ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
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- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation
- Date: Mon, 10 Sep 2012 10:20:43 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Du neigst dazu immer nur 2 Teilnehmer zu betrachten. Es gibt aber Kreditgeber, Kreditnehmer und den Rest der Wirtschaft, welcher nach Kauf durch den Kreditnehmer zu Geldvermögenshaltern wird.
Ich denke, wir haben da beim Thema Ungleichverteilung - und damit der Bedeutung des "Rests der Wirtschaft" - unterschiedliche Vorstellungen, vielleicht auch eine unterschiedliche Datenbasis.
"Die globale Elite – 9,35 Millionen Menschen mit einem Vermögen von mehr als 1 Mio. USD – hält demnach einen Anteil von 81,3 Prozent am globalen finanziellen Privatvermögen, was 44 800 Mrd. USD entspricht."
(Zum Vergleich: Wenn alle Euro-Staaten zusammenschmeißen (ESM) kommen 0,9 Bio. USD zusammen - beeindruckend! Die Bilanzsumme der EZB beträgt ca. 4 Bio. USD - furchteinflössend!)
> Die Ursache ist glaskar, aber du willst sie nicht einsehen: Die Geldschöpfer schöpfen sich ihr eigenes Geld. Warum? Weil sie es dürfen. Warum dürfen sie das? Hier könnte es interessant werden...
Nein, das ist nicht der Fall. Aber wenn du der Meinung bist, dass dies der Grund ist, dann kannst du das vielleicht weiter ausführen.
Die Zahlungsmittelschöpfer sind erstmal die Wirtschaftsteilnehmer selber unter Erlaubnis der Bank und die Bank selber wenn sie kauft, also ALLE.
Meinst du das in diesem Sinne?
Von "ALLE" besitzen 99% das schwarze unter den Fingernägeln. Nochmal: 0,1% der Menschen besitzen fast alles (81,3%) - jetzt stell dir mal vor, was die 1% reichsten zusammen besitzen.
Hälst du es angesichts dieses krassen Missverhältnisses - und der relativ übersichtlichen Gruppengröße - nicht für plausibel, dass es zumindest ganz starke gemeinsame Interessen, wenn nicht gar Absprachen oder sogar Personalunion von Finanzvermögenshaltern und Geldschöpfern vorliegt?
> Was meinst du nun damit, wenn dies die Ursache dafür sein soll, dass wir eine Vermögensungleichverteilung haben? Willst du damit sagen, das Vermögen läge bei den Banken und alle Nichtbanken hätten keins?
> Warum sind dann viele große Banken von der unmittelbaren Pleite bedroht oder bedroht gewesen so dass der Staat einspringen musste, wenn diese doch soviel Vermögen haben? Was passiert da genau?
> Warum sind dann viele große Banken von der unmittelbaren Pleite bedroht oder bedroht gewesen so dass der Staat einspringen musste, wenn diese doch soviel Vermögen haben? Was passiert da genau?
Die Banken sind für die großen Halter von Finanzvermögen nichts weiter als Mittel zu Zweck. Die großen Halter von Finanzvermögen haben überhaupt kein Interesse daran, dass Banken stärker kapitalisiert und damit unabhängiger werden. Die Banken sind dazu da, ihre Finanzvermögen zu verwalten und bei Bedarf Geld zur Verfügung zu stellen - Bonitätsprüfung ist, denke ich, in diesen Fällen nicht notwendig.
> Du darfst deinen Gedanken hier gerne mal präziser formulieren und näher Erläutern.
Ganz wenige besitzen so gut wie alles; deine "Konsum- und Hortungstheorie" beschäftigt sich mit der Verteilung des schwarzen unter den Fingernägeln. Alle "Horter" - Halter von Lebensversicherungen, Rentenfonds, Riester-Verträge, etc - spielen IN GÄNZE kein Rolex! Darum geht es überhaupt nicht, die sind alle zusammen vollkommen irrelevant.
Die Finanzaristokratie (0,1% der Menschheit) besitzt alleine 4x soviel wie wir alle zusammen. Wesentlich ist nur, was auf dieser Skala passiert; ob wir unsere popeligen Beträge zum Teil "Horten" oder zu Aldi bringen, wird so gut wie NICHTS ändern. Die wesentliche Frage ist, wie die 44,8 Bio. USD eingesetzt werden!
Kreditgeber (Geldschöpfer) und Geldhalter sind die selben; und selbst wenn sie es nicht wären, wäre es rational anzunehmen, dass sie zumindest ein stabiles Kartell bilden, weil sie beide davon profitieren.Warum soll es rational sein das anzunehmen? Das kann so sein, muss aber nicht. Auf dieser Grundlage lässt sich nicht weiter diskutieren. Erklär doch bitte einfach mal was du genau damit meinst. Meinst du jeder Geldhalter ist Aktionär einer Bank?
Ich meine, dass die Finanzaristokratie mittelbar oder unmittelbar die Finanzinstitute beherrscht - einfach weil es logisch ist. Wenn du zu den Menschen gehörst, die so gut wie alles Finanzvermögen besitzen, kämest du da nicht auch sehr schnell auf den Gedanken, dass es ganz praktisch wäre seine eigene Bank zu haben, oder sich an einem Institut maßgeblich zu beteiligen? Wäre das nicht total "nützlich"?
Kommst du als nächstes dann mit Aliens als Begründung? Wenn du also tatsächlich sowas als Problem siehst, bist du hier falsch.
Ich brauche keine Aliens, ich lebe auf diesem Planeten; ich brauche nur Fakten und Ratio.
1. Eine Handvoll Leute besitzt fast das gesamt Finanzvermögen
2. Banken bestehen zum überwiegenden Teil aus Finanzvermögen,
3. Damit ergibt sich rein logisch, dass die Handvoll Leute den Großteil der Banken direkt oder indirekt kontrolliert
4. Und wenn es schon so ist, dann werden sie diesen Umstand auch zu ihrem Vorteil nutzen
Pretty straight forward. Da braucht es keiner komplizierten Gehirnakrobatik.
Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber wenn ich soviel Schotter hätte, würde ich mich bei dessen Verwaltung nicht von irgendeinem "Bankvorstand" oder anderen Bütteln abhängig machen, sondern einen kleinen Bruchteil meines riesigen Finanzvermögens dazu verwenden, die Kontrolle über den Laden zu gewinnen und zumindest strategisch vorzugeben, was wie zu laufen hat.
In jeder beliebigen Geldordnung reicht es aus wenn sich nur die richtigen Teilnehmer zusammenschliessen um die anderen zu unterdrücken, in dem sie ihr Verhalten in einer Weise abstimmen, welches diskriminierend wirkt.
Stimmt, es fällt aber schwerer so einen Zusammenschluss zu organisieren, wenn sich das Finanzvermögen gleichmäßiger verteilt als 81,3% in der Hand von 0,1%, meinst du nicht?
...und darüber hinaus:
Wenn Geldvermögenshaltung kostenpflichtig ist, dann verlieren Kreditgeber und Geldvermögenshalter das Potential auf dessen Grundlage sich ihre Zusammenarbeit gelohnt hat. Mal darüber nachgedacht?
Klar! Deshalb die Bruttogeldvermögenssteuer oberhalb von 1 mio.€ - DA spielt die Musik!
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 08.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 08.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 08.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 08.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Keox, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Alexander Barth, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Alexander Barth, 10.09.2012
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