - unter Umständen nicht einmal eine einzelne Aktie hältst, hast du für dieses Unternehmen kein Stimmrecht. Der gesamte Fonds dann aber schon. 
Wenn man also Wert darauf legt, mitzubestimmen, kauft man sich besser eine Aktie. Ansonsten ist das genau die Leistung, für die du den Fondsmanager bezahlst, nämlich das Management deines Vermögens. Du WILLST, dass er Entscheidungen trifft. Sonst kannst du das ja auch gleich selbst machen. 

Ein Fonds dient daher in der Regel genau dieser Komplexitätsreduktion - weil man nicht sein eigenes Portfolioinvestment zusammenstückeln möchte.  

Darüber hinaus kannst du natürlich auch einen Anleihenfonds kaufen, da wirst der Fondsmanager eher selten Themen mit seinen Unternehme zu besprechen haben, bei denen du Angst haben könntest, dass er an Dir vorbei entscheidet.



Am 6. Mai 2017 um 23:02:40, Arne Pfeilsticker (arne.pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de) schrieb:


Am 06.05.2017 um 19:22 schrieb Sebastian Alscher <sebastian.alscher AT piratenpartei-hessen.de>:

Hi Arne!

Was genau meinst du damit, dass Fonds-Verwalter auf Risiko der Anteilseigner spekulieren? 

Hallo Seb,
wenn man Eigenkapital mit Fondsanteilen vergleicht, dann stellt man fest, dass Fondsanteile eine Art Eigenkapital ohne Mitspracherecht ist.




Sie sind ja treuhänderisch tätig - für das Sondervermögen, das den Anteilseignern gehört.

„treuhänderisch“ ist die Verbrämung der Tatsache, dass der Treuhänder allein die Entscheidung über die Geldanlage trifft und seinen Gewinnanteil sichert er sich über die Verwaltergebühr unabhängig vom Erfolg.

Das ist genau der Sinn und Zweck von Fonds!! Du hast ein leichteres Leben und er nimmt sich Geld dafür. 

Du sagst, er hätte kein Risiko. natürlich ist seine Gebühr vom Wert des Fonds abhängig. Etwa zu tun, was den Wert deines Investments schmälert ist eher nicht in seinem Interesse.




Bestenfalls haben sie also die Möglichkeit, über die Höhe der Gebühren davon zu profitieren. Gleichzeitig ist ihnen aber durch die Fondsbestimmungen ein ziemlich enger Rahmen gesteckt.

Der durch die Fondsbestimmungen gesteckte Rahmen ist m.E. trotzdem groß genug um gleichzeitig auch eigene Interessen des Verwalters zu verfolgen. Der Wettbewerb setzt den Verwalter zwar unter einen gewissen Erfolgsdruck, aber interessant wäre zu wissen, was unterm Strich und auf längere Sicht für den Verwalter hängen bleibt und was für den Anteilseigner.

Gruß
Arne


Was sind denn in deinen Augen die Interessen des Verwalters (die zu deinen Lasten gehen könnten)?




Denkst du da an ein bestimmtes Beispiel?

Grüße,


Seb

Randbemerkung: Mit dem Bündeln zu einem Korb an Risiken üben Fonds auch eine Risikotransformationsfunktion aus.

Am 6. Mai 2017 um 15:07:27, Arne Pfeilsticker (arne.pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de) schrieb:


> Am 06.05.2017 um 14:14 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>: 
>  
>> Beim Darlehen, das die Bank B1 bei der Bank B2 aufnimmt hängt die Fälligkeit an den vereinbarten Konditionen. 
>  
> Zunächst eine Frage: 
>  
> Was genau ist für dich "Fristen- und Risikotransformation", und welche Rolle spielen diese für Dein Verständnis des Bankensystems? 

Zur Begrifflichkeit und was mein Verständnis anbelangt siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Risikotransformation und https://de.wikipedia.org/wiki/Fristentransformation .  

Durch Fristen-, Losgrößen- und Risikotransformation erfüllen Banken eine wichtige Funktion nicht nur innerhalb des Bankensystems, sondern für die gesamte Volkswirtschaft. Allerdings stelle ich immer wieder fest, dass Banken sehr viel tun um genau nicht diese Funktionen zu erfüllen. Am Auffälligsten ist für mich bei der Risikotransformation. Font-Anteile sind z.B. so konstruiert, dass der Anteilseigner das gesamte Risiko hat, aber er hat nichts mehr zu sagen. Die Fontverwalter spekulieren so auf Risiko der Anteilseigner. 



-- 
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