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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat
  • Date: Mon, 23 Feb 2015 01:06:04 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 23.02.2015 um 00:21 schrieb David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>:

Hey Arne,



Solange der Tauschwert von Dingen direkt oder indirekt mit dem Angebot und der Nachfrage dieser Dinge verbunden sind, so lange kann Geld nur einen Wert haben, wenn es auf irgend eine Weise in der Menge beschränkt wird.

Wie diese Mengenbegrenzung stattfinden soll, ist m.E. ein diskussionswürdiger Punkt. Und die Frage, ob der derzeitige Mechanismus zufriedenstellend ist, würde ich ganz klar mit nein beantworten.

Durch Kreditsicherheiten und Haftung ist der Mechanismus imo an sich zufriedenstellend. Die Geldmenge ist nicht nur "physisch" beschränkt, sondern auch noch durch die Bereitschaft des Kreditnehmers bei einer Fehlinvestition sein belastetes Hab und Gut zu verlieren.

Hi David,
solange die Banken durch eigene Geldschöpfung die Geldmenge im Wesentlichen bestimmen ist m.E. das Problem nicht wirklich gelöst. Die Finanzkrise hat z.B. gezeigt, dass Konstruktionen möglich sind, in denen Kreditnehmern Kredite gegeben werden, von denen die Kreditgeber wussten, dass die Kreditnehmer sie nicht bedienen können. Warum haben sie es dennoch gemacht? Weil nur so eine exzessive Ausweitung der Geldmenge möglich war und ein Schneeballsystem aufgebaut werden konnte.

Die Bereitschaft zwingt den Unternhemer dazu sehr vernünftig mit Krediten umzugehen.

Der vernünftige Umgang mit Krediten ist das Ziel. Aber wenn Unternehmen echte Risiken eingehen, dann tun sie das u.U. nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch im Interesse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung. Für solche Investitionen hielt ich es für durchaus vertretbar, dass eine Investition auch in den Sand gesetzt werden kann, ohne dass der Unternehmer dadurch seine wirtschaftliche Existenz verliert. 


Probleme gibt es nur, wenn sich daran nicht gehalten wird.

Probleme sind der ständige Begleiter wirklich innovativer Ideen. Und ein Sprichwort sagt: Den Ersten der Tod, den zweiten die Not und den Dritten das Brot.

Mittelständische Unternehmen und Kreisssparkassen verursachen keine Finanzkrisen. Never ever. Und wenn mal was schief läuft wird das rigoros abgeschrieben.

Es geht halt nicht ohne strikte Bankenregulierung

Regulierungen sind m.E. kein guter Weg, weil sie die Interessen der Beteiligten gegen den Strich bürstet. Was wir m.E. brauchen sind Rahmenbedingungen, die das gewünschte Verhalten auf natürliche Weise bewirken. 

Der Unterschied ist teilweise fliesend. Durch folgendes Beispiel soll er verdeutlicht werden. Wenn die Stadtverwaltung nicht möchte, dass Autos auf einem Gehweg parken, dann kann sie ein Verbotsschild aufstellen (= Regulierung) oder durch bauliche Veränderungen, das Parken auf dem Gehweg unmöglich machen (= Rahmenbedingungen ändern).

Im politischen und wirtschaftlichen Bereich scheint mir die Koppelung von Freiheit und Verantwortung und die Internalisierung externer Kosten ein geeignetes Mittel zu sein. Beispiel: Die Kosten und Folgekosten des Alkoholmissbrauchs werden direkt auf die Produzenten von Alkohol im Verhältnis der Auswirkungen umgelegt. 

und mit einer Politik die ihre "Kumpels" raushaut. Weniger eine Frage des Kreditgeldsystems als mehr die Unterminierung dessens durch Korruption. Satte Bankenregulierung und eine funktionierende Umverteilungspolitik durch Steuern könnten schon reichen, dass das alles prima funktioniert. Wichtigste Kennzahl der Wirtschaft sollte dann der Gini-Koeffizient sein.  

Ich halte Kreditgeld (mittlerweile) für einen sehr guten Steuermechanismus.  

Kreditgeld als Vollgeld ja, aber nicht das Kreditgeld des Geschäftsbankensektors. 

Viele Grüße
Arne


Grüße
David

--
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