ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
- Date: Tue, 6 Jan 2015 20:47:37 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 06.01.2015 um 13:17 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:
> Hallo Patrik,
>
>> Das meinte ich mit: Im Kapitalismus dienen die (scheinbar) mächtigen den
>> reichen.
>
> Ja - es sei denn, die Bevölkerungsmehrheit der Lohnabhängigen erkennt ihre
> Interessen und setzt sie demokratisch durch (ihre Masse ist ihr
> demokratischer Vorteil), was die Reichen natürlich durch Propaganda zu
> verhindern versuchen. Deshalb müssen sich die Lohnabhängigen formieren, und
> dafür brauchen sie eine korrekte Wirtschaftstheorie.
Ich weiss nicht, was du unter "korrekter Wirtschaftstheorie" verstehst.
Ich denke das Grundproblem zieht sich durch die gesamte
Menschheitsgeschichte, nämlich dass es schon immer (von ein paar weniger
vorzeitlich lebender Grüppchen abgesehen) eine krasse Ungleichverteilung
innerhalb menschlicher Gesellschaften gab. Für mich ist die wesentliche
Frage: Wieso, und wie kann man das überwinden. Dabei ist der Ansatz, den du
verfolgst in meinen Augen wenig zielführend.
Wen interessiert es, ob Kennzeichen des Kapitalismus - so wie du ihn
verstehst - ein bürgerliches Recht mit Schutz des Eigentums und handelbaren
Rechten sind, wenn doch das Grundproblem (krasse Ungleichverteilung) in exakt
selber Weise auch in anderen "Wirtschaftsformen" oder "ökonomischen
Strukturen" (wie Marx es ausdrückt) auftritt? Wenn wir uns einig sind, dass
dies das Grundproblem ist (sind wir uns da einig?), dann ist doch die Frage:
Was ist fundamental bei allen gleich?
Was nützt es der "Bevölkerungsmehrheit der Lohnabhängigen", wenn sie unter
falschen Voraussetzungen, Änderungen durchsetzt, die im Ergebnis wieder auf
das selbe hinauslaufen (krasse Ungleichverteilung). Ob man das nun
Sozialismus, Feudalismus, Kapitalismus oder wie auch immer nennt, das
Ergebnis war immer das selbe. Die "korrekte Wirtschaftstheorie" ist also
diejenige, die das Grundproblem beseitigt.
Auf ganz abstrakter Ebene kann man vielleicht das Grundproblem wie folgt
zusammenfassen: Es gab immer ein "Machtmittel" und "Herrschaftswissen", das
der Bevölkerungsmehrheit (der Lohnabhängigen oder anderer) vorenthalten wurde.
Dieses Machtmittel hat sich im Laufe der Geschichte verändert - mal war es
Gewalt (militärische Überlegenheit), mal Astronomie (mit deren Hilfe man der
Bevölkerungsmehrheit vorgaukeln konnte, dass man den Himmel beherrscht und
daher legitimer Herrscher über alles war), mal überlegene
Organisationsmöglichkeit, weil die Herrscher Lesen und Schreiben konnten,
aber das Volk dumm gehalten wurde. Mal ist es die Kontrolle der öffentlichen
Kommunikation, mal Technologie - wie auch immer.
Heute bedeutet das Machtmittel schlicht "Geld" und das "Herrschaftswissen"
besteht eben darin, zu wissen, wie es im Kern funktioniert. Darüber wird das
Volk bewusst in die Irre geführt und desinformiert.
Die Frage ist also, was du erreichen willst. Wenn es darum geht, dass
aktuelle Herrschaftssystem "zu knacken", dann sollten wir uns nicht in
endlosen Erörterungen über "Kapitalismus" ergehen, sondern uns überlegen, wie
wir am besten das Herrschaftswissen unters Volk bringen.
Wenn es dein Ansatz ist, das Problem grundsätzlich zu lösen, dann brauchen
wir dazu keine "korrekte Wirtschaftstheorie", sondern das geht weit darüber
hinaus.
Die Frage wäre, wie muss ein Machtmittel konzipiert sein, damit es nur
funktioniert, wenn die Bevölkerungsmehrheit partizipiert. Eine Lösung wäre
meiner Ansicht nach so etwas wie eine "Netzwerkökonomie", denn ein Netz ist
umso "mächtiger" je mehr teilnehmen und je vernetzter sie sind, sprich: je
mehr sie partizipieren. Einen ähnlichen Ansatz halte ich auch für zielführend
um das Geldsystem (das aktuelle "Machtmittel") zu knacken. Das
zentralistische System, das von einer "Eilte" kontrolliert wird, muss durch
ein partizipatives barrierefreies System ersetzt werden.
> Ansonsten halte ich unsere Diskussion nicht für zielführend. Du weichst
> permanent aus und schwafelst wild in der Gegend herum, ohne zu sagen,
> worauf Du hinauswillst. Ich habe den Eindruck, daß Du hier eine reine
> Macht- und Verwirrungstaktik verfolgst.
>
> Es schaltet sich auch sonst niemand ein. Ich glaube, das bringt so
> niemandem etwas.
>
> Deshalb breche ich hier ab.
Vielleicht sollten wir uns zunächst über die Zielstellung einig werden,
wahrscheinlich reden wir aneinander vorbei.
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 01.01.2015
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 04.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 04.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 05.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 05.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 05.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 05.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 06.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 06.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Amos Comenius, 07.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 07.01.2015
- [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 08.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 06.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Ulrich Mayer, 07.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, ukw, 14.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 06.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 04.01.2015
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