ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>
- To: AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Vollgeld
- Date: Tue, 22 Apr 2014 10:56:00 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 21.04.2014 22:18, schrieb Monika Herz:
Weil Du Kommunikation als Grundoperation sozialer Systeme genannt hast,
hab ich mich gefragt,ob ich Dich vl. so gründlich missverstanden hab,
dass Du deshalb die Kommunikation abgebrochen hast. Das wars wohl nicht.
Mich interessiert Dein neuer Ansatz wirklich - und obwohl ich die
Einzige in der Gruppe bin, will ich das mal weiter in die Gruppe
hineintragen, wer weiß, was geschieht.... ich geh nur auf ein paar
Du schreibst, so wie ich das erkennen kann, nur an mich persönlich, in der Liste erscheint deshalb womöglich immer nur meine Antwort.
Aussagen von Dir ein, die vl. durch die Kommuikation noch mehr Klarheit
hervorbringen:
.......
Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, die "normale" und die
selbstreferenzielle Perspektive parallel zu verwenden. Dann stellt
sich wieder Orientierung ein.
Neuer Begriff: Selbstreferenz... Woher kommst Du eigentlich? Mathematik?
Physik? Informatik? Was Du sagst, erinnert mich an meine Erfahrungen in
der Meditation. Ich komme aus dem Buddhismus. Auch hier gibt es
"normale" und andere Perspektiven. Meine Motivation, warum ich hier in
der Gruppe gelegentlich schreib oder nachfrage ist, weil ich möchte,
dass es nicht nur mir gut geht, sondern möglichst allen Wesen und weil
ich mein, der Grund, warum es nicht allen Wesen gut geht, hat u.a. viel
mit dem Geldsystem zu tun. Ich glaube inzwischen, weder mit BWL noch mit
VWL lässt sich das Geldsystem wirklich heilen, deshalb find ich Deinen
neuen Ansatz so interessant.
Selbstreferenz kann man überall beobachten. deshalb ist es nicht auf irgendeine Wissenschaft oder ein bestimmtes Phänomen begrenzt. Das ist ja genau das Interessante, dass über eine Theorie der Selbstreferenz traditionell unterschiedliche Bereiche miteinander vergleichbar werden.
Wie hier aus meiner Sicht richtig erkannt wird, ist mit der alten BWL bzw. VWL nicht mehr viel anzufangen. Nicht weil sie falsch wäre, sondern weil die klassischen Konzepte in der heutigen komplexen Gesellschaft nur noch wenige Nischenphänomene erklären können.
Was meiner Ansicht nach falsch läuft ist, dass auch hier (fast) niemand bereit zu sein scheint, einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel, der in der wissenschaftlichen Grundlagenforschung schon relativ etabliert ist, auf praktischer Ebene mit zu vollziehen. So kann das meiste nur Flickschusterei werden, und das merken die Leute, sowohl intern, wie extern.
..... Nur weil man mit der Zeit glaubt, immer mehr zu wissen, wird
altes Wissen nicht gleich falsch. Es ist meist nur nicht mehr
komplex genug, komplexere Realitäten angemessen zu beobachten und zu
beschreiben.
Eine solche Sichtweise kann übrigens dazu beitragen, konstruktiv zu
diskutieren, weil nicht schon am Anfang feststehen muss, wer der
Dumme und wer der Wissende ist.
Ganz gut. Ich bin ohne weiteres bereit, zuzugeben, dass ich nicht in der
Lage bin die komplexe Realtitäten angemessen zu beobachten oder gar zu
beschreiben.
Doch, jeder ist dazu in der Lage und tut das auch. Das beweist ihre/seine jeweilige Existenz von selbst. Die Frage ist die, ob man das auch so reflektieren kann, dass es für jemanden selbst handlungsleitend wird.
Es gab bedeutendere Persönlichkeiten als meine Wenigkeit,
die etwa sagten: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und die mit einer Lampe
in der dunklen Stadt herumirrten, Fremden ins Gesicht leuchteten und
riefen: Ich suche einen Menschen!
Deshalb ist es wohltuend mal mit jemanden zu kommunizieren, der nicht
grundsätzlich von Anfang an meint, der Wissende zu sein.
.......... das Prinzip der
"Selbst"-Differnzierung des "Welt-"Systems in Sozial- Bildungs-
Wirtschafts- etc. Systeme.
Jedes "Sub"-System beobachtet sich selbst als getrennt von den
anderen Systemen, die es ebenfalls beobachtet und von denen es
selbst beobachtet wird.
Ich wüsste im Moment nicht, was ich da noch hinzufügen könnte.
Gerade hier bin ich froh, dass Du nichts zu verbessern hast. Ich finde
die Aussage eigentlich ungeheuerlich. Das Geldsystem beobachtet sich
selbst!
Es beobachtet auch z.B. das Wirtschaftssystem und das
Sozialsyste und das Rechtssystem! Und diese alle beobachten wiederum das
Geldsystem. Sie beobachten! Womit eigentlich?
Womit? Mit Kommunikation natürlich. Etwas anderes hat ein soziales System (immer aus der Perspektive dieses Konzepts) nicht zur Verfügung.
Und die Orientierungsgrundlage dieser Selbstbeobachtung, die wiederum durch das System selbst (re)produziert wird, ist auch schon seit langem in der traditionellen Wirtschaftswissenschaft erkannt und ein zentrales Thema: Der Markt.
Mit der Theorie selbstreferenieller und selbstorganisierender Systeme bietet sich eine völlig neue Chance der Beobachtung und Bewertung des Komplexes rund um das Thema "Markt".
