Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld
  • Date: Sat, 06 May 2017 12:14:16 +0000

Beim Darlehen, das die Bank B1 bei der Bank B2 aufnimmt hängt die Fälligkeit an den vereinbarten Konditionen.

Zunächst eine Frage:

Was genau ist für dich "Fristen- und Risikotransformation", und welche Rolle spielen diese für Dein Verständnis des Bankensystems?

Zu deinem Satz oben:

Sobald also die Forderung von B2 ggü. B1 fällig wird, benötigt B1 ein Zahlungsmittel, das sie nicht selbst produzieren kann.

Dies kann Zentralbankguthaben sein, das auch dadurch erhöht werden kann, daß B1 von Kunden Bareinzahlungen erhält und diesen den eingezahlten Betrag auf ihrem Giro- oder Terminkonto gutschreibt. Es kann auch dadurch erhöht werden, daß die Bank liquide Aktiva bei der ZB in Pension gibt oder am offenen Markt gegen ZB-Geld verkauft.

Es kann auch Guthaben bei einem privaten Clearinghaus sein (wie früher Guthaben der Kreissparkassen bei ihrer Girozentrale).

All diesen Fällen ist aber gemeinsam, daß B1 das benötigte ZM nicht selbst herstellen kann, also ein Liquiditätsproblem hat.

Nun ist richtig, daß Banken zunächst wechselseitige Forderungen verrechnen und dann lediglich den Restsaldo in einem ZM erfüllen, daß sie nicht schaffen können. Daraus ergibt sich, daß bei Zahlungsgleichschritt - wenn also die Summe der Forderungen von B1 ggü. B2 und die Summe der Forderungen von B2 ggü. B1 sich für eine Periode genau entspricht, der Zahlungsmittelbedarf gleich Null ist.

Daraus folgt, daß der Zahlungsmittelbedarf umso höher ist, je größer die Abweichung vom Zahlungsgleichschritt ist. Anders: je näher sich das Bankensystem am Zahlungsgleichschritt befindet, desto geringer sind auch die geldpolitischen Interventionsmöglichkeiten der Zentralbank (die Du mir generell auszublenden scheinst, mit Ausnahme eben der Mindestreservepolitik, zu der Du eine Extrem-/Fundamentalposition beziehst).

Gruß
Wolfgang



Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang