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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Geld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Geld


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Geld
  • Date: Sat, 20 Dec 2014 19:18:54 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Rudi,

danke für den Einwurf. Die Erwartungshaltung ist überall anders ausgeprägt. Klar, dass man keine direkte/unmittelbare Gegenleistung "erwartet". Wie auch? Das wäre ganz und gar nicht das Prinzip von verschenken. Geschenke sind Teil der Beziehungspflege. Aber das ist keine Einbahnstraße - daher der Hinweis auf die Reziprozität.
Wenn ich ein Geschenk als Investition in eine Freundschaft/Verbundenheit bezeichne, ist das meilenweit überspitzt und wird der Realität nicht mal annähernd nahekommen, nur kann ich es grade nicht besser ausdrücken.
Es läuft auf ein Geben und Nehmen hinaus, was keinesfalls nur materiell zu verstehen ist. Selbst Spenden heißt im Prinzip nichts anderes, als einem Teil der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

Grüße,
Marco
 
 
Am 20.12.2014 um 18:30 schrieb Rudolf Müller:
Hallo Marco,

kann Deine Sichtweise verstehen, teile sie jedoch nicht.
Wenn ich jemandem etwas schenke, erwarte ich keine Gegenleistung. Wenn ich eine solche erwarte, ist es wie ein Geschäft, bei welchem ich die Höhe Gegenleistung in die Hände des Empfängers lege. Dann ist es jedoch mE kein Geschenk mehr. Zu sehen, dass dem Beschenkten eine Freude bereitet wurde, kann doch auch bereits genug sein.


Am 20.12.2014 um 16:33 schrieb Marco Schmidt:
Interessante Vorstellung vom Verschenken ohne Gegenleistung.
Wie oft machst Du das persönlich - etwas weggeben ohne Gegenleistung?
Ich rede nicht von Spenden. Aber sagen wir mal Du verschenkst jedes Jahr
etwas an eine bestimmte Person, bekommst aber nie etwas zurück. Oder Du
lädst immer wieder zum Essen ein, wirst aber nie im Gegenzug auch mal
eingeladen.
Wie lange hältst Du an diesem Verhalten fest?

Beim Verschenken geht es (vielleicht nicht unmittelbar und deutlich
sichtbar) um Reziprozität. Die Erwartungshaltung der Oma ist nunmal so,
dass der Enkel wenigstens ein bisschen Zeit mit ihr verbringt. Das ist
nichts materielles, hat aber für die Oma in dem Moment einen "Wert", der
eigentlich nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Aber da sie nunmal Geld hat...
Darf ich dir nochmal Graeber ans Herz legen? Wenn schon nicht das ganze
Buch, dann wenigstens eine Zusammenfassung?
https://syndikalismus.wordpress.com/2012/09/02/buchbesprechung-david-graeber-schulden-die-ersten-5000-jahre/

Auch Graebers Versuch, aus dem Schenken ein Geschäft zu konstruieren, kann mich nicht überzeugen.

Versuchen wir doch einfach, den Standpunkt des Anderen zu verstehen und dies als seine Meinung zu akzeptieren. Die Einteilung in "richtig" und "falsch" können wir dabei einfach entfallen lassen.

Wikipedia:
"Schenken kann ein Ausdruck altruistischen Handelns sein, oder aber einen gewissen sozialen Druck auf den Beschenkten ausüben, dem Schenkenden seinerseits für einen Gefallen oder ein Geschenk verpflichtet zu sein."

Beide Auffassungen sind vertreten. Es ist also erforderlich bei dem Wort "schenken" zu erwähnen, was man darunter versteht. Auch meine Sichtweise kann deshalb nicht als allgemeingültig angesehen werden.

Beste Grüße
Rudi2

Am 20.12.2014 um 14:21 schrieb ukw:
Was hat denn das eine (Kredit) mit dem anderen zu tun.
Auch ein zinsloser Kredit ist ein Kredit.
Erst wenn Dir Oma 100,- Euro in die Hand legt, keine Zinsen dafür
verlangt, Du kein Gedicht aufsagen musst und Ihr nicht ... usw. und
sie (OMA) das Geld nicht wiederhaben will - dann ist es ein Geschenk.
So kurz vor Weihnachten solltest Du das doch verstehen oder?

Am 20.12.2014 um 14:04 schrieb thomas:
Ein Kredit, den man nicht tilgen muss, ist kein Kredit.
Fragwürdiger Satz.

Und was ist mit Zinsen? Für die Bank zählt der Cash-Flow aus den Zinsen.
Im Saldo will die Bank auch keinen Kredit getilgt bekommen, sondern
Netto Kredite vergeben und wachsen.

      




    

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Mit freundlichen Grüßen,
Marco Schmidt



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