ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: alex AT twister11.de
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation
- Date: Tue, 11 Sep 2012 12:56:12 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 10. September 2012 18:04 schrieb <alex AT twister11.de>:
2012/9/10 Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
> Du darfst deinen Gedanken hier gerne mal präziser formulieