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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen

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Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen


Chronologisch Thread 

Am 17.02.15 um 21:34 schrieb Patrik Pekrul:
> Richtig! Wesentlich ist WOFÜR Kredit vergeben wird, davon rede ich
> schon seit Anbeginn der Zeiten. Alles andere ist sekundärer Natur.

Danke für diesen Einwurf. Damit kann ich auch das quantumökonomische
Argument, die Departementalisierung (also die getrennte Erfassung von
Finanzierungs- und Fixkapital) unterstütze den Banker bei der
Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.

Bei regionalen oder genossenschaftlichen Banken kann man das ja auch
heute noch sehen. Der Banker sieht ja bei seinen Kunden, den lokal
ansässigen Handwerkern/ mittelständischen Unternehmern, was abgeht. Wenn
sich etwa beim Sägewerksbesitzer Rechnungen für Reparaturen häufen, kann
der Banker dann schon absehen, dass dieser demnächst für einen Darlehen
vorspricht. Ratingagenturen haben einem solchen Knowhow über real
vorhandene Gegebenheiten schlichtweg nichts entgegenzusetzen. Im
Gegenteil: Ich habe eher den Eindruck, der Wust an Kennzahlen
verschleiert den Blick auf die realen Gegebenheiten.

> Das ganze fusst auf der kindlichen Vorstellung, dass Eigenkapital
> irgendwie eine Goldkiste ist - als eiserne Reserve - die man im
> Bedarfsfall anzapfen kann. Realität: Eigenkapital ist nichts weiter
> als eine bilanzielle Residualgröße, mehr nicht.

Eigenkapital als bilanzielle Residualgröße - interessante Auffassung.
Lohnt sich, glaube ich, sich mal weitere Gedanken darüber zu machen.

> Das ganze Gesülzte um Eigenkapitalquoten, Basel III etc. dient
> letztlich nur dazu, den kleinen Unternehmen das Wasser abzugraben, um
> den großen Konzernen die lästige Konkurrenz vom Hals zu halten - oder
> noch besser, ihnen zu ermöglichen, deren Know-how zu Dumping-Preisen
> einzukaufen; genug Geld haben sie ja in der Kasse.

Basel III (Umfang ca. 80k Seiten). Das Argument ist nicht ganz von der
Hand zuweisen: der Konzentrationsprozess wird verstärkt von
institutionalisierten Rahmenbedingungen.

> Das klingt jetzt vielleicht wieder nach VT, aber ich halte es nicht
> für „Zufall“, dass mal wieder die großen begünstigt und die kleinen
> behindert werden.

So inflationär wie der Begriff VT heute gebraucht wird, vor allem in der
Absicht, abweichende Meinungen zu diskreditieren, kann man die Benennung
eines gut fundierten, mit Fakten unterlegten alternativen
Erklärungsmusters als VT nur als Adelung empfinden. ;)




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