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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Mon, 5 Jan 2015 23:05:13 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 05.01.2015 um 13:06 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:

> Um nochmal auf mein ursprüngliches Posting zurückzukommen:
>
> Marx schreibt dort weiter:
>
> "Die ökonomische Struktur der kapitalistischen Gesellschaft ist
> hervorgegangen aus der ökonomischen Struktur der feudalen Gesellschaft. Die
> Auflösung dieser hat die Elemente jener freigesetzt.
> ...
> Sie unterscheiden sich aber in der Form der sozialen Beziehungen, innerhalb
> der die Ausbeutung stattfindet.
>
> Nur, wenn die Ausbeutung über (formell, nicht real) "frei" geschlossene
> Verträge stattfindet, gibt es "Kapitalismus". So sieht das auch Marx (der
> allerdings in der griech. Antike (polis ab ca. 800 v.Chr.) keinen
> Kapitalismus zu erkennen vermag, den es aber de facto - samt privater
> Banken - gab).
>
> Deine Definition von Kapitalismus verpaßt gerade die entscheidenden,
> Kapitalismus von anderen Formen der Herrschaft/Ausbeutung unterscheidenden
> Merkmale.

Nun, ich erlaube mir mal die Frechheit zu behaupten, dass die Ansichten des
Herren Marx nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Aber wenn wir uns schon an (aus meiner Sicht) Formalien aufhängen wollen,
dann würde ich doch aus den jeweiligen "-ismus" abstellen, sprich:

Despotismus
Feudalismus
Kapitalismus
Individualismus
Sozialismus
Kommunismus

Der "ismus" definiert, welches "Ordnungsprinzip" das dominierende ist, wobei
nach meinem Dafürhalten hier eine unsaubere Vermengung stattfindet. Meiner
Ansicht nach muss man unterscheiden zwischen:

Herrschaftsformen: Despotismus, Feudalismus
Gesellschaftsformen: Individualismus, Sozialismus, Kommunismus
Produktionsformen: Kapitalismus

Aber gut, nennen wir alle zum Zwecke der Diskussion "Wirtschaftsformen"
(obwohl ich es für falsch halte).

Wodurch unterscheidet sich also "Kapitalismus" von den anderen "ismen". Nun:

Im Despotismus, werden alle gesellschaftlichen Vorgänge an den Bedürfnissen
des Despoten ausgerichtet
Im Feudalismus an den Bedürfnissen der Feudalherren
Im Individualismus stehen die Bedürfnisse des Einzelnen im Mittelpunkt jeder
Betrachtung
Im Sozialismus an den Bedürfnissen der "Gesellschaft" - welche das sind, und
wer und wie sie feststellt, war das zentrale praktische Problem, an dem
dieser Ansatz gescheitert ist
Im Kommunismus an den Bedürfnissen der "Gemeinschaft" - solange nicht mal das
praktische Problem der Sozialismus gelöst hat, halte ich dieses für eine rein
Utopie
Im Kapitalismus werden nun alle gesellschaftlichen Vorgänge an den
Bedürfnissen des Kapitals ausgerichtet bzw. ihm untergeordnet

Das meinte ich mit: Im Kapitalismus dienen die (scheinbar) mächtigen den
reichen.

Die Schwierigkeit ist eben die Abgrenzung, wenn "die mächtigen" gleichzeitig
"die reichen" sind - so wie es zumeist immer war - wenn man alles über einen
Kamm schert und als "Wirtschaftsform" bezeichnet.

Tatsächlich lassen sich aber Herrschaftsformen, Gesellschaftsformen und
Produktionsformen (weitgehend) beliebig kombinieren (hinzu kommen z.B. auch
noch Staatsformen).






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