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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?
- Date: Fri, 18 Sep 2015 21:10:27 +0000
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi Axel,
Wenn ich ukw "richtig" interpretiere, dann hat er mit der Frage eher die Vermögnensakkumaulation bei Wenigen gemeint als vielmehr irgendwelche Detailmechanismen bei der Bewertung. Warum sonst ist der Armutsbericht erwähnt?
Stimmt, seh ich auch so.
Hier ist eine Anleitung zur Umverteilung von unten nach oben:
1) Starte den Kapitalismus von vorneherein so, daß Du auf der einen Seite eine Klasse von Have-Nots (doppelt freien Lohnarbeitern ohne eigenen Grund und Boden), auf der anderen Seite eine von "Haves" (Grundeigentümern) schaffst (nenne das einfach "Bauernbefreiung").
Es ist wichtig, keine genossenschaftlichen Experimente zu machen, wie etwa die Kibbuzim seit 1920 in Palästina, denn:
/"Zweierlei sehr verschiedne Sorten von Warenbesitzern müssen sich gegenüber und in Kontakt treten, einerseits Eigner von Geld, Produktions- und Lebensmitteln, denen es gilt, die von ihnen geeignete Wertsumme zu verwerten durch Ankauf fremder Arbeitskraft; andrerseits freie Arbeiter, Verkäufer der eignen Arbeitskraft und daher Verkäufer von Arbeit. _Freie Arbeiter in dem Doppelsinn, daß weder sie selbst unmittelbar zu den Produktionsmitteln gehören, wie Sklaven, Leibeigne usw., noch auch die Produktionsmittel ihnen gehören, wie beim selbstwirtschaftenden Bauer usw., sie davon vielmehr frei, los und ledig sind._ Mit dieser Polarisation des Warenmarkts sind die Grundbedingungen der kapitalistischen Produktion gegeben. _Das Kapitalverhältnis setzt die Scheidung zwischen den Arbeitern und dem Eigentum an den Verwirklichungsbedingungen der Arbeit voraus. Sobald die kapitalistische Produktion einmal auf eignen Füßen steht, erhält sie nicht nur jene Scheidung, sondern reproduziert sie auf stets wachsender Stufenleiter._ Der Prozeß, der das Kapitalverhältnis schafft, kann also nichts andres sein als der Scheidungsprozeß des Arbeiters vom Eigentum an seinen Arbeitsbedingungen, ein Prozeß, der einerseits die gesellschaftlichen Lebens- und Produktionsmittel in Kapital verwandelt, andrerseits die unmittelbaren Produzenten in Lohnarbeiter. Die sog. ursprüngliche Akkumulation ist also nichts als der historische Scheidungsprozeß von Produzent und Produktionsmittel. Er erscheint als "ursprünglich", weil er die *_Vorgeschichte_* des Kapitals und der ihm entsprechenden Produktionsweise bildet."/
/"Ihr Ursprung wird erklärt, indem er als Anekdote der Vergangenheit erzählt wird. In einer längst verfloßnen Zeit gab es auf der einen Seite eine fleißige, intelligente und vor allem _sparsame Elite_ und auf der andren _faulenzende, ihr alles und mehr verjubelnde Lumpen_. Die Legende vom theologischen Sündenfall erzählt uns allerdings, wie der Mensch dazu verdammt worden sei, sein Brot im Schweiß seines Angesichts zu essen; die Historie vom ökonomischen Sündenfall aber enthüllt uns, wieso es Leute gibt, die das keineswegs nötig haben. Einerlei. So kam es, daß die ersten Reichtum akkumulierten und die letztren schließlich nichts zu verkaufen hatten als ihre eigne Haut. Und von diesem Sündenfall datiert die Armut der großen Masse, die immer noch, aller Arbeit zum Trotz, nichts zu verkaufen hat als sich selbst, und der Reichtum der wenigen, der fortwährend wächst, obgleich sie <742> längst aufgehört haben zu arbeiten." (Karl Marx: Das Kapital. Erster Band: Der Produktionsprozess des Kapitals. Kap. 24: Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation. Weiter im Text: http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_741.htm ... sehr lesenswert, und nicht nur dieses Kapitel - DAS GANZE BUCH. /
2) Sollte nun dummerweise eine große Depression dazu führen, daß irgendein britischer Hallodri plötzlich Vollbeschäftigung zum Ziel staatlicher Wirtschaftspolitik erklärt, sodaß sich innerhalb von 30 Jahren die Lohnarbeiter sogar ihr eigenes Häusle bauen können, politisch nach links abdriften und aus den Streiks gar nicht mehr herauskommen, und auch noch die Finanzmärkte reguliert und durch fixe Wechselkursbandbreiten jede Währungsspekulation unmöglich macht, empfiehlt sich folgendes Vorgehen (zu beobachten seit Mitte der 70er Jahre):
(Fortsetzung folgt)
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Axel Grimm, 25.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudolf Müller, 25.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudolf Müller, 26.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Comenius, 26.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudolf Müller, 27.09.2015
- [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 1, Winrich Prenk, 28.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudolf Müller, 28.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Tensor, 24.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Axel Grimm, 23.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Stephan Schwarz, 24.09.2015
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 16.09.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 18.09.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 19.09.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 16.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudi, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudi, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 18.09.2015
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