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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation

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ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation
  • Date: Sat, 8 Sep 2012 22:34:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Dafür ist ursächlich, dass ich mich durchaus mit EINEM Geschäftspartner auf einen Tilgungsplan einigen kann, das selbe wird mir aber mit "jedem" schwerlich gelingen. Verstehst du den Unterschied? Deshalb muss ich im aktuellen Geldsystem keinen Puffer vorhalten,

du musst keinen Puffer vorhalten, sondern du bezahlst dafür das du es nicht musst.
Zinsen auf den Kredit oder Steuern! :-) Diese Zahlung fällt solange an, solange Geldvermögenshaltung von Teilnehmern betrieben wird.

Eigentlich lieferst du hier die rationale Begründung FÜR Zinsen: Sie sind der Preis dafür, dass man keinen Bereitschaftsdienst leisten musst. Damit sind sie also durchaus gerechtfertigt. Interessanterweise werden Geldhalter so zu Wohltätern, da sie eine Möglichkeit schaffen, sich gegen Bezahlung eines bestimmten Betrages vom Bereitschaftsdienst freizukaufen. Damit hast du dich grade selbst ad absurdum geführt, mein kleiner Freund. 

1. Geldhalter erzwingen keinen Bereitschaftsdienst, sondern der Bereitschaftsdienst geht normalerweise mit der Kreditaufnahme einher
2. Geldhalter befreien von Bereitschaftsdienst, gegen Zahlung eines Zinses 

Somit kommt man also zu dem Schluss, dass verzinste Geldhaltung etwas gutes ist, weil sie die Menschen "befreien"

Jetzt wird es aber eng ;-) (beim Schach nennt man so etwas einen Patzer, pass auf, dass du deine Dame nicht verlierst)


Doch, er gleicht dann einem anderen, wenn es den leuten zu kompliziert wird mit der annahme sovieler verschiedener freikarten und deshalb nur noch bestimmte annehmen und von denen extrem viele... diejenigen deren freikarten das sind können sich freuen. Und schon gibts gemecker, das diese geldschöpfungsgewinn machen und man will reglementieren und unterwirft ihnen regeln...
...jeder der es schafft das leute nur noch seine freikarte wollen muss ne bankenlizenz haben, usw... usw.... eins kommt zum anderen und wir enden wieder mit dem was wir heute haben.

Mit Verweis auf die öffentlichen Güter sehe ich durchaus Möglichkeiten für einen "rationalen" Ansatz; öffentliche Güter werden sinnvollerweise vom Staat verwaltet, da es rein systematisch privatwirtschaftlich nicht geht. Setzen sich also diese Güter als Standard durch, dann läge die "Geldschöpfung" bei der Allgemeinheit - und das ist doch gar nicht so verkehrt. Eine zweite wichtige Erkenntnis! Manchmal bringen einen Diskussionen doch weiter.

Ja, es ist ein besserer Ansatz als wenn man jede beliebige Leistung oder Ware zulässt, weil das eben jedem die Mühe macht sich mit scheinbar endlos vielen verschiedenen Freikartentypen auseinanderzusetzen.
Aber es bringt denen wieder Vorteile, die Energie produzieren und die können sich zu Monopolen zusammenschliessen.
Außerdem ...gibt es nur X Einheiten an nachgefragtem Strom.
Die emittierte Menge an Stromfreikarten muss aber GRÖßER ALS X sein, das heisst die Stromlieferanten bekommen unglaublich viel Leistung.....
.... denn sie müssen ja nur für X herausgegebene Freikarten Strom liefern.
... der Rest der herausgegebenen Freikarten wird nicht eingelöst, weil er gebraucht wird um in der Wirtschaft untereinander zu handeln :-)

Hallo Bankensystem :-D

Jetzt drehst du wieder ab; wenn es nur X Stromeinheiten gibt, kann es auch nur Freikarten für X Stromeinheiten geben; DAS ist der entscheidende Unterschied zum jetzigen Geld. Wenn das nicht ausreicht, muss man eben einen zweiten Standard einführen auf ein ähnliches Gut einführen. Wobei ich an dieser Stelle anmerken will, das "Strom" seiner Natur nach kein typisches "öffentliches Gut" ist.

Mehr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Öffentliches_Gut




 

du hast recht das ich den grundgedanken pervertiere... aber ich mache das nicht aus boshaftigkeit. ich versuche einfach nur aufzuzeigen was unter deinen ausgangsbedingungen für entwicklungen möglich sind und das es sich so entwickeln wird... der grund für diese annahme ist das wir aktuell sowas pervertiertes haben. ...hätten wir aber dein originalmodell gäbe es in verschiedenen stufen immer wieder anreize es weiter zu entwickeln bis wir wieder hätten was wir aktuell haben....

Das sehe ich anders, vielleicht wäre einen Gelddeckung durch "öffentliche Güter" ein sinnvoller Schritt, um "allgemein akzeptierte Zahlungsmittel" zu emittieren, die nicht einer privilegierten Gruppe von Menschen zugute kämen, sondern der Allgemeinheit.

Ja, vielleicht besser als es jeden emittieren zu lassen. Natürlich wäre es FAIRER es JEDEN emittieren zu lassen, aber das führt auch zu dem Problem, dass sich JEDER mit scheinbar endlos vielen verschiedenen Freikarten und Leistungsarten auseinandersetzen muss.... da kann ich ja auch gleich Tauschketten suchen gehen.

Was spricht dagegen es zumindest zuzulassen? Ich verstehe nicht, warum du so kategorisch bist. Warum können nicht mehrere Geldsysteme koexistierenden. Wem das zu kompliziert, der muss sie ja nicht nutzen, aber wenn ein System in bestimmten Situationen vorteilhaft ist (bspw. individuell vereinbarter "geldloser" Leistungsaustausch), dann soll man es doch zulassen - selbst wenn es das "allgemein akzeptierte Zahlungsmittel" teilweise verdrängt; denn WENN es das tut, dann hat es wohl einen sachlichen Grund!

Wenn man es auf wenige Leistungen konzentriert, dürfen nur die emittieren, die diese Leistung anbieten (siehe Problem von X und X+mehr bei Strom)

Die letzte Alternative wäre es NIEMANDEN emittieren zu lassen, sondern demokratisch zu entscheiden wieviel man gemeinsam erzeugen will und es sich zu gleichen Anteilen zu schenken.
Dann stünde keine Leistung dahinter, aber jeder wüsste das jeder den gleichen Vorteil bzw. Nachteil hat... insofern ist es nicht unfair.
Auch weiss jeder, dass NIEMAND zusätzlich weiteres emittieren darf wenn man sich nicht demokratisch darauf einigt.
Dadurch kann ich relativ sicher sein, dass jeder bereit ist für das geld zu leisten, obwohl er es nicht muss, weil:
1. ohne geld kann er nicht kaufen
2. das emittierte geld reicht nicht aus um ihn auf alle zeiten zu versorgen. wenn er alles ausgegeben hat wird er nicht an neues kommen, ausser er leistet :-)

Nur dass keiner weiss, was die "richtige" Geldmenge ist. Allgemein kann man wohl annehmen, dass es einen verstärkten Trend zu "immer mehr Geld" werden wird. Wäre jetzt meine Prognose.

Letztlich liegt mir auch an einer demokratischen Form der Geldkontrolle, aber ich bezweifle, dass die Menschen (als Individuen und als "Masse") zu einer "Makrosicht" fähig sind; deshalb muss die Geldmengensteuerung so organisiert sein, dass sie in einem Bereich stattfindet, die das Individuum im wahrsten Sinne des Wortes "überblicken" (und durchblicken) kann - und das ist eben das eigene Umfeld, und die eigenen Bedürfnisse/Bedarfe.


Das hätte auch interessante Nebeneffekte: Wenn der Staat z.B. mehr Geld emittieren will, muss er im Gegenzug sein Angebot an öffentlichen Gütern erhöhen. Interessant, oder?

ja, finde ich besser als wenn es jedermann emittieren darf.
nicht weil es fairer wäre... es jeden nach eigenem gutdünken emittieren zu lassen ist das fairste was es gibt, aber...
...jeder hat dann auch das problem das er sich mit unendlich vielen freikartenarten und kreditwürdigkeiten auseinandersetzen muss... und das ist anstregend.
Deshalb glaube ich nicht, dass es funktioniert wenn jeder sein eigenes Geld emittiert.

Ich glaube schon daran, wenn man das Potential voll nutzt, das unsere heutige Technik bietet. Und mal wieder eine Analogie: Als Ford sein Model T auf den Markt war es völlig undenkbar, dass man mehr managen könnte als ein immer gleiches Produkt für den gesamten Markt - keine Chance! Viel zu kompliziert! Heute kann man sein Auto online personalisiert bis hin zur Farbe der Knöpfe in Japan bestellen - kein Problem, man nutzt einfach nur die heutige Technik bis zum Anschlag aus, überhaupt kein Thema.

Warum sollte das beim Geld nicht auch funktionieren? Man muss das "Produktionsprinzip" der Autobranche einfach nur verallgemeinern. Heute sieht was kein Auto aus, wie das andere. So etwas zu organisieren ist als möglich - de facto, q.e.d.!




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