Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Fri, 28 Nov 2014 11:05:22 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Worauf ich nicht müde werde hinzuweisen, ist, dass die "normalos" im
Geldspiel insgesamt nur eine untergeordnete Rolle spielen. 80% der
Marktteilnehmer haben insgesamt nur 30% des Geldvermögens. Ob die Kredite
nehmen, leben oder sterben ist im Gesamtkontext Wurst.

Die großen Kreditnehmer sind "die Reichen" und die großen Anleger sind
ebenfalls "die Reichen" und verwaltet wird das Ganze von Banken, die im
Wesentlichen "den Reichen" gehören, oder zumindest kontrolliert werden.

Das führt in Ergebnis dazu, dass "die Reichen" von ihren Banken dann Geld
kriegen, wenn sich irgendwo neue profitable Geschäftsfelder auftun, und der
"normale" erst denn evtl. Geld kriegt, wenn die Felder schon abgemäht sind
und man nur noch das aufsammeln kann, was vom Tage übrig blieb.

Wenn du der Ansicht bist, dass das keinen bedeutenden Einfluss haben soll,
dann kannst du mir vielleicht erklären, woher das Einkommen "der Reichen"
eigentlich kommt - das alles aus Einkommen finanziert wurde glaubst du doch
wohl hoffentlich selber nicht.

Investitionen sind überwiegend fremdfinanziert, wer also investieren
darf/kann, entscheiden am Ende die Financiers, und das sind "die Reichen" und
die finanzieren sich am liebsten selbst - bei ihren Banken.

Wenn du meinst, dass das keinen Einfluss hast, blendest du einen wesentlichen
Wirkmechanismus der zunehmenden Ungleichverteilung einfach aus - nämlich as
Geldsystem, das NICHT neutral ist!

> Am 28.11.2014 um 08:44 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>:
>
>> Am 27.11.2014 um 21:02 schrieb Patrik Pekrul:
>> Der Fehler vieler "normalos" ist es eben, aus ihrem kleinen eigenen
>> Erleben auf das große Ganze zu schließen und DAS führt nur in die Irre.
>> ...
>> Sagen wir mal so, es gibt Systeme, die diese ohnehin vorhandenen Tendenz
>> zur Geld- und Machtkonzentration unterstützen und es gibt Systeme, die
>> dieser Tendenz entgegenwirken. Unser aktuelles System unterstützt die
>> Tendenz, weil sie die Macht über die Geldschöpfung und -allokation
>> maßgeblich denen überlässt, die es bereits besitzen. Natürlich muss die
>> Politik eingreifen, aber warum sollte man ein systematisches Problem nicht
>> systematisch angehen anstatt an Symptomen zu doktern? Das
>> Geldschöpfungsprivileg in der Hand weniger, ist der maßgebliche Grund,
>> warum diese wenigen immer reicher und mächtiger werden.
> Hier erliegst du selbst der Mysifikation des Geldes.
> Wie Axel nicht müde wird zu betonen, "schöpft" der Kredit_nehmer_ das
> Geld. Die Geld_schöpfung_ ist also keineswegs monopolisiert. Sie hängt
> vor allem anderen von der Möglichkeit ab Einkommen zu generieren oder
> Sachwerte zu verpfänden.
>
> Dass die Reichen immer reicher werden, liegt weder am Geld noch am
> Geldsystem, sondern an ihrer Möglichkeit in großem Stil _Einkommen_ zu
> generieren. Einkommen entsteht aber nur aus der Produktion, also durch
> Arbeit. Große Einkommen generiert man dadurch, dass man sich die
> Arbeitsergebnisse anderer aneignet, dass man also andere für sich
> arbeiten lässt. Früher hielt man sich dafür Leibeigene oder Sklaven,
> heute ist man zivilisierter und kauft sich Lohnarbeiter. Dazu braucht
> man zwar auch erstmal Geld, viel entscheidender aber ist, dass man die
> Produktionsmittel hat (Grund+Boden, Gebäude, Maschinen, Patente, am
> Markt etablierte Marken, einen wohlorganisierten Betrieb also). Denn
> wenn man das hat, ist das Geld nur einen Kredit weit entfernt.
>
> "Geld zu haben" hilft gar nicht viel. Geld generiert kein Einkommen, wie
> heutzutage (Negativzins) sehr sichtbar wird, im Gegenteil es vergeht
> oder wird verbraucht. Erst wenn du mit dem Geld Leute (immer wieder)
> bezahlen kannst, deren Arbeitsprodukte (Waren oder Dienstleistungen)
> mehr einbringen (immer wieder) als sie kosten, kannst du Einkommen
> generieren und reich werden.
>
> Die Behauptung, das Geldschöpfungsprivileg mache reich, führt daher
> vollständig in die irre, vergisst mal wieder, dass diese Privileg
> gekoppelt ist an die Geldvernichtungsverpflichtung (=Tilgung).
>
>
> Ahoi,
> Comenius
>
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik



Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang