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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation
  • Date: Sun, 9 Sep 2012 23:06:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Während du also behauptest, dass "der Kreditgeber damit überhaupt nichts zu tun hat", sondern das Problem beim Geldhalter liegt, sehe ich das genau anders.

Ja ok, wenn der Kreditgeber keine neuen Kredite vergibt, dann erzeugt er damit eine finite Zahlungsmittelmenge. Meinst du das? :-)

Zumindest erkennst du an, dass der Kreditgeber mehr als "überhaupt nichts" damit zu tun hat (Geschäftsbanken und Käufer, siehe auch unten); und effektiv würde das Geldvermögen nicht mehr steigen, wenn nicht mehr Kredite vergeben würden - aber wer will das schon?


Der KREDITGEBER (und niemand sonst) ist doch in unserem Geldsystem genau derjenige, der entscheidet

1. wer Geld kriegt und wer nicht

Kreditgeber und Käufer (siehe oben)
 
2. wer wieviel Geld kriegt

Kreditgeber und Käufer (siehe oben)
 
3. Ob das angemessen ist oder nicht

Kreditgeber und Käufer (siehe oben)

Ich denke wir sind und hoffentlich einig, dass die Käufer die Geldmenge nicht beeinflussen können.

Damit kommt dem Kreditgeber die Schlüsselposition in diesem Spiel zu, und de facto kontrolliert sich der Kreditgeber in unserem Geldsystem selbst.

Keine Ahnung was du meinst und warum das relevant ist. Mir kommt spontan die BAFIN in den Kopf, aber ich weiss sowieso nicht worauf du hinauswillst.
Wollte ja blos eine Gegenüberstellung von Kreditnehmer und Geldvermögenshalter.

Die BaFin kontrolliert, wem die Geschäftsbank wie viel Kredit gibt? Interessant!

BaFin: http://www.bafin.de/DE/DieBaFin/AufgabenGeschichte/Bankenaufsicht/bankenaufsicht_node.html

"Die Gesetze, auf denen die Bankenaufsicht basiert, stehen im Einklang mit den Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Die BaFin greift im Rahmen ihrer Solvenzaufsicht nicht in die Geschäftspolitik der Banken ein. Verantwortlich sind allein die Geschäftsleiter. Die Institute müssen aber qualitative und quantitative Rahmenbedingungen erfüllen und sind verpflichtet, ihre Bücher der Aufsicht offen zu legen."

Solange es die Banken also schaffen genug Eigenkapital (ach ja, und Mindestreserve...) vorzuhalten, darf sie im wesentlichen machen, was sie will.


Wenn man nun noch unterstellt, dass die Halter großer Geldvermögen gleichzeitig die Eigner der "Kreditgeber" (Banken) sind, verwundert es da wirklich, dass sie sich das Geld hauptsächlich selbst drucken und andere über KÜNSTLICHE Verknappung kurz halten?

Ich sehe keinen Sinn in dieser Unterstellung oder Gleichsetzung. Das kann passieren, muss aber nicht. Warum ist es wichtig darüber nachzudenken?

Muss man das noch erklären? Unabhängig davon, ob sie nun der selbe sind oder nicht, ist doch die Geldhaltung für beide eine Win-Win-Situation:

1. Der Kreditnehmer kriegt Geld entweder von der Geschäftsbank oder vom Geldhalter
2. Gibt der Geldhalter sein Geld nicht aus, steigt sein Geldvermögen
3. Wenn der Geldhalter sich verweigert, sein Geld herzugeben, muss wohl der Kreditgeber ran
4. Wenn der Kreditgeber mehr Kredite vergibt, verdient er mehr

Die Interessen der Geldhalter und der Kreditgeber zielen also auf das selbe: ein höherer Kreditbedarf beim Kreditnehmer.

Der eine erzeugt also den Bedarf, der andere bedient ihn - da scheint es wohl "Synergieeffekte" zu geben. Clevere Consultants würden da wohl einen "Merger" empfehlen; vielleicht sollte man deshalb darüber nachdenken, weil es einfach eine rationale Strategie wäre und evtl. der eine oder andere Geldhalter oder Kreditgeber auf die selbe Idee gekommen sein könnte ;-)

Meiner Meinung nach doktorst du an einem Symptom rum, und nicht an der Ursache, aber da wären wir wieder bei dem Henne und Ei Problem.

Ich sehe kein Henne-Ei-Problem.

Das merke ich.
 
Deshalb kommen wir auch nicht weiter. Solange du das implizite (von der Realität längst überholte) "Kreislaufmodell" der Wirtschaft nicht ad acta legst, werden wir zu keinem gemeinsamen Nenner kommen.

Ich hab kein Kreislaufmodell im Kopf.
Es gibt keinen. Es gibt nur einen Fluss von der Kreditschöpfung in die Geldvermögenshortung. In umgekehrter Richtung fliest da gar nichts.

Denk mal darüber nach, ob das nicht daran liegen könnte, dass Kreditgeber und Geldvermögenshalter die selben sein könnten.

Worum es mir aber geht ist ein anderes Problem, das sogar unter 100%Geld oder Vollgeld weiterbesteht.
Und das ist das auseinandergehen der Arm-Reich-Schere bzw. die Vermögensungleichverteilung.
Die Ursache dafür will ich erklären, aber es scheint mir noch nicht so recht zu gelingen.

Die Ursache ist glaskar, aber du willst sie nicht einsehen: Die Geldschöpfer schöpfen sich ihr eigenes Geld. Warum? Weil sie es dürfen. Warum dürfen sie das? Hier könnte es interessant werden...

Kreditgeber (Geldschöpfer) und Geldhalter sind die selben; und selbst wenn sie es nicht wären, wäre es rational anzunehmen, dass sie zumindest ein stabiles Kartell bilden, weil sie beide davon profitieren.

Zur Auflockerung: http://wirrklich.files.wordpress.com/2011/01/verschwoerungstheorie.jpg


Geldhalter und Kreditgeber sind nicht identisch.

Määäh! ;-) (weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Selbst wenn es für beide rational ist, zusammenzuarbeiten?)



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