Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat

[moneymind <moneymind AT gmx.de>]

Hi Patrik,

> "Modern central banks have larger ambitions. They are typically concerned 
> with “managing the economy.” But their actions still have their 
> impact only to the extent that they succeed in influencing the natural 
> hierarchy. Modern central banks are perhaps not so much concerned with 
> the shape of the hierarchy per se as they are with how that hierarchy 
> articulates with the real economy, specifically aggregate demand and 
> aggregate supply."
>
> Schön wär's.... Dazu müsste ihnen aber der "general good" wichtig 
> sein; tatsächlich dienen sie weiterhin nur den Interessen der 
> Finanzindustrie. Dass Banker, die eine Bank betreiben, um Banken zu 
> helfen, irgendetwas anderes im Sinn haben könnten, als genau dieses zu 
> tun, ist eine naiv-romantische Vorstellung.


Du hast recht, in der gegenwärtigen Spielanordnung ist das definitiv so, 
und die ZBen spielen dabei mit. Sieht man darin, daß sie von den Staaten 
restriktive Fiskalpolitik und "Reformen" verlangen, also 
Arbeitsmarktderegulation, Sozialabbau, usw. usf. - siehe z.B. Trichets 
Brief an den span. Regierungschef, verlinkt hier:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=336045

Das Problem liegt aber doch nicht bei der "Zentralbank per se" und könnte 
deshalb durch die Abschaffung der ZB behoben werden. Das "Problem" ist die 
Ideologie in den Hirnen der Zentralbanker, Geschäftsbanker, Politiker, 
die die Basis der GESAMTEN Regulationsform oder Spielanordnung ist, die 
eben von vorn bis hinten den Interessen der GBen dient: durch Vorschreiben 
"unabhängiger ZB" und extrem restriktiver Fiskalpolitik (plus den 
üblichen pak neoklassisch gerechtfertigter BS-Reformen) ultra-lockere 
Geldpolitik ERZWINGEN, mit der die Banken auf Teufel komm raus billiges 
ZBG kriegen, mit dem sie - da sie in der Realwirtschaft gar keine Abnehmer 
dafür finden, weil die die Zukunft und Nachfrage eben pessimistisch oder 
als unsicher empfinden - dann eben an den Finanzmärkten eine Blase nach 
der anderen aufblasen.

FINANZKAPITALISMUS HOCH DREI!

Daß es auch anders geht, zeigt doch schon das historische Gegenbeispiel 
der 50er und 60er Jahre, als wir eine ganz andere Spielanordnung hatten.