ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Comenius <comenius2000 AT gmail.com>
- To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht - Fazit
- Date: Mon, 22 Dec 2014 13:47:21 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 21.12.2014 um 09:20 schrieb Patrik Pekrul:
Am 20.12.2014 um 17:06 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>:Falsch! (Blöde Unterstellung)
Da stimme ich dir zu. Ich sagte ja, dass man versuchen muss, das System soAufgrund der Tatsache, dass sich von rechts nun der Baum in rasanten TempoWenn er keine brauchbare Theorie darüber hat, was denn nun passiert ist,
nähert, bleibt keine große Zeit, über Regeländerungen zu debattieren oder
Grundsatzforschung zu betreiben. Der Fahrer muss alle Optionen haben, um die
Karre irgendwie wieder in die richtige Richtung zu kriegen, da ist jede a
priori-Annahme oder gar Festlegung hinderlich.
wird er am Rad drehen und entweder den Baum treffen oder nicht. Ohne
Theorie liegt seine Trefferwahrscheinlichkeit bei 50 %, mit einer
halbwegs brauchbaren Theorie könnte man sie vielleicht auf 20% senken.
weit es geht zu verstehen, um Heuristiken und Handlungsempfehlungen
abzuleiten, aber selbst, wenn man die Fehlerquote auf 20% senken könnte, dann
wäre es immer noch viel zu unsicher, starre Regeln einzuführen. Welche
Alternativen gäbe es noch:
1. Man könnte völlig andere Strategien entwickeln, bspw. eine Vollbremsung,
wenn das System nicht so reagiert wie es soll - zumindest fährt man dann
nicht in den Baum.
2. Wenn sich herausstellt, dass auch das nicht zuverlässig funktioniert, oder
sinnvoll ist, dann wäre vielleicht der nächste Schritt die Karre mit Airbags
auszustatten, Gurt- und Helmpflicht einzuführen und die Geschwindigkeit zu
begrenzen
3. Stellt sich auch dieses nicht als zielführend heraus, dann muss man wohl
tatsächlich die Straßenbauer fragen, ob man vielleicht die Straßen
modifizieren kann, sprich Leitplanken einführen, nur noch Einzelspuren,
Nothaltebuchten, und sollte das zu aufwendig sein, kann man
4. Ernsthaft die Frage stellen, ob man vielleicht einfach das falsche Vehikel
benutzt
Ich bin bereit über 1.-4. nachzudenken, während ich bei anderen Diskutanten (wie bspw.
Axel und dir) eher den Eindruck habe, dass axiomatisch vorausgesetzt wird, dass unser
Fahrzeug gut ist, und man sich folglich mit dem anderen "Quatsch" gar nicht
zu befassen braucht.
Das erinnert mich ein wenig an die Grundannahme "Märkte streben zu Gleichgewicht." oder "DerVielleicht, aber wenn wir uns einig sind, dass der Wagen Zick-Zack und
Preismechanismus führt immer zur optimalen Resourcenallokation.", und weil das so ist braucht man sich
über anderes nicht wirklich Gedanken machen, sondern man muss einfach nur dafür sorgen, dass die
Randbedingungen stimmen, damit der Markt endlich richtig funktionieren kann. Wir wissen ja nun, dass diese
"konsistente Wirtschaftstheorie" regelmäßig an die Wand fährt, und hier und da setzt sich (sehr)
langsam die Erkenntnis durch, dass vielleicht die Grundannahmen in der realen Welt unzutreffend sind. Diese
Offenheit sollten wir auch bei der Debatte haben, wenn es um unser Geld geht. Natürlich kann man vieles
machen, aber vielleicht sitzen wir auch einfach nur im falschen Vehikel.
in die falsche Richtung fährt und dass der Fahrer besoffen ist, und du
dann sagst: "Es könnte ja auch am Auto liegen, lass uns mal Diesel in
den Tank schütten", dann wirst du verstehen, dass ich dir nicht
begeistert zustimme.
Von dem "demokratischen Entscheider", der besoffen gemacht wurde.Von welchem "Fahrer" sprichst du? Wie könnte man das ändern?Dies bedeutet nicht, dass man sich in ruhigem Fahrwasser dann nicht damitWenn sich unser Geldsystem durch etwas auszeichnet, dann durch seine hohe Flexibilität.
befassen sollte, was und warum da eigentlich passiert ist, man darf aus den
Plausibilitäten sogar Empfehlungen ableiten, aber in einem solchen System
muss der Fahrer jederzeit flexibel reagieren können.
Die "Fahrer" scheinen mir dagegen etwas verbohrt zu sein.
Wenn ich sicher wüsste, wie man das ändern kann, wären wir ein gutes
Stück weiter. Mit den Alkis ist das immer nicht so einfach. Aber wie uns
da der Diesel im Tank helfen soll, erschließt sich mir halt nicht.
Weil auch der Souverän nur Teil eines Systems ist. Wenn dieses System zusammenbricht, ist es aus mit der Souveränität. Also muss er, (wenn er mal seine Souveränität wiedererlangt hat,) lernen, die Fähigkeit zur Steuerung dieses Systems zu erlangen, was sicherlich bestimmte Umbauten am System erfordert. Diesel statt Benzin in den Tank hilft uns da nicht weiter, schon gar nicht solange der Fahrer so besoffen ist, dass er nicht 'mal den Tankdeckel auf kriegt.
Die Frage ist doch, warum sich der Souverän das Geld überhaupt leihen muss?Wenn wir also z.B. irgendwann Konsens darüber erzielen könnten, dass dasDann wäre doch die Verstaatlichung oder demokratische Kontrolle der Banken
Geldschöpfungsprivileg in privater Hand so ein Systemfehler ist, der einen
kleinen Gruppe Menschen unglaubliche Macht gibt, die ihnen nicht nur dabei
hilft
Politik maßgeblich zu beeinflussen (um nicht lenken zu sagen) und in Folge dessen enorme (auch reale) Güter
anzuhäufen, dann wäre der systematische Ansatz zur Lösung, dieses Privileg wieder abzuschaffen. Wenn man so
will, hat der Staat hier eine öffentliche Dienstleistung (Bereitstellung von Zahlungsmitteln) privatisiert
und es passierte das, was so oft passiert, wenn öffentliche Güter privatisiert wurden. Die
"privilegierten" Anbieter dieser Güter vergolden sich auf Kosten der Allgemeinheit die Eier, und
schieben alle Folgekosten auf den Staat. Die Geldschöpfung sollte also wieder in die "sichtbare
Hand" des "demokratischen Entscheiders".
ein interessanterer und erfolgversprechenderer Weg als lediglich dem Staat zu
erlauben Geld zu emittieren ohne es Schulden nennen zu müssen.
Ist das sinnvoll? Wieso?
Ahoi,
Comenius
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