Am 17.12.2014 um 21:50 schrieb Marco
Schmidt:
Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
Hallo
ukw,
die Kritik habe ich wohl verdient und nehme sie an. Werde mich
bemühen, nicht mehr einfach emotional drauf los zu schreiben,
sondern wie ich es auch bereits eingefordert habe Diskussionen
auf der inhaltlichen Ebene zu führen. Am Ende reiben wir uns an
persönlichen Befindlichkeiten, und die Inhalte bleiben auf der
Strecke, das ist nicht zielführend. :-/ Antworten sind im Text
eingefügt.
Chapeau! Freundlich sachlich und in keiner Weise provozierende
Einleitung. Respekt dafür.
am Mittwoch, 17. Dezember 2014 um 19:40 schrieb ukw:
Ich habe
gerade "The social life of money" von Nigel Dodd angefangen zu
lesen. Dort wird gleich zu Beginn zur Sprache gebracht, dass die
unterschiedlichen Ansichten auf Geld heute von *Annahmen* auf
dessen Herkunft und Entstehungsgeschichte herrühren.
"But
many present-day debates about the future of money come down
to differences of opinion about what money was originally, as
if we can settle our arguments by regarding ancient history as
lawyers treat precedent. The problem with questions about
where money started, of course, is that the answer
usually depends on our assumptions about what money is,
which, in turn, usually rest on arguments about where it began.
Moreover, there is a crucial difference between the history
of particular monetary forms, e.g., specie or coin, and
the history of money in general (Grierson 1978: 6)."
D.h. im Endeffekt geht es bei den verschiedenen
Erklärungsansätzen um Plausibilität. Reine Tauschwirtschaft
hat es m.E. nie gegeben, es war schon immer eine
Kreditwirtschaft. Der Ansatz mit IOUs (u.a. Graeber oder
quartlery bulletin der BoE) erscheint mir plausibler. Da ich
nicht weiß, ob Du diese Quellen kennst, fehlt Dir u.U.
einiges an Informationen.
Wenn mir einiges an Informationen fehlen sollte um Dich zu
verstehen, dann gib sie mir und allen anderen Mitlesern.
Davon gingst Du aus:
Hier nochmal der Hinweis auf Graeber mit seinem
Buch über Schulden. Er ist nicht der einzige Anthropologe, der
keine Hinweise für eine frühere Tauschwirtschaft gefunden hat,
wo alles gegeneinander abgewogen wurde.
Dann sagst Du jetzt, es habe nie Tauschwirtschaft gegeben - es war
Deiner Meinung nach schon immer eine Kreditwirtschaft.
Wo war der Kreditvertrag, wo war der Gläubiger, wo war der Schuldner
und wo war die Exekutive (Inkasso) ?
Nein, erst mit der Einführung von Münzgeld oder anderen
Tauschobjekten (historische Funde geben mögliche Hinweise) =>
Geld kommt es zu dem Tatbestand SIC! der Geldschöpfung. Und erst mit
dem Giralgeld, welches vom Goldstandard befreit war, konnte dann -
in Verbindung mit Computernetzwerken - mit multipler Geldschöpfung
die Welt kontrolliert werden. Dazwischen liegen Jahrhunderte. Die
dazwischenliegenden Jahrhunderte werden im Film nicht explizit
genannt, zumal diese Angaben auch für jeden Währungsraum
unterschiedlich sein können. Aber den geschärften Sinnen eines
aufmerksamen Beobachters wird nicht entgangen sein, daß im Bild
zuerst immer mit gelben Rundstücken gearbeitet wird, die mit
metallischem Klang fallen. Offensichtlich Münzen, die eine
Goldbindung nahelegen und die erst nach dem Zinseszins Modell zu
Papiergeld werden. (Punkt 6 - das Papiergeld - Beginne dich von
realen Werten zu lösen). Bis dahin gelten natürlich die historischen
Gesetze und Regeln im Umgang mit Geld. Die heutigen Gesetze kommen
erst heute zur Anwendung. Zur Finanzierung der Kriege musste schnell
mehr Geld geschaffen werden als Werte vorhanden waren. Darum wurde
die Bindung der Währung an das limitierende Gold aufgegeben. Also
werden im Kapitel 6 die historischen Einschnitte des Übergangs von
der reinen Goldeckung zu teilweiser Golddeckung bis zur
vollständigen Aufgabe der Golddeckung beschrieben. Die vollständige
Aufgabe der Golddeckung fand in den USA erst 1971 statt (Nixon
/Vietnam).
In Kapitel 7 (Punkt 7 im Video "wie funktioniert Geld") wird mit
grünen Scheinen als Geldsymbol gearbeitet. Offensichtlich sind erst
damit historische Bereiche nach 1971 gemeint.
Das alles konntet Ihr beim Betrachten des Videos "wie funktioniert
Geld" nicht selbst erkennen? Dieses Defizit in der Wahrnehmung macht
sich nur beim Betrachten des Films "wie funktioniert Geld" bemerkbar
und beeinflusst Euch nicht im Alltagsgeschäft? Das nehme ich weder
Dir nach Axel ab, das nehm ich keinem ab.
|
Das ist Dein Zitat:
"Um
zu Geld zu kommen braucht man in den meisten Fällen eine
wichtige Grundlage: Geld - und das kann man leihen" -
Sätze wie diese tun echt weh. Es wird wieder aufgewärmt,
dass Banken ein Verleihgeschäft tätigen und das nur aus
Geld noch mehr Geld werden kann? Das Feindbild in den
Videos ist klar, der Bänker als Herrscher übers Geld,
der die Welt unterjocht... Kann man nicht ernst nehmen.
|
Das ist mein Zitat: Feindbild im Video?
Kann man nicht ernst nehmen? Finde den Fehler: Jeder darf
und kann Giralgeld schaffen? Jeder darf und kann Bargeld
schaffen? Erklär doch mal die Geldschöpfungspraktiken.
Sind keinerlei Privilegien im Spiel? Warum muss sich die
Griechische Regierung den Forderungen der "Troika" fügen?
|
das wieder Dein Zitat. PS - da Du oder Dein
Mailprogramm (picnic ist wahrscheinlicher) die Herkunft
von Zitatblöcken nicht einwandfrei darstellt, ist es sehr
anstrengend sich mit Dir zu unterhalten. Soweit ich weiß,
bist Du innerhalb der AG schon einmal darauf hingewiesen
worden. Man hat Dich aufgefordert ein Mailprogramm zu
verwenden, bei dem die Zitatblöcke erhalten bleiben.
Kannst Du das auch umsetzen oder nicht?
|
Selbstverständlich
sind Privilegien im Spiel, die zurechtgestutzt gehören. Das ist
aber eine Frage, die Finanzmarktliberalisierung zurückzudrehen
und nichts, was mit dem Geldsystem per se zu tun hat.
Jeder kann Versprechen (auf zukünftige Leistungserbringung)
abgeben. Ob er/sie sich damit etwas reales erstehen kann, hängt
davon ab, wie vertrauenswürdig der Erbringer der Leistung
*jetzt* dieses Versprechen einschätzt. Das Banken-/Geldsystem
nimmt es dem Versprechens-Geber ab, jemanden finden zu müssen,
der ihm persönlich vertraut. Die Bank muss es, und das tut sie
nur über Zugriffsmöglichkeiten auf Sicherheiten. Das Kreditgeld
ist das veredelte Versprechen des Versprechens-Gebers auf
zukünftige Leistungserbringung (an die Gesellschaft). Wenn er
den Kredit getilgt hat, ist sein Versprechen eingelöst.
Die griechische Regierung hat keinen Zugriff auf eine eigene
Zentralbank. Im Normalfall würde man wohl längst Insolvenz
beantragt haben, aber das lässt ja die Troika nicht zu.
|
Ah,
und die Bank bekommt ihren Anteil beim (nicht
zutreffenden) Weiterverleihen, ohne etwas dafür zu tun
und ohne Risiko... Bombensicheres Geschäft...
*kopfschüttel* Wie peinlich ist das?
|
Die Frage wirst Du selbst beantworten müssen, denn die
These stammt ja auch von Dir.
|
Die
These "risikolos" kommt aus dem Video.
aber erst später. Am Ende von Teil eins wird (unter dem
geldhistorischen Zustand der Goldpreisbindung) gesagt, man müsse das
(Gold)geld nur weitergeben. Und das ist zu der Zeit sachlich
richtig. Es gab zwar findige Herrscher, die Ihr Vermögen mit Gold
Legierungen aufwerten wollten, aber da kam Archimedes und wog die
Goldmünzen in der Luft und in Quecksilber ... er (Archimedes) fand
den Fehler. So war das Geld/Gold Grundlage für mehr Gold/Geld durch
Zins.
Risikolos kommt wann?
Geht es um das Verleihen? Die Banknoten haben ja noch eine
Seriennummer, da könnte man eventuell noch einen
Geldverleihmechanismus konstruieren. Mein Geldschein xyz234, den
ich zur Bank trage, befindet sich Morgen im Portemonnaie von
jemand anderem. Das geht schon rein technisch bei den
Bankguthaben nicht. Ein Passivum der Geschäftsbank kann nicht
weiterverliehen werden. Oder ist deine Bank in der Lage zu
sagen, wessen Kreditforderungen da auf deinem Konto liegen?
|
Jaaaa, und dann kommt noch das Beispiel
vom fehlenden Zins. Schon tausendfach widerlegt, auch
als AG-Konsens (schon gelesen?: https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Zins/Zinskritik-Kritik )
"Der Geldbedarf erhöht sich (durch Zins) ständig" ...
das ist wie ein Rückfall in die Steinzeit, aber nicht
das Niveau der AG?!
Du bist noch nicht so lange in der AG. Kannst Du
beurteilen, was das Niveau der AG ist? Schau Dich an -
Du bist das Niveau der AG. Du kannst Dir keine eigene
Meinung leisten und ziehst Dich "sicherheitshalber" auf
"den AG Konsens" zurück. Da wundern mich Deine verbalen
Ausfälle. Im Gegensatz zu Dir habe ich damals auf
diversen PADs mitgeschrieben an diesem Thema und beim
Abstimmen über diese Frage im AG Konsens - richtig, Du
hast weder mitgearbeitet noch abgestimmt und ich wurde
damals überstimmt, aber meine Einwände sind noch findbar
im Netz. Damals wie heute gilt: Es ist nicht möglich
"alte Kredite" ohne "neue Kredite" zu bedienen. Es fehlt
tatsächlich etwas Geld.
Damals wie heute gilt: Ohne Sicherheit kein Kredit.
Während die Geldmenge theoretisch, exponentiell wachsen
kann und die Geldmenge tatsächlich aus dem der AG GOuFP
offenbar unerfindlichen Gründen auch praktisch
exponentiell wächst ergibt sich ein Problem bei den
Sicherheiten. |
Nur weil
es exponentiell aussieht, steht noch lange nicht zwingend eine
Exponentialfunktion dahinter.
Hättest Du Mathematik studiert wüßtest Du, das zwangsläufig eine
Exponentialfunktion dahinter stecken muss. => Oberstufe
"Kurvendiskussion"
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurvendiskussion
Je nach
Betrachtungszeitraum sieht auch das Wachstum eines Menschen
exponentiell aus (z.B. frühe Kindheit). Das ist ein gutes
Beispiel für "correlation does not imply causation". Darauf
fallen aber viele herein.
Erstens: Das organische Wachstum des gesunden Menschen ist nur in
der Jugend und somit vorübergehend exponentiell. Das Wachstum ändert
sich und wird ohne Krise/Krankheit zu verursachen ganz aufhören.
Sollte darüber hinaus exponentielles Wachstum stattfinden so erkennt
es die Medizin als Krebs und dieses Wachstum endet dann mit dem Tod
des Menschen. Warum findet das nicht ebenso beim Wirtschaftswachstum
und beim Geldmengenwachstum statt? Finde den Fehler und erkläre das
Geldwachstum/Wirtschaftswachstum.
Zweitens: Nur weil ein rotes Licht ein paar Meter über dem Asphalt
in Richtung des Verkehrs leuchtet ist es noch lange keine rote
Ampel. Darauf fallen eben auch viele herein? Ja/Nein?
|
Die Sicherheiten der Kredite wachsen
nämlich nicht exponentiell und darum werden immer neue
Sicherheiten geschaffen, die dann aber nicht sicher
sind. Zum Schluss werden ganze Kontinente in Sippenhaft
genommen und Bürgschaften erpresst (ESM) um den
fehlenden Wert der Krebsge.. äh Kredite zu sichern. Die
Notwendigkeit "Wirtschaftswachstum" hat sogar Axel
inzwischen als destabilisierend => schädlich erkannt.
|
Es sind
Interessen bzw. eine Ideologie, die Wirtschaftswachstum quasi
erzwingen will. Nichts was sich aus einem verzinsten Geldsystem
ergeben muss. Der Zins ist Katalysator, aber keine Ursache.
Das würde ja bedeuten, das den Regierenden das Argument "wir
brauchen ein gesundes Wirtschaftswachstum" entzogen würde. Die
Regierenden könnten es nicht verwenden, oder sie wären als Ideologen
überführt. Das ist ein Interessantes Detail, aber ich bat Dich
darum, das tatsächlich stattfindende Wachstum, welches
zufälligerweise exponentiell ist zu erklären. Warum kannst Du das
exponentielle Wachstum nicht erklären und was tust Du um es
zukünftig vielleicht mal zu können?
Wenn die Gier nach mehr Wirtschaftsgütern = mehr Gewinne = mehr
Geld ein exponentielles Wachstum verursachen könnte, warum ist dann
eine Gier nach mehr Geld als Ursache auszuschließen? Der Wunsch nach
mehr Geld würde eine leichtsinnigere Erzeugung des Geldes,
Zinssenkungen und somit Wachstum der Geldmengen verursachen.
Vergleiche die bekannten Tatsachen damit.
|
Dann
kommt noch der Mythos vom Aufschulden durch Zinseszins.
Es ist echt eine Herausforderung hier noch dranzubleiben
und weiter zu schauen ;-)
Ahja, das Papiergeldsystem hat sich *aus* einem
Goldgeldsystem entwickelt, nur das hat ja einen "Wert",
der Rest ist "Glaube"... Dann der Schritt zum
bargeldlosen Zahlungsverkehr, oh Schreck, es wird nur
noch mit "Ansprüchen auf Bargeld" (Papier) gezahlt. Die
Leute müssen echt doof sein, so was mitzumachen. Müssen
doch mal aufwachen in ihrer Verblendung!
Plötzlich ist Bargeld das "echte Geld" - ja was denn
nun, vorher war noch Gold das einzig Wahre?
Tja, und dann gibts zum Thema Mindestreserve bereits
erste Überschneidungen mit dem Nachbarthread. Hier wird
es so dargestellt, als wäre es ein einziger großer Schmu
("mehrfach verliehene Ansprüche ein und desselben").
Nochmal zum Mitschreiben: Bargeld ist nicht die
Ausgangsbasis allen Geldes! Beantworte bitte für dich
die Frage, wie Geld in die Welt kommt. In allen solchen
"Erklärvideos" ist komischerweise immer zu Anfang ein
Batzen Bargeld einfach so da. Wen muss das kümmern, wo
das herkommt? Es gibt Leute, die gehen solchen Fragen
nach, anstatt das einfach zu übergehen. Nur passt die
Antwort eben nicht zum Kern der Story, die erzählt
werden soll.
|
Mathematik ist eine Wissenschaft und keine Spekulation oder
Phantasterei. Wo im oben stehenden Textblock befindet sich ein
Fragezeichen?
Plötzlich ist Bargeld das "echte Geld" - ja was
denn nun, vorher war noch Gold das einzig Wahre?
Genau da. Nur kann das nicht eine Frage sein, die Du an mich stellst
sondern es ist eine Frage, die Du Dir stellst. Woran erkennst Du
das? Du erkennst es daran, das ich nie behauptet habe, das Gold das
einzig wahre sei.
Aber ich frage Dich jetzt: Was ist mit Deiner Wahrnehmung los, daß
Du offensichtlich und mehrfach derartigen Täuschungen erliegst und
mir Fragen stellst, die ich nicht zu beantworten habe?
Die Behauptung "das System macht sich hier
selbstständig" beim Geldmengenwachstum durch Zinsdienst
ist einfach nur Unsinn. Ja, es ist die einfachste Sache
der Welt, bezahl deine Zinsen mit einem neuen Kredit,
oder besser gesagt, finde einen anderen Doofen, der das
für dich tut.
Wer den Umverteilungscharakter vom Zins nicht verstanden
hat, ruft hier wahrscheinlich "Heureka! - endlich ist
mal klar beschrieben, woran das System "krankt"...
Hast Du den "Umveteilungscharakter vom Zins" verstanden?
Dann kannst Du ihn doch mit einfachen Worten erklären. Was verteilt
der Zins mit welchem Mechanismus wohin um.
Und benutze Deinen Schlips! |
Hilf mir
vielleicht, hier deine Position zu verstehen? Die
Zinsproblematik ist vielschichtig, was willst Du hören?
Umverteilung von Arbeitseinkommen zu Kapitaleignern?
Risikoprämie für Kreditausfälle? Halteprämie von Geldguthaben?
Warum willst Du zuerst meine Position verstehen, um meine Frage zu
beantworten: Hast Du den "Umverteilungscharakter vom Zins"
verstanden? Dann kannst Du ihn doch mit einfachen Worten erklären.
Was verteilt der Zins mit welchem Mechanismus wohin um?
Ich habe dargelegt, daß eine Risikoprämie für Kreditausfälle nicht
rechtens sein kann, da die Sicherheit hinterlegt ist und der Wert es
neu geschaffenem Geldes vom Kreditnehmer erzeugt werden muss.
|
Es
sind die Geldsparer (in Summe), die Kreditnehmern die
Rückzahlung am Ende verunmöglichen - wenn sie nicht
wieder im notwendigen Maße entsparen. Wenn das nicht
geschieht, muss zwangsweise weiter aufgeschuldetet
werden oder die Kredite platzen am Ende. Da ist kein
Automatismus (im Geldsystem) drin, der zu insgesamt
wachsender Geldmenge führt.
Die Erklärung von Inflation und Deflation ist auch nur
mangelhaft, wieder muss ein ominöses Gleichgewicht von
Waren/Dienstleistungen und Geldmenge als Erklärung
herhalten. Da spielen aber Einkommen und v.a.
Einkommenserwartungen eine tragende Rolle.
Es gibt keinen Hinweis darauf, das es die Sparer sind,
die die Aufbringung des Zinses unmöglich machen. Denn
ich könnte ja mit der kreditgebenden Bank vereinbaren:
Ich bekomme 280.000,- für mein Hausbau. Die Bank bekommt
das Geld - die Summe von 250.000,- laut Tilgungsplan
zurück. Ich arbeite dafür, daß die Bank einen Geldwert
i.H.v. 250.000,- neu geschaffen hat denn sonst wäre das
neu geschaffene Geld nichts wert. Das Geld hat keinen
Wert, das die Bank geschaffen hat. Der Kreditnehmer wird
gezwungen den Wert des neu geschaffenen Geldes zu
erzeugen. Und obendrein wird der Kreditnehmer noch
gezwungen, Zinsen dafür zu zahlen, das das Geld neu
geschaffen wurde. |
Ich gehe
davon aus, dass die 280 ein Schreibfehler sind.
Richtig, die Summe sollte immer die gleiche sein.
