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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: Tensor <Tensor AT Piraten-lsa.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik@lists piratenpartei. de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?
  • Date: Wed, 16 Sep 2015 23:25:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 16.09.2015 um 18:25 schrieb Tensor <Tensor AT Piraten-lsa.de>:

Am 16.09.2015 um 16:57 schrieb Arne Pfeilsticker:

Würde man die Einkommen aus Finanzprodukten, die direkt nichts mit der Realwirtschaft zu tun haben, mit speziell markiertem Geld bezahlen und könne man dieses spezielle Geld nur zum Kauf von solchen Finanzprodukten verwenden können, dann wäre dem Spuk schnell ein Ende gesetzt. Man würde feststellen, dass dieses spezielle Geld de facto wertloses Spielgeld ist. Die Situation ist vergleichbar mit der, wenn man feststellt, dass man eine „Blüte" in der Hand hält. Solange Falschgeld nicht entdeckt wird, funktioniert es wie echtes Geld. Und obwohl es wie echtes Geld funktioniert, müsste klar sein, dass der Geldfälscher ein Schmarotzer ist.
Der Vergleich des aus dem Nirvana generierten Zockergeldes durch freie Geldschöpfung der Banken mit Falschgeld gefällt mir sehr gut. Lt. https://www.youtube.com/watch?v=0vOy3f6LdZo (Vorsicht - manchmal ein bisschen schwer zu verfolgen aber durchaus mit ein paar Ansätzen, die für mich sehr vernünftig klingen.) besteht die Geldschöpfung der Banken zu 75% aus Falschgeld. Ich freu' mich schon auf den großen Zahltag, der diese Wahrheit ans Licht bringt.

Ich befürchte, dass du hierfür sehr, sehr alt werden musst, bevor dieser Tag kommt.

Und ich befürchte auch, dass es kein lustiger Tag wird. Ich stelle ihn mir so ähnlich vor, wie wenn alle Gläubigen und Kirchen dieser Welt mit einem Schlag begreifen würden, dass „ihr“ Gott, lediglich der gemeinsame Glaube an Gott ist und die ganze Konstruktion primär der Manipulation und Ausbeutung dient.


"Die Einlagen der Bevölkerung sind sicher", tönte Mutti zum Höhepunkt der Finanzkrise. Genauso gelogen wie Nobbys gleichlautender Satz über die Renten.


Ich meine, hier müssen wir möglichst präzise die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten, um das besser und genauer zu klären als mit der Metapher "Schein".

Daß daraus folgt, daß für eine Rückkehr zu einer "realkapitalistischen Spielanordnung" die Finanzmärkte drastisch reguliert werden, sehe ich genauso wie Du vermutlich auch.

Wobei die bisherigen „drastischen“ Maßnahmen nicht wirklich das Übel an der Wurzel gepackt haben.

Die einfachste und drastische Maßnahme wäre Vollgeld in Kombination mit Transparenz und einer Geldschöpfungssteuer auf alle Finanzprodukte, sofern eine direkte oder indirekte Geldschöpfung vorliegt.

Tja - das wäre in der Tat auch meiner Meinung nach `ne tolle Sache. Ich fürchte nur, dass diese Maßnahme... nicht sehr wohlwollend von unseren Bestimmern aufgenommen werden würde.

Inwieweit ist "Geld" dann vielleicht "Mittel zum Zweck", also um die Vermögensentwicklung so zu lenken, wie sie in den letzten Jahrzehnten verlief?
Genau so sehe ich das auch. - Und das „schöne“ daran ist, dass die Mechanismen diese Umverteilung von Unten nach Oben kaum wahr genommen wird. - Im Gegenteil, sie wird von den Begünstigten als Ausdruck einer „gerechten“ Leistungsgesellschaft gesehen.

Ja, aber das liegt nicht "am Geld" oder am "Geldsystem", sondern es ist Folge der herrschenden Ideologie, die auf einer grundfalschen Wirtschaftstheorie beruht - und der ordnungspolitischen - geld-, fiskal-, sozial- etc. politischen "Spielanordnung", die darauf aufbauend seit Mitte der 70er geschaffen wurde.

Ich vermute, dass wir hier ein Henne-Ei-Problem haben. :-)

Mhm - aber wer/was ist Ei und wer/was ist Henne? Das ist eigentlich egal.  Schlagen wir das Ei in die Pfanne und kochen von der Henne `ne gute Suppe.

Mein Vorschlag: Back to the roots - also Vollgeld mit den von Arne beschriebenen Randbedingungen. Und damit die Maßnahme auch den Bankern mit von Gier zerfressenem Hirnen verständlich wird, führen wir extra für dieses Klientel als groben Orientierungspunkt die 1971 in den USA aufgegebene Bindung der M1 Geldmenge an das allseits beliebte gelbe Metall wieder ein.

Woran liegt es, dass viele Menschen immer noch glauben, dass die Bindung des Geldes an Gold oder ein anders Edelmetall zu besserem Geld führt? 

Der Bedarf an Geld hängt von ökonomischen Faktoren ab und eine Bindung an irgendeine Ware ist zum einen eine Ressourcenverschwendung und zum anderen so unnötig wie ein Kropf.


  Gold ist in seiner Menge weltweit auf einen Würfel mit etwas mehr als 20 m Kantenlänge begrenzt http://www.zeit.de/2008/16/Stimmts-Gold . Da ändert sich nicht mehr viel. Eine Welt ohne Wachstumswahnsinn, neue Paradigmen - was für'ne goldige Idee - find' ich jedenfalls.

Auch unser heutiges Kreditgeld löst an sich keinen Wachstumszwang aus. Siehe https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Grillfeste/Kontrapapier_Wachstumszwang 

Wachstumszwang probagieren m.E. Leute, die nicht begriffen haben, dass sie Teil eines gesellschaftlichen „Krebsgeschwürs“ sind.

Gruß
Arne


Gruß
Arne


D.h. die Aufgabe besteht darin,

1) Eine bessere, RICHTIGE Wirtschaftstheorie zu schaffen: dadurch, daß die bestehenden Ansätze einer monetären Ökonomik und des Postkeynesianismus dadurch systematisch integriert werden, daß man ihnen ein RECHTLiCHES FUNDAMENT verpaßt (das machst Du, Arne, schon sehr gut - leider machen es noch nicht viele, daher ja unsere Diskussion am 5. Oktober).

2) Darauf aufbauend eine europäische "realkapitalistische" Spielanordnung wiederherzustellen - was allerdings auch grundlegende Reformen der Eurozone und der EU generell nötig macht - was eine umfassende, integrierte POLITISCHE ÖKONOMIE voraussetzt, die erst durch die rechtliche Fundierung monetärer Ökonomik möglich wird.

https://de.scribd.com/doc/218788496/Stephan-Schulmeister-Ein-New-Deal-fur-Europa (dort leider noch ohne rechtliche Fundierung)

Gruß, Wolfgang




    





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