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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht - Fazit

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht - Fazit


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: ukw <ukw AT berlin.com>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht - Fazit
  • Date: Sat, 20 Dec 2014 16:11:00 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 20.12.2014 um 14:42 schrieb ukw <ukw AT berlin.com>:
>
> Folgendes Bild: Es ist doch auch sinnvoll, wenn der Konstrukteur eines
> Autos für Mechanismen der Bremsmöglichkeiten innerhalb des Autos sorgt und
> nicht die Straßenbauer mit "Trial and error" unter Zugrundelegung gewisser
> Plausibiliäten Vorkehrung treffen müssen um das Schlimmste zu verhindern.

Schlechtes Bild, denn das Auto unterliegt den Gesetzen der Physik und verhält
sich dementsprechend vorhersehbar.

Für vorhersehbare Systeme kannst du natürlich Mechanismen konstruieren, die
in bestimmten Situationen (meist) richtig reagieren. Deshalb funktionieren ja
auch Autopiloten bei Flugzeugen (meist). Ich denke aber, dass das bei der
Wirtschaft nicht so einfach ist. Stell dir mal vor, das Auto würde sich wie
folgt verhalten: in 9 von 10 Fällen fährt das Auto nach links, wenn du das
Lenkrad nach links drehst, beim 10. Mal aber nach rechts. Das ist echt doof,
insbesondere wenn es obendrein noch eine Regel gibt, dass du in nur nach
links lenken darfst, wenn du nach links willst.

Aufgrund der Tatsache, dass sich von rechts nun der Baum in rasanten Tempo
nähert, bleibt keine große Zeit, über Regeländerungen zu debattieren oder
Grundsatzforschung zu betreiben. Der Fahrer muss alle Optionen haben, um die
Karre irgendwie wieder in die richtige Richtung zu kriegen, da ist jede a
priori-Annahme oder gar Festlegung hinderlich. Dies bedeutet nicht, dass man
sich in ruhigem Fahrwasser dann nicht damit befassen sollte, was und warum da
eigentlich passiert ist, man darf aus den Plausibilitäten sogar Empfehlungen
ableiten, aber in einem solchen System muss der Fahrer jederzeit flexibel
reagieren können.

> Ich finde es also sinnvoller, jedem "Geld" ein Mechanismus zur Steuerung zu
> implementieren. Der rote Knopf zur Selbstzerstörung z.B.

Es wird schwer werden, einen zuverlässigen "Selbstzerstörungsknopf" zu
entwickeln, der wirklich nur funktioniert, wenn er soll. Keinesfalls darf er
zur Unzeit aktiviert werden, oder sich gar selbst aktivieren. Ich weiß nicht,
wie wahrscheinlich es ist, dass eine solche "Superregel" implementiert werden
kann. Aber grundsätzlich gebe ich die recht. Es ist besser ein System so
auszulegen, dass viele Fehler grundsätzlich ausgeschlossen werden, anstatt im
Sinne des "End of the pipe"-Denkens hinterher korrigiert zu werden.

Wenn wir also z.B. irgendwann Konsens darüber erzielen könnten, dass das
Geldschöpfungsprivileg in privater Hand so ein Systemfehler ist, der einen
kleinen Gruppe Menschen unglaubliche Macht gibt, die ihnen nicht nur dabei
hilft
Politik maßgeblich zu beeinflussen (um nicht lenken zu sagen) und in Folge
dessen enorme (auch reale) Güter anzuhäufen, dann wäre der systematische
Ansatz zur Lösung, dieses Privileg wieder abzuschaffen. Wenn man so will, hat
der Staat hier eine öffentliche Dienstleistung (Bereitstellung von
Zahlungsmitteln) privatisiert und es passierte das, was so oft passiert, wenn
öffentliche Güter privatisiert wurden. Die "privilegierten" Anbieter dieser
Güter vergolden sich auf Kosten der Allgemeinheit die Eier, und schieben alle
Folgekosten auf den Staat. Die Geldschöpfung sollte also wieder in die
"sichtbare Hand" des "demokratischen Entscheiders".

> Zusätzliche Maßnahmen von außen (Fiskal und Steuerpolitik) regeln dann die
> Anpassungen "vor Ort".

Zweifelsohne.





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