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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Rolf Müller <rolf.mueller9 AT t-online.de>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen
  • Date: Sat, 14 Feb 2015 12:56:57 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


NACHTRAG:

Am 14.02.2015 um 12:11 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:

Gleischschritt meint das zeitliche Zusammenfallen von Kauf/Verkauf und Zahlung.


"Stützel definiert Gleichschritt wie folgt: „Gleichschritt herrscht, wenn zufällig für jede Einzelwirtschaft dasselbe gilt, was für die Gesamtwirtschaft von vornherein gilt." Wenn beispielsweise Einnahmen in voller Höhe und unmittelbar an andere Wirtschafts subjekte weiter ausgeben werden und alle anderen (einnehmenden) Wirtschaftssubjekte dies weiter gleich tun - strenger Einnahme-Ausgabe-Gleichschritt stattfindet - beträgt der Kreditbedarf bei allen Einzelnen Null. Nach dem Größenmechanik-Satz entsteht nur, wenn die Komplementärgruppe aus ihren Einnahmen Geldvermögen bildet, Kreditbedarf: „Der Kreditbedarf ist eine Funktion der Abweichung von Ausgabengleichschritt, keine Funktion des Niveaus der Ausgaben."[15].“

Ich glaube, er meint damit eher, dass „Gleichschritt“ dann vorliegt, wenn Einnahmen und Ausgaben immer gleich hoch sind (bezogen auf den Außenhandel, Importe und Exporte sich immer gleich entwickeln und damit der Außenbeitrag 0 ist), wobei das nichts mit „Zahlungen“ zu tun hat - aber auf diesen Unterschied hinzuweisen, ist Arnes Steckenpferd.

Ich denke nicht, dass er damit das Auseinanderfallen von Verpflichtungsgeschäft (ich werde für den Erhalt der Ware zahlen) und Erfüllungsgeschäft (ich habe die Zahlung geleistet) meint.

Siehe: https://economics.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/economics/Keynes/Paper_Johannes_Schmidt.pdf

"Gleichschritt liegt vor, wenn keinerlei Vorsprungseffekte vorliegen. Anders gesagt: „Gleichschritt herrscht, wenn zufällig für jede Einzelwirtschaft dasselbe gilt, war für die Gesamtheit von vornherein gilt“ (STÜTZEL 1978, S. 29, im Original kursiv). Bezogen auf das Beispiel von Einnahmen und Ausgaben bedeutet es: „Gleichschritt herrscht, wenn bei jeder Einzelwirtschaft die Eingänge gerade so hoch sind wie die Ausgänge, also gerade keine Salden auftreten. Als ‚gleichschrittige Veränderung’ aber wollen wir einen Verlauf bezeichnen, in dem der ‚input’ (Eingang) jeder Einzelwirtschaft gerade um den gleichen absoluten (nicht prozentualen) Betrag wächst (schrumpft) wie der ‚output’ (Ausgang), so daß der Saldo gleich groß bleibt“ (STÜTZEL 1978, S. 50).“

Die entscheidende Frage ist also ähnlich gelagert, wie bei der Diskussion ums (aggregierte) Sparen bei Keynes. Es liegt in der Definition von „Eingängen und Ausgängen“ bzw. „Input und Output“.

Bei rein monetärer Betrachtung liegt man bei Axel, versteht man darunter - wie Keynes - (netto-)Vermögenszuwächse und -reduzierungen, dann sieht die Welt wieder anders aus; dann spielen die „Zahlungen“ nämlich nur eine untergeordnete Rolle. „Gleichschritt“ läge auch dann vor, wenn man den selben Betrag auf Ziel kauft und verkauft.

Interessanter Punkt: In diesem Fall entstehen Schulden, obwohl es weder ein „Ungleichgewicht“, noch einem „Vorsprungseffekt“ gibt.





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