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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Vollgeld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Vollgeld


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Vollgeld
  • Date: Sat, 12 Apr 2014 09:59:05 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Axel,

Du schreibst:

Die Bereiche Einkommen und Vermögensanhäufung können meiner Ansicht nach nur durch eine „steuernde“ Steuer- und Abgabengestaltung und durch Versicherungssyteme nach einem Umlageverfahren dauerhaft stabil gestaltet werden.

Seh ich auch so.

Entscheidend finde ich hier zusätzlich aber auch die Schließung der Casinos: eine eine strikte Finanzmarktregulierung (Trennbankensystem, Finanztransaktionssteuer, Schließung des Devisenmarkts durch eine Neuordnung des internationalen Währungssystems, Regulierung der wichtigsten Rohstoffpreise etc. - als konkrete Ausarbeitung solcher Vorschläge siehe Schulmeisters "New Deal"-Programm).

Denn die Finanzmärkte spielen ein Nullsummenspiel auf der Basis von Herdenverhalten, in dem die großen "Investoren" = Zocker Bubbles aufblasen und platzen lassen und damit die Kleinanleger ausnehmen können und die Ressourcenallokation in der Realwirtschaft systematisch verzerren (mit ineffizienten Ergebnissen, da Preise dann nicht Infos über Fundamentaldaten ausdrücken, sondern blindes Herdenverhalten).

Daß die wirklichkeitsfremde neoklassische Ökonomie und die daraus abgeleiteten wirtschaftspolitischen Forderungen (bedingungslose Konsolidierung des Staatshaushalts, womit die Regierungen die geldpolitische Verantwortung allein auf die Zentralbanken abschieben und diese zu Niedrigzinspolitik zwingen; Deregulierung der Arbeitsmärkte; Steuersenkungen für Unternehmen, Privatisierung von Staatsvermögen etc.) den Interessen des Finanzkapitals (und nur teilweise den Interessen des Realkapitals) dient und den Interessen der Lohnabhängigen widerspricht, hat Schulmeister m.E. deutlich gezeigt.

Dieser Lobbyismus wird dadurch betrieben, daß eine systematisch falsche Theorie nur deshalb gepushed wird, weil sie sich dazu eignet, die Wahrnehmung im Sinne bestimmter Interessen zu verzerren.

Die aktuellen Regelwerken (Gesetze, Verordnungen) sind natürlich von Interessensgruppen beeinflusst, die ihren Einfluss nicht schmälern wollen. Hier kann nur eine starke Regierung entgegenwirken, wie es ein H.Roosevelt schon mal gezeigt hat. Roosevelt hat das nicht aus eigener Kraft durchsetzen können, es wird gemunkelt, dass ein gewisser H.Rockefeller seine Stütze war).

Den FDR im Gegenzug mit 75% besteuert hat? Könntest Du bitte den Einfluß von Rockefeller jenseits angeblichen "Gemunkels" belegen? Danke.

Eine solide Grundlegung einer realistischen Wirtschaftstheorie würde den Einfluß von Interessengruppen auf die Wahrnehmung und das Handeln der Politiker einschränken und diese unabhängiger machen. Denn die Interessengruppen machen Lobbyismus heute v.a. über das Pushen ökonomischer Ideologien.

Danke auch für Deine Beantwortung meiner Fragen - meine Antwort kommt später nach.

Gruß, mm




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