Der Definition
wissenschaftlicher Beobachtung will ich eine Erfahrung aus der
buddhistischen Schulung hinzufügen. "Ich" beobachtete über einen
längeren Zeitraum ein Abstraktum, das "offene Weite" genannt wird.
Diesen Themenkomplex könnte man in der Systemtheorie sozialer Systeme unter dem Aspekt "Horizont" im Kontext der Beschreibung und Erklärung von "Sinn" identifizieren.
Plötzlich und spontan machte ich die Erfahrung, dass "offene Weite"
gleichzeitig mich beobachtete. Die Erfahrung war mit einem
unvergesslichem und unbeschreibbaren Erleben von intensiver Freude
verbunden. Deshalb - und nur deshalb, aufgrund meiner lebendigen
Erfahrung ist es für mich nicht sonderlich absurd, dass auch
"Geldsystem" die Fähigkeit zur Beobachtung hat. "Geldsystem" ist ein
Sub-System von "Offene Weite". In Deiner Sprache gesprochen. Offene
Weite ist unendlich "größer und weiter" als z.B. "Geldsystem".
In Offener Weite ist alles möglich. Jeden Moment entsteht Offene Weite
von Neuem mit immer neuen Möglichkeiten. Potenzialiät pur.
Dein Ansatz eröffnet mir einen neuen Blickwinkel. Es ist noch etwas
schwierig für mich in Worte zu fassen. Aber, wenn "Geldsystem" ein
Subsystem des "Offene-Weite-Systems" ist, dann gibt es wieder Hoffnung.
Für mich wenigstens. Jetzt möcht ich gerne wissen, ob Du das
nachvollziehen kannst.
Ja, ich meine das nachvollziehen zu können. Ich glaube aber beim jetzigen Stand der Diskussion noch kein allgemeinverständliches Erklärungskonzept formulieren zu können. Dazu wären zu viel neue Begriffe und Konzepte nötig, die das Ganze nur verwässern würden.
... Emergenz: Das spontane Auftauchen neuer Eigenschaften
eines Systems wegen des Zusammenspiels seiner Elemente.
Ich formuliere mal anschaulich:
Aus einem "Klumpen" Nervenzellen entsteht ein Gehirn, das denken
kann. Das "Denken" kann man nicht an einer einzelnen Nervenzelle
beobachten. Etwas abstrakter formuliert, betrifft das die
Eigenschaften einer Gesamtheit, die man nicht schon aus den
einzelnen Teilen ableiten kann.
Wegen dieser Emergenz ist wohl auch das hier wichtig, du
sagst: Die
für mich plausibelste Systemtheorie sieht Kommunikation als
Grundoperation aller sozialen Systeme. Eine Zahlung ist
dann eine
spezielle Form von Kommunikation.
Diese Sichtweise hilft mir jedenfalls sehr, Geldwirtschaft zu
verstehen und mit anderen Systemen, z.B. Recht, Politik usw. auf
"Augenhöhe" zu vergleichen.
Obwohl wir "eigentlich" übers Geldsystem reden, reden wir doch aus dem
sozialen Gefüge der Gruppe heraus und weil wir dem Geldsystem neue
Impulse verleihen wollen, ist es wichtig, dass und wie wir mit einander
kommunzieren. Weil das Geldsystem unser kleines Piraten-Sozial-System
beobachtet. Womöglich spielt es eine Rolle, ob und vor allem wie wir
miteinander über das Geldsystem kommunizieren, weil es sein könnte, dass
dies eins der Elemente ist, die die Emergenz hervorrufen, das spontane
Hervorbringen neuer Eigenscahften. Könnte ja sein. Wer weiß das schon so
genau?
Es scheint nicht sinnvoll, das Wirtschaftssystem oder gar die Gesellschaft als handelnde Einheit verstehen zu wollen. Dafür bilden sich besondere soziale Systeme heraus, die fassbarer sind und die gesellschaftlichen Funktionssysteme sozusagen durchdringen. Im wesentlichen sind das "Organisationen" und "Interaktionen". Interessanterweise erhalten auch "Protestbewegungen" einen eigenen Status, mit denen habe ich mich aber nur sehr wenig befasst.
Ich fasse in eigenen Worten zusammen: das Geldsystem ist ein
Subsystem des Weltsystems.
... der (Welt?)Gesellschaft. Das ist der Ansatz, von dem aus man
weiter denken und sprechen kann.
Ok. Dann sind wir uns hier einig.
Jetzt ein bißchen dazugedichtet:
Da das Geldsystem "bloß" ein Subsystem ist, kann es ein Element
eines "Über"-Systems sein. Durch das Zusammenspiel des
Geldsystems
als Element mit anderen Elementen (z.B. Rechtssystem) könnte
spontan einen ganz neue Eigenschaft des "Welt-Systems"
entstehen.
Aus Chaos könnte eine wunderbare, selbstgeschaffene
Struktur entstehen.
Das scheint mir mehr als nur "dazugedichtet" zu sein.
Deinen Einwand versteh ich nicht. Was meinst du damit? Ist das keine
logische Schlussfolgerung? Ich sehe geradezu plastisch vor mir, wie
spontan aus dem Chaos eine selbstorganisierte Struktur entsteht. Es ist
nciht so, dass sie ganz von allein entsteht. Es ist viel zu komplex, als
dass wir - zumindest im jetztigen Zustand - erkennen könnten, welche
Einzel-Elemente dazu geführt haben, dass die spontane neue Struktur aus
dem Chaos entstanden ist. Weil wir es nicht wissen, könnte es auch sein,
dass gerade diese Kommunikation (oder auch eine andere) gerade jetzt
einen Beitrag leistet.
Beobachtung kann nie gleichzeitig mit dem, was beobachtet wird, geschehen, sie erfolgt immer im Nachhinein, sonst wäre es keine Beobachtung. Das gilt für die einzelne Operation der Beobachtung selbst sowie für die daraus entstehenden Strukturen.
Das wollte ich jetzt noch weiter ausführen, habe es aber abgebrochen, weil es wahrscheinlich mehr verwirren als erhellen würde.
Ich wiederhole deswegen, weil neue Denk- Inhalte x-malige Wiederholung
brauchen, bis sie durchgedrungen sind... mindestens 7 mal oder so.
Wiederholung ist eines der Grundkonzepte dieser Systemtheorie.
Am 14. April 2014 13:00 schrieb Ex-SystemPirat
<systempirat AT live.de <mailto:systempirat AT live.de>
<mailto:systempirat AT live.de <mailto:systempirat AT live.de>>>:
Am 14.04.2014 11:41, schrieb Monika Herz:
/- Ich orientiere mich an einer operativen
Systemtheorie
sozialer
Systeme. Dort werden die "Menschen" nicht als Teil des
Systems. Das
System besteht aus dem Operationszusammenhang des
Systems
selbst. Im
Fall der Wirtschaft (Geldsystem) sind diese
Operationen die
Zahlungen.
Das "Geldsystem" Besteht also aus Zahlungen, die sich
wiederum auf
Zahlungen beziehen./
Ok. Danke. Verständlich.//Vereinfacht: Das
Geldsystem dreht
sich um
Zahlungen. Der Mensch ist nicht Teil des Systems
sondern
Operator./
- Die Auffassung, dass Menschen nicht Teil des
Systems sind,
sondern
"nur" an der Produktion der Operationen, aus denen das
System besteht,
beteiligt sind, erleichtert es u.a. zu erklären, dass
Menschen ja nicht
nur an einem, sondern an sehr vielen Systemen (z.B.
auch
Familien,
Organisationen)beteiligt sein können. Aber das ist
für den
Anfang schon
sehr speziell./
Ok. Passt. Der Mensch ist einfach ein hochkomplexes
Wesen, das
hochkomplexe Systeme geschaffen hat, die der
Einzelne nicht mehr
Ich würde sagen, der Mensch ist wesentlich an der
(Re)produktion
hochkomplexer sozialer Systeme beteiligt.
durchschaut, und ob überhaupt noch jemand
durchblickt, ist
fraglich. Die
"Selbstorganisation" ist ein Modell. Dabei geht es
weniger
um Verstehen
in allen Details, sondern um Beobachten und ggf.
"irritierende" Impulse
setzen? Gefällt mir.
Ich würde Selbstorganisation eher als Prinzip
bezeichnen. Unter
Modell versteht man ja konventionell eher ein Abbild
von etwas.
/ - Geld kann man als das Medium betrachten, in dem
Zahlungen "geformt"
werden können. Unterschiedliche Währungen könnte
man als
Spezialisierungen des Universalmediums Geld sehen.
Geld als
Medium ist
systemintern. "Alternative Gelder" unter dem Aspekt der
Irritation zu
betrachten, halte ich ich auf den ersten Blick für
nicht
sehr hilfreich./
"Gefühlt" ist es für mich hilfreich, alternative
Gelder als
"Irritation"
zu verstehen, mit der das System quasi von innen
angestossen
wird, seine
Das ist ein interessanter Gedanke. In der Diskussion über
Systemtheorie verweist die Irritation meist auf externe
Sachverhalte.
momentane Richtung zu "überdenken" ggf. zu
korrigieren. Wirf
doch mal
einen zweiten Blick drauf. Gefühlt ist es - für
mich - deshalb
hilfreich, damit all die Energie, die bisher von den
Operateuren und
Schöpfern alternativer Gelder geflossen ist, nicht
vergeblich war.
Wieso soll das vergeblich gewesen sein? Das gehört
alles mit dazu.
Inwiefern Gefühle in der Systemtheorie eine Rolle
spielen,
weiß ich
nicht. Ich fürchte eher nicht ;-) Man könnte es auch
Intuition nennen.
Selbstverständlich spielen Gefühle eine Rolle. Nur nicht in
allen Systemen, aber sehr wohl bei "psychischen Systemen".
Intuitiv gesehen sind alternative Gelder
Irritationen im
System. Den
Beweis bleibe ich schuldig. Intuition bedarf keines
Beweises. Lt.
wikipedia ist Intuition Teil des kreativen
Prozesses. Immerhin.
/- Aber aus der Perspektive einer Systemtheorie der
Selbstorganisation,
könnte man behaupten (und müsste das dann weiter
untersuchen), dass die
beabsichtigt direkte Beeinflussung des für das System
grundlegenden
Mediums Geld durch eine systemexterne Instanz
(Staat) eher
kontraproduktiv sein müsste. Was aber nicht
bedeutet, dass
der Staat
sich heraushalten muss. Es scheint nur
zielführender, wenn
er seine
originären Kompetenzen nutzt. Diese könnte man dann
auch wieder
differenzieren in aus Sicht des Geldsystems eher extern
(Gesetzgebung)
oder eher intern (Steuern) einzuordnende
Maßnahmen.//Man
kann mit
modernen Systemtheorien sehr pragmatisch arbeiten,
ohne sich
überkommenen Interpretationsmustern unterordnen zu
müssen./
Ok. Jetzt gehst Du also mit Deiner Beobachtung ins
System
hinein und
betrachtest evtl. zu treffende Maßnahmen als extern
(Gesetzgebung) oder
intern (Steuern). Steuern sind ja Zahlungen.
Gesetze sind keine
Zahlungen. Nach der Idee der "Selbstorganistion"
muss man
also das
System nicht abschaffen und durch ein gänzlich anderes
ersetzen (wie es
Das kann man gar nicht!
wohl die Monetative will?) sondern gibt Impulse von
außen
durch Gesetze
und von innen durch Steuern. Dann schaut man, was
passiert.
Bzw. gibt es
bestimmt Mathematiker, die vorher schon recht gut
ausrechnen
können, was
passiert. Obs dann wirklich so passiert, muss man halt
wieder schauen ;-)
Mathematiker können Prognosen erstellen, die, wenn sie vom
System registriert werden, strukturell relevant werden
können.
Die Idee, ein Gesetz zu machen, das alternative
Gelder zum
gesetzlichen
Zahlungsmittel legitimiert, könnte also deiner
Meinung nach aus
wissenschaftlicher Sicht von der Systemtheorie der
Selbstorganisation
untermauert werden. Oder sagen wir mal
versuchsweise eine
bestimmte
Ich weiß jetzt nicht genau, was untermauern bedeuten
soll, aber
es kann z.B. als Maßnahme mit Strukturwirkung auf das
System
erklärt werden.
Anzahl von alternativen Geldern. Gefällt mir. Weil
ich mit
dem Begriff
„Selbstorganisation“ spontan was anfangen kann. Und den
Begriff spontan
auf das Geldsystem übertragen kann. Gefällt mir
auch, weil
die Ebene
gewechselt wird. Weg von BWL und Volkswirtschaft –
wahrscheinlich nicht
nur für mich ein Folterinstrument ;-). Mögen sich
die BWLer
und VWLer
weiterhin die Köpfe heiß reden. Ich möchte einfach ein
Gesetz, das
BWL und VWL können als Subsysteme des Wissenschaftssystems
betrachtet werden mit entsprechenden Irritationen für das
Wirtschaftssystem ("Geldsystem").
regelt, dass mein eigenes selbstgeschöpftes Geld als
Zahlungsmittel
gesetzlich anerkannt ist. Und Steuern, die
verhindern, dass
„reich“
immer noch reicher wird. Während arm immer ärmer wird.
/Wenn man dem Grundverständnis der
Selbstorganisation folgt
muss man die
"Selbstorganisation des Geldsystems" nicht
erreichen. Sie
ist ein
Grundprinzip, das entweder gilt oder nicht gilt. Es
wäre
doch ein
Widerspruch, Selbstorganisation von außen, also
ohne das
"Selbst"
erreichen zu wollen bzw. zu müssen./
//
Ok. Entweder es gilt oder nicht. Wir gehen jetzt
davon aus,
dass es
gilt. Was meinst Du jetzt mit „Selbst“. Das
„Selbst“ des
Geldsystems?
Interessant. Das Geldsystem hat auch ein – natürlich
letztlich ebenfalls
illusionäres – „Selbst“? Gefällt mir.
Das Selbst ist nicht illusionär, sondern so etwas wie ein
emergentes Charakteristikum, dass man mit dem Begriff
Selbst am
besten "greifen" kann.
/Ich bin der Ansicht, dass Begriffe wie "zum Wohle" und
schon gar "des
Ganzen" immer an einer Stelle eingesetzt werden, an
der man
nicht mehr
weiter weiß und einfach ohne weitere Diskussion
allgemeine
Unterstützung, z.B. durch den Appell an Moral,
einfordern
will. Die
Systemtheorie kann auch hier helfen, weil man in diesem
Zusammenhang oft
auf eine wertfreie abstrakte Begrifflichkeit
zurückgreifen
kann, die
dann die Möglichkeit für ein Weiterdenken in die
unterschiedlichsten
Richtungen anbietet./
//
OK. Vielleicht hast Du recht. Andrerseits spielt
der Begriff
„Zum Wohle
des Ganzen“ auf etwas an, das man mit „höheren
menschlichen
Werten“
assoziiert und das sich angeblich weltweit großer
Übereinstimmung
erfreut. Zumindest theoretisch. Diese allgemeine
Unterstützung ist ja
schon von Bedeutung. Schließlich möchte ich eine
doch recht
weitgreifende Gesetzeserweiterung.
Schwierig wird es z.B. dann wenn das wohl des Einen als der
Schaden des Anderen angesehen werden kann.
/Aus der Sicht einer Systemtheorie der
Selbstorganisation
beobachten die
Systeme. Alles was unter diesem Aspekt System sein
kann,
beobachtet.
Dazu gehören nicht nur psychische Systeme, was ich
jetzt mal
mit Geist
identifiziere, sondern z.B. auch biologische
Organismen,
Familien,
Organisationen bis hin zur (Welt)gesellschaft. /
//
/Das mit dem "Begriff" geht schon in eine produktive
Richtung, es wäre
aber wahrscheinlich nicht nur für diese ML zu
speziell, zum
jetztigen
Zeitpunkt darüber zu diskutieren./
//
Cool! Gefällt mir! Alles was System sein kann,
beobachtet.
Das System
beobachtet. Wenn wir dem Faden folgen, beobachtet
also auch das
„Geldsystem“. Was beobachtet es? Sich selbst? Andere
Systeme? Aus dieser
Genau alles das: Es beobachtet sich selbst im
Unterschied zu
seiner Umwelt. Und in dieser Umwelt identifiziert es u.a.
Systeme, die wiederum sich selbst im Unterschied zu ihrer
eigenen Umwelt beobachten, zu der auch das
ursprüngliche System
(bei entsprechender "Aufmerksamkeit") gehören kann.
Beobachtung heraus organisiert es sich dann selbst?
Wohin?
Gibt es ein
Ziel? Gibt es „über“ den einzelnen Systemen noch ein
„größeres“ System,
Man kann das Prinzip der Systemdifferenzierung
anwenden. Aus
z.B. funktionaler Perspektive sieht man die
(Welt)Gesellschaft
als umfassendes System, innerhalb dessen sich
Subsysteme wie
Wirtschaftssystem, Rechtssystem, Wissenschaftssystem,
Politisches System, Erziehungssystem ... mit ihren jeweils
eigenen charakteristischen Operationen
herausdifferenzieren.
von dem die einzelnen Systeme Glieder sind? So wie
HP Dürr
sagte: „Alles
Lebendige folgt zwei einander scheinbar
widersprechenden
Richtungen:
1. Es strebt danach, sich so vollständig wie
möglich zu
individualisieren, so „eigenartig“ wie nur
möglich zu sein.
2. Es strebt nach Kooperation und damit nach dem
Zusammenschluss zu
einem größeren Ganzen.“
Sind Systeme aber etwas „Lebendiges“? Bei Familien oder
Weltgemeinschaft
stimmt man leicht zu. Aber beim Geldsystem?
Vielleicht ist das
Bewusstseins- Erweiterung. Wenn ein System
beobachten kann,
wenn sogar
ein Geldsystem beobachten kann, dann sprengt das
womöglich
auch noch die
herkömmliche Definition von „Leben“, das sich auf
„Lebewesen“ im
Gegensatz zu nicht-lebendigen Dingen bezieht. Hm.
Hat ganz schön
Sprengkraft. Gefällt mir. Und deckt sich mit meinen
Ahnungen.
Die für mich plausibelste Systemtheorie sieht
Kommunikation als
Grundoperation aller sozialen Systeme. Eine Zahlung ist
dann
eine spezielle Form von Kommunikation. Jetzt wird es
aber schon
sehr speziell für den Anfang, besonders wenn man mit der
systemischen Denkweise noch nicht vertraut ist.
Vielleicht hab ich mich aber auch in Spekulationen
verirrt.
Würde ich jetzt ganz spontan nicht zustimmen.
Die möglichst präzise Wortwahl ist schon eine hohe
Kunst.
Wer kann die
schon? Worte und Begriffe rufen schließlich
Reaktionen hervor.
Es geht wohl eher um eine dem speziellen Kontext
angemessene
Wortwahl. Für mich sind jedenfalls viele deiner
Formulierungen
gut nachvollziehbar.
Wurden denn in der Wissenschaft bisher nur
lebendige Systeme
nach den
Kriterien der Selbstorganisation erforscht – oder
auch eher
nicht-lebendige, wie eben das Geldsystem?
Selbstverständlich, wir reden doch gerade durch sie und
über sie.
Für das "Geldsystem" welches in der Systemtheorie wohl dem
zentralen Aspekt des Wirtschaftssystems entspricht, gibt es
schon einiges.
Für einen knappen Anfang könnte vielleicht das Buch von
Fritz.
B. Simon : "Einführung in die systemische
Wirtschaftstheorie"
hilfreich sein, das aus meiner Sicht auch sehr gut von
Nicht-Wissenschaftlern gelesen und verstanden werden
kann. Dort
werden die gängigen Begriffe der Wirtschaft mit dem
Wirtschaftskonzept der Systemtheorie in Beziehung
gesetzt, bei
welchen die Grundoperation, wie schon gesagt, die
Zahlung sein soll.
Am 14. April 2014 08:49 schrieb Ex-SystemPirat
<systempirat AT live.de <mailto:systempirat AT live.de>
<mailto:systempirat AT live.de <mailto:systempirat AT live.de>>
<mailto:systempirat AT live.de
<mailto:systempirat AT live.de> <mailto:systempirat AT live.de
<mailto:systempirat AT live.de>>>>__:
Am 14.04.2014 07:48, schrieb Monika Herz:
Wenn ich dich recht verstehe, dann ist
dein Impuls, das
"Geldsystem" als
etwas zu sehen, das durch
"Selbstorganisation die
Gestaltung der
Lebensverhältnisse nach flexiblen,
selbstbestimmten
Vereinbarungen"
entwickeln kann.
Der Ist-Zustand ist wie er ist, der
Soll-Zustand
kann erreciht
werden,
durch "Irritation" des bestehenden Systems
durch
neue gesetzliche
Bestimmungen.
Das Geldsystem hat nur so lange Bestand,
so lange
Menschen es (noch)
nutzen. Der Mensch ist also Teil des
(Geld-) Systems?
Das kommt jetzt darauf an, welche Schwerpunkte
man setzt.
Ich orientiere mich an einer operativen
Systemtheorie
sozialer
Systeme. Dort werden die "Menschen" nicht als
Teil des
Systems. Das
System besteht aus dem Operationszusammenhang des
Systems selbst. Im
Fall der Wirtschaft (Geldsystem) sind diese
Operationen die
Zahlungen. Das "Geldsystem" Besteht also aus
Zahlungen,
die sich
wiederum auf Zahlungen beziehen.
Die Auffassung, dass Menschen nicht Teil des
Systems
sind, sondern
"nur" an der Produktion der Operationen, aus
denen das
System
besteht, beteiligt sind, erleichtert es u.a. zu
erklären, dass
Menschen ja nicht nur an einem, sondern an
sehr vielen
Systemen
(z.B. auch Familien, Organisationen)beteiligt sein
können. Aber das
ist für den Anfang schon sehr speziell.
Demnach findet (oder fand) eine Irritation
bereits
statt, indem
wenige
Menschen alternative Gelder benutzt haben,
z.B.
Regiogeld,
Tauschkreis-"Geld" oder auch die neue
"ohne-Geld-leben"-Methode. Ich
fand übrigens interessant, dass einer der
Pioniere
des "Leben
ohne Geld"
bei uns in Weilheim im voll besetzten
Stadttheater
vor ca. 300
Personen
sprach. So viel Interesse hat in letzter
Zeit kaum
jemand anderer zu
wecken vermocht.
Geld kann man als das Medium betrachten, in dem
Zahlungen "geformt"
werden können. Unterschiedliche Währungen
könnte man als
Spezialisierungen des Universalmediums Geld sehen.
Geld als Medium ist systemintern. "Alternative
Gelder"
unter dem
Aspekt der Irritation zu betrachten, halte ich
ich auf
den ersten
Blick für nicht sehr hilfreich.
Aber aus der Perspektive einer Systemtheorie der
Selbstorganisation,
könnte man behaupten (und müsste das dann weiter
untersuchen), dass
die beabsichtigt direkte Beeinflussung des für
das System
grundlegenden Mediums Geld durch eine
systemexterne
Instanz (Staat)
eher kontraproduktiv sein müsste. Was aber nicht
bedeutet, dass der
Staat sich heraushalten muss. Es scheint nur
zielführender, wenn er
seine originären Kompetenzen nutzt. Diese
könnte man
dann auch
wieder differenzieren in aus Sicht des
Geldsystems eher
extern
(Gesetzgebung) oder eher intern (Steuern)
einzuordnende
Maßnahmen.
Man kann mit modernen Systemtheorien sehr
pragmatisch
arbeiten, ohne
sich überkommenen Interpretationsmustern
unterordnen zu
müssen.
Wenn ich den Faden weiter verfolge, dann
könnte es
ausreichen,
gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen,
die es
erlauben, alle
möglichen Geldarten zu nutzen, auch selbst
geschöpfte, wie etwa das
Rheingold http://www.rheingoldregio.de
und andere, die noch erfunden werden. Das
geschieht
ja bereits.
Es wird
vom Gesetzgeber geduldet, zumindest
solange die
Umsätze sich in
Bereichen bewegen, die vernachlässigbar
sind. Die
massenhafte
Anwendung
scheiterte bisher bei den meisten Initiativen.
Warum? Ich glaube, es
liegt an den fehlenden gesetzlichen
Grundlagen -
und natürlich noch
weil: fehlende Aufklärung, fehlendes
Vertrauen etc.
Das wäre ein Ansatz, der aus systemischer
Perspektive, d.h.
(konkret, nicht nur mit dem Begriff "systemisch"
gelabert, wie das
so viele tun, ohne zu wissen, was sie damit
meinen) aus der
Perspektive einer Systemtheorie der
Selbstorganisation,
sicher
inspirierende Argumente bekommen könnte.
Eine Partei, die sich des Geldthemas annimmt,
kriegt fast 5% -
auch wenn
es so fantasielos ist wie bei der AfD.
Wenn ich dich recht verstehe, dann wäre die
"Selbstorganisation des
Geldsystems" einerseits einfacher zu
erreichen,
weil sich nicht "das
Beste" gegen andere durchsetzen muss
(archetypisch
männlich) und
weil
man aufhören kann, sich darüber zu streiten.
Andrerseits ist es
komplizierter, weil es eben so viel
zulässt und umfasst
(archetypisch
weiblich).
Wenn man dem Grundverständnis der
Selbstorganisation
folgt muss man
die "Selbstorganisation des Geldsystems" nicht
erreichen. Sie ist
ein Grundprinzip, dass entweder gilt oder
nicht gilt.
Es wäre doch
ein Widerspruch, Selbstorganisation von außen,
also
ohne das
"Selbst" erreichen zu wollen bzw. zu müssen.
Vision: Und dann beobachtet "man", was
geschieht.
Und vertraut
darauf,
dass der einzelne Mensch als Teil des
Systems sich
so verhält,
dass er
mit dem Geldsystems, das er benutzt, zum
Wohle des
Ganzen beiträgt.
Gegebenenfalls wird mit Gesetzen weiter
irritiert. Hm.
Ich bin der Ansicht, dass Begriffe wie "zum
Wohle" und
schon gar
"des Ganzen" immer an einer Stelle eingesetzt
werden,
an der man
nicht mehr weiter weiß und einfach ohne
weitere Diskussion
allgemeine Unterstützung, z.B. durch den Appell an
Moral, einfordern
will. Die Systemtheorie kann auch hier helfen,
weil man
in diesem
Zusammenhang oft auf eine wertfreie abstrakte
Begrifflichkeit
zurückgreifen kann, die dann die Möglichkeit
für eine
Weiterdenken
in die unterschiedlichsten Richtungen anbietet.
Hab ich dich recht verstanden?
Noch eine Frage. Was meinst du mit:
/Beobachtung ist nicht nur eine Funktion des
Geistes. Es kann
hilfreich
sein, alles, was man selbst wahrnimmt,
immer auch
als Produkt eines
anderen Beobachters zu interpretieren./
Aus der Sicht einer Systemtheorie der
Selbstorganisation beobachten
die Systeme. Alles was unter diesem Aspekt
System sein
kann,
beobachtet. Dazu gehören nicht nur psychische
Systeme,
was ich jetzt
mal mit Geist identifiziere, sondern z.B. auch
biologische
Organismen, Familien, Organisationen bis hin zur
(Welt)gesellschaft.
Versteh ich nicht. Wenn ich den Sonnenaufgang
wahrnehme - wie
könnte der
Sonnenaufgang das Produkt eines anderen
Beobachters
sein? Meinst du
damit, die grundlegende Täuschung der
Wahrnehmung
wegen kollektiver
Begriffsbildung? Wenn es das Wort
"Sonnenaufgang"
nicht gäbe,
gäbe es
dann den Sonnenaufgang nicht? Anderes
Beispiel:
Umweltschutz ist ein
Begriff, der erst vor etwa 50 oder 100 Jahren
gebildet wurde.
Vorher gab
es kein (kollektives) Bewußtsein über
Umweltschutz. Die
Wahrnehmung war
wohl, dass man sich als Mensch vor einer
feindlichen Welt
schützen muss,
sie beherrschen will, um nicht ausgeliefert zu
sein. Dass die
Welt nun
etwas geworden ist, das selbst
schutzbedürftig ist,
ist relativ neu.
Das mit dem "Begriff" geht schon in eine
produktive
Richtung, es
wäre aber wahrscheinlich nicht nur für diese ML zu
speziell, zum
jetztigen Zeitpunkt darüber zu diskutieren.
Gruß Monika
Am 13. April 2014 14:54 schrieb Ex-SystemPirat
<systempirat AT live.de
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Am 13.04.2014 09:08, schrieb Monika Herz:
danke für den link. hatte mich
beim suchen
wohl vertippt...
Der Begriff Selbstorganisation
erinnert
mich an einen
Satz von
HP Dürr,
den ich mir gemerkt hab:
„Alles Lebendige folgt zwei
einander scheinbar
widersprechenden
Richtungen:
1. Es strebt danach, sich so
vollständig
wie möglich zu
individualisieren, so
„eigenartig“
wie nur möglich
zu sein.
2. Es strebt nach Kooperation
und damit
nach dem
Zusammenschluss zu
einem größeren Ganzen.“
Ja, irgendwie ist es schon verrückt,
dass die
Physiker mit
zu den
ersten zählen, die die
Allgemeingültigkeit des
mechanistisch
kausalen Prinzips in Frage gestellt
haben, wo
man sie doch
eigentlich für dessen Verfechter
halten müsste.
Allgemein sind die
Naturwissenschaften schon
sehr viel
weiter, wenn
es um die Erforschung der Komplexität
geht, als
beispielsweise die
Sozialwissenschaften. Vielleicht weil
in den
Naturwissenschaften
alles viel "anschaulicher" zu sein
scheint.
Schade, dass
sich die
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
immer
ausschließlich
an dem
überkommenen Teil des
naturwissenschaftlichen
Denkens
orientieren.
Dieses ist zwar nach wie vor unbestritten
gültig, aber eben
nur auf
einen Ausschnitt der Realität zu
beziehen.
Ich halte es deswegen für
kontraproduktiv,
gesellschaftliche
Probleme mit dem alten, kausalen
Ursache-Wirkungs-Denken
lösen zu
wollen. Das "Vollgeld" sehe ich aus der
Perspektive der
Selbstorganisation als generellen
Rückschritt
in jene
Richtung, auch
wenn es vielleicht kurzfristig
kosmetische
Verbesserungen
bringen mag.
Außerdem erinnert mich der
Begriff an die
Aussage von einem
Mann, der im
Katastrophenschutz arbeitete, die
ich mir
auch gemerkt
hab: "Im
Ernstfall, wenns chaotisch wird,
klappt es
erstaunlich
gut mit der
Organisation..."
Beide Aussagen fand ich so
tröstlich im
Hinblick auf
mögliche
kommende
schwierige Zeiten, dass sie mir im
Gedächtnis blieben.
Jenseits der Komplexität allein der
Begriffsdefinition für
"Selbstorganisation" find ich es
beruhigend, dass die
Fähigkeit zur
Selbstorganisation offenbar ein
Merkmal
der Natur
selbst ist. Wenn
selbst Pflanzen in der Lage sind,
sich
selbst zu einem
hochkomplexen
größeren Ganzen (Baum - Wald) zu
organisieren,
womöglich schafft
es dann
die Spezies Mensch auch - und
nimmt die
Selbstorganisation des
Geldes
Die Spezies Mensch scheint sich mit den
psychischen
Eigenschaften,
die sie anderen lebenden Systemen
voraus hat,
im Moment
noch selbst
im Weg zu stehen. Das kann man in
dieser AG
beispielhaft
sehr gut
beobachten. Man ahnt, dass sich etwas
verändern muss, beurteilt
mögliche Lösungen aber immer noch
bezüglich
der Strukturen,
die zu
den wahrgenommenen Problemen geführt
haben.
Eine paradigmatisch
wirklich neue Betrachtungsweise, die sich
eklatant von der
des hier
so gerne zitierten Mainstream
unterscheiden
würde, habe ich
bisher
noch nicht erkennen können.
bei diesem Streben nach dem
Zusammsnchluss
zu einem
größeren
Ganzen mit.
Ansätze dazu gibt es ja jede
Menge vom
Vollgeld bis zur
Geschenkökonomie... allein die
Beochtung
dieser
Prozesse kann ja
womöglich den Verlauf des Prozesses
beeinflussen.
Deshalb ist
Beobachtung schon aktives Tun.
Während
Ignoranz den Prozess
vermutlich
hemmt. Viele Menschen beobachten
relativ
wach, was denn nun
geschieht in
dieser sog. Finanzkrise ... auch
wenn der
Einzelne
keine umfassende
Lösung des Problems auf der Hand
hat....
Insofern find ich den Einwurf des
Begriffes
Selbstorganisation
hilfreich, aufbauend, motivierend,
zumindest weiter zu
beobachten, was
geschieht... also danke.
Beobachtung ist
eine Funktion des
Geistes und
Beobachtung ist nicht nur eine
Funktion des
Geistes. Es kann
hilfreich sein, alles, was man selbst
wahrnimmt, immer auch als
Produkt eines anderen Beobachters zu
interpretieren.
wer weiß schon genau, welche
Wirkungen der
Geist noch so
hervorbringen
kann... reine, urteilsfreie
Beobachtung
soll sogar eine
komplette
Veränderung der Wahrnehmung der
Wirklichkeit hervorrufen
können... ich
glaub, auf diese Weise sind sogar die
Erkenntnisse der
Quantenphysik
entstanden. HP Dürr sagte dazu mal
provokativ: "Wir
(eine Gruppe von
internationalen Wissenschaflern)
haben
miteinander die
Materie
abgeschafft."
Die Quantenmechanik ist mir
persönlich ein
sehr wertvoller
Wegweiser.
Wenn es der Spezies Mensch
gelungen ist,
die Materie
"abzuschaffen",
obwohl sie natürlich immer noch
da ist -
dann müsste
eigentlich
alles
andere, einschließlich der Gestaltung
eines "größeren
gemeinsamen
Geldsystems" ein Kinderspiel sein ;-)
Nach dem Prinzip der
Selbstorganisation kann
sich das
"Geldsystem"
nur selbst gestalten. Man kann es
jedoch von außen
irritieren (z.B.
durch Gesetze) und somit in seiner
selbstorganisierten
Entwicklung
beeinflussen. Man kann es aber nicht
instruktiv steuern.
Man kann
sozusagen niemanden zwingen, zu
zahlen oder
Zahlungen
anzunehmen.
Solange Zahlungen stattfinden, gibt
es das
Geldsystem, wenn
nicht,
dann nicht.
Am 12. April 2014 11:59 schrieb
moneymind
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Hi Axel,
Du schreibst:
Die Bereiche Einkommen und
Vermögensanhäufung
können meiner
Ansicht nach nur durch eine
„steuernde“
Steuer- und
Abgabengestaltung und durch
Versicherungssyteme nach einem
Umlageverfahren
dauerhaft stabil
gestaltet werden.
Seh ich auch so.
Entscheidend finde ich hier
zusätzlich aber auch die
Schließung der
Casinos: eine eine strikte
Finanzmarktregulierung
(Trennbankensystem,
Finanztransaktionssteuer,
Schließung des
Devisenmarkts durch eine
Neuordnung des
internationalen
Währungssystems, Regulierung der
wichtigsten
Rohstoffpreise
etc. -
als konkrete Ausarbeitung
solcher
Vorschläge siehe
Schulmeisters
"New Deal"-Programm).
Denn die Finanzmärkte
spielen ein
Nullsummenspiel
auf der
Basis von
Herdenverhalten, in dem die
großen
"Investoren" =
Zocker
Bubbles
aufblasen und platzen lassen und
damit die
Kleinanleger
ausnehmen
können und die
Ressourcenallokation
in der
Realwirtschaft
systematisch verzerren (mit
ineffizienten
Ergebnissen, da
Preise
dann nicht Infos über
Fundamentaldaten ausdrücken,
sondern
blindes
Herdenverhalten).
Daß die wirklichkeitsfremde
neoklassische Ökonomie
und die
daraus
abgeleiteten
wirtschaftspolitischen
Forderungen
(bedingungslose
Konsolidierung des
Staatshaushalts,
womit die
Regierungen die
geldpolitische Verantwortung
allein
auf die
Zentralbanken
abschieben
und diese zu
Niedrigzinspolitik zwingen;
Deregulierung der
Arbeitsmärkte;
Steuersenkungen für
Unternehmen,
Privatisierung von
Staatsvermögen etc.) den
Interessen des
Finanzkapitals (und nur
teilweise den Interessen des
Realkapitals) dient
und den
Interessen
der Lohnabhängigen
widerspricht, hat
Schulmeister m.E.
deutlich gezeigt.
Dieser Lobbyismus wird dadurch
betrieben, daß eine
systematisch
falsche Theorie nur deshalb
gepushed
wird, weil
sie sich dazu
eignet, die Wahrnehmung im Sinne
bestimmter
Interessen zu
verzerren.
Die aktuellen
Regelwerken (Gesetze,
Verordnungen) sind
natürlich
von Interessensgruppen
beeinflusst, die ihren
Einfluss
nicht
schmälern wollen. Hier
kann nur
eine starke
Regierung
entgegenwirken, wie es ein
H.Roosevelt schon mal
gezeigt hat.
Roosevelt hat das nicht aus
eigener Kraft
durchsetzen
können, es
wird gemunkelt, dass ein
gewisser
H.Rockefeller seine
Stütze war).
Den FDR im Gegenzug mit 75%
besteuert
hat? Könntest Du
bitte den
Einfluß von Rockefeller jenseits
angeblichen
"Gemunkels"
belegen? Danke.
Eine solide Grundlegung einer
realistischen
Wirtschaftstheorie würde
den Einfluß von
Interessengruppen auf die
Wahrnehmung und das
Handeln der Politiker
einschränken
und diese
unabhängiger
machen.
Denn die Interessengruppen
machen
Lobbyismus heute
v.a.
über das
Pushen ökonomischer Ideologien.
Danke auch für Deine
Beantwortung
meiner Fragen -
meine Antwort
kommt später nach.
Gruß, mm
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