Das Thema,
was Du hier anschneidest lautet Vorfinanzierung. Die Zinsen sind
die Kosten, die Du tragen musst, deinen Konsum vorziehen zu
können. Aus Bankensicht ist da ein Risikoaufschlag drin, falls
Kreditnehmer zahlungsunfähig werden. Das Geld ist ja nun einmal
in der Welt, das kann bei Bank bei Forderungsausfall nicht
einfach wieder einziehen, denn es ist ja bereits ausgegeben.
Bei Staatsanleihen geht das bereits. Zentralbanken kaufen bereits
Staatsanleihen zurück. Neuerdings sollen auch Firmenwerte aufgekauft
werden. (siehe meine Mail vom 21.10.2014 "EZB
prüft offenbar Kauf von Unternehmensanleihen"
Was ich allerdings damit sagen wollte ist (von mir selbst ) vor dem
Absenden der letzten Mail - vermutlich durch ein überzähliges
[strg]+Z - gelöscht worden.
Ich wollte sagen: Wenn das Kreditinstitut die Zinsen nicht als zu
zahlende Geldleistung zu verlangen darf, sondern nur als
Sachdienstleistung / Arbeitsleistung entgegennehmen würde... was
würde Deiner Meinung nach passieren?
Würde Geld fehlen?
Würde weiter Geld verliehen?
Würde überhaupt böses Geld entstehen können, das von böswilligen
Sparern einfach weggespart würde?
Wieviele Banken gäbe es?
D.h. der
Fehlbetrag muss mit Eigenkapital "getilgt" werden. Das zum Thema
"risikoloser Geldverleih" oben...
Um die Verhältnisse mal klar zu rücken: Niemand zwingt dich,
einen Kredit (für Haus, Auto, ...) aufzunehmen. Das ist deine
willentliche Entscheidung als Kreditnehmer... Du kannst auch
einfach den Betrag dafür ansparen.
|
Preisfrage für ausgeschlafene Bänker:
Was passiert, wenn der Kreditnehmer auf den Gedanken
kommt, er könne das Geld ja selber schöpfen?
PS: Benutze Deinen Schlips! |
Verstehe
den Sinn nicht ganz, aber steht jedem frei. Kann jeder mit genug
Connections versuchen. Bauträger, Architekt, usw. alle mit
"Versprechen" anpumpen. Vielleicht funktionierts. Ein Schlips
wird die Chancen verbessern, jo. ;-)
|
Die
Frage nach der Höhe des Anteils, den die Bank abgreift,
ist überaus berechtigt. Die Türme und sonstigen
Annehmlichkeiten sind ja letztlich Anzeichen, dass es
für einige Große ein sehr profitables Geschäft war/ist.
Das hat aber kaum etwas mit dem Geldsystem *an sich* zu
tun, sondern ist vielmehr der politischen Rahmensetzung
geschuldet. Ohne die Bailouts wären einige der
Bankentürme unter den Hammer gekommen, das "Geschäft"
wäre ausgespielt. Nur muss man hier auch wieder klar
trennen: der Hauptanteil des Geldes wurde nicht mit dem
Privatkundengeschäft gemacht, sondern mit anderen
"kreativen Ideen". DIE gehören abgestellt, da sind wir
uns einig. Aber deswegen alle Bänker und Banken übe
einen Kamm zu scheren, greift mächtig zu kurz.
Moment: Die offizielle Meldung lautet aber anders: Der
Auslöser der Finanzkrise waren die geplatzten
Immobilienkredite der Amerikaner - vulgo die
amerikanische Immobilienblase!
Preisfrage 1: Wie lange hätte die Finanzkrise gedauert,
wenn die Regierung der USA mit ihren Bürgern die
Immobilienpreise der amerikanischen Immobilien mit dem
Wert vom 31.12.2007 garantiert hätte? |
Die
Frage würde ich umformulieren: Wie lange hätte die Krise
gedauert, wenn die Regierung für die notleidenden Kredite
gebürgt oder sie aufgekauft hätte?
|
Preisfrage 2: Wieviel teurer als die
unter Preisfrage 1 gezeigte Lösung ist die Finanzkrise
durch die "alternativlos" "Bankenrettung" geworden?
Preisfrage 3: Warum ist die Finanzkrise (Preisfrage 1)
seit über 6 Jahren immer noch nicht gelöst?
Da Du keine klaren Feindbilder nennst (und Deinen
Schlips benutzt), wirst Du versuchen jeden zu
überzeugen.
Zusatzfrage: Wird es Dir ohne Gehirnwäsche durch die
öffentlich rechtswidrigen Medien gelingen? |
Mein
Anliegen war es, das Feinbild vom System auf die Akteure zu
richten. Diese Meinung scheinst Du ja zu teilen. Die Fragen
gehen alle in die richtige Richtung.
|
Es ist eine Frage der Machtaufteilung, ob man dem Staat
eine direkte Eigenfinanzierungsmöglichkeit gewährt, oder
ob private Institute und "Märkte" daran
mitverdienen/mitentscheiden (und hier auch wieder - in
welcher Höhe). Im schlimmsten Fall verkäme das
Staatsgebilde zu einem Selbstbedienungsladen...
|
Der Finanzmarkt ist kein Selbstbedienungsladen?
|
Die Frage ist, wie man gewährleistet, dass die
Investitionen bedarfsgerecht getätigt werden und nicht
am Ende die Staatsbediensteten rumkungeln. Dann wäre
auch wieder nichts gekonnt. Ohne Kontrollfunktion läuft
es nicht.
|
In der Natur läuft es - ganz ohne Kontrollfunktion -
seit Milliarden Jahren gut. Und bevor Du mit einfältigen
Argumenten kommst:
Nicht der Mensch ist das Problem, sondern die
unnatürliche Eigenschaften des vom Menschen geschaffenen
künstlichen Geldes lösen das Problem aus. |
Hier
besteht konkreter Dissenz. Wie beantwortest Du die Preisfragen,
wenn die Akteure als Antwort ausfallen? Würde mich ernsthaft
interessieren.
Da Geld nicht naturgegeben ist, wurde es nicht vom Gott geschaffen.
Es wurde auch nicht vom Teufel geschaffen. Geld wurde vom Menschen
geschaffen. Warum sind jetzt die Akteure ausgefallen? Und jeder
Mensch, der Erkenntnis verhindert und Nachbesserungen am "Geld" auch
nur verzögert, ist zweifelsohne ein Akteur.
Warum also kommst Du zu dem Schluss, die Akteure seien als Antwort
ausgefallen?
|
Bevor jemand darüber nachdenkt, den
Menschen abzuschaffen, könnte ich mir vorstellen, etwas
an den Eigenschaften des Geldes zu verändern.
Marco Schmidt - befreie uns vom tödlichen
Wirtschaftswachstum. |
Es geht
um das Mächtegleichgewicht. Machtkonzentration bei Wenigen, die
zurechtgestutzt werden muss. Was wäre dieses ominöse "etwas",
was Du verändern wolltest? Alles worauf es hinausläuft ist eine
Verschiebung der Machtverhältnisse, also Politik. Der Rest unten
passt gerade:
Man braucht nur den Stecker raus zu ziehen. Das Geld ist dann weg,
die meisten Waffensysteme funktionieren nicht mehr. Tausende
Arbeitsplätze würden entstehen, wenn die Überwachung der Bevölkerung
wieder manuell erfolgen müsste, es wäre das Aus für Gehirnwäsche
durch gleich geschaltete Massenmedien. Begegnung würde wieder durch
echte Kommunikation von Mensch zu Mensch stattfinden... usw.
|
Aber das ist eben das ewige "work in
progress", nie wirklich abgeschlossen, da das Pendel
auch wieder in andere Richtungen schwingt.
|
Bei einem hin und her schwingenden Pendel von Fortschritt im Sinne
von Entwicklung zu sprechen ist in der Tat eine kaum
nachvollziehbare intellektuelle Leistung. Oder wie übersetzt Du
Progress?
|