Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Sun, 30 Nov 2014 15:43:19 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi,

Patrik Pekrul schrieb:
Die Reihenfolge ist:
1. Fremdkapital aufnehmen
2. Investieren
3. Einkommen erzielen
4. Fremdkapitaldienst leisten
NUR so wird in unserem System ein Schuh draus.
Das ist exakt die logische Reihenfolge wie Produktion stattfindet.

In der Wirklichkeit oder im Modell?

In der heutigen Situation ist der Unternehmenssektor bekanntermaßen Nettosparer und investiert da, wo er überhaupt noch "real" investiert und nicht an der Börse, aus Eigenmitteln. Die Konstellation, daß der Unternehmenssektor die den Sparguthaben der privaten Haushalte gegenüberstehenden Schulden hat (während Staats- und Leistungsbilanzsaldo relativ ausgeglichen sind) ist nicht, "wie Produktion (immer und generell) stattfindet", sondern die Saldenkonstellation einer kapitalistischen Wachstumsphase, in der es für die Unternehmen sinnvoll und funktional ist, real zu investieren.

Die JETZIGE Saldenkonstellation ist die für eine Deflation typische, siehe

http://www.saldenmechanik.info/files/saldenmechanik/Franz_Joachim_CLAUSS_-_Abnorme_Salden_-%20_Prueffeld%20USA%201929-1940.pdf

Nettosparer sind hier die privaten Haushalte UND die Unternehmen, die dem gegenüberstehenden Schulden verteilen sich natürlich auf Staat und Ausland. Völlig klar, daß bei dieser Konstellation der Versuch, Staatsschulden abzubauen, nur gelingen kann, wenn die entsprechenden Schulden dem Ausland aufgedrückt werden, also über Exportüberschüsse. Versuchen das ALLE, ist logischerweise Deflation die Folge.

Völlig klar ist ebenfalls, daß diese Konstellation nur dadurch wieder aufzulösen ist, daß entweder die Unternehmen sich wieder freiwillig für reale Investitionen verschulden, weil sich das für sie lohnt, ODER durch weitere Staatsschulden, die aber die generelle Saldenkonstellation nicht umkehren kann. Kommt die Einsicht in die Notwendigkeit weiterer Staatsverschuldung in einer Situation schon sehr hoher internationaler Spannungen, werden die Zwecke, für die der Staat sich dann verschuldet, keine friedlichen mehr sein - deja vu 30er Jahre.

Das muß eine zureichende Wirtschaftstheorie erklären können - was sagt die Quantum-Ökonomie dazu?




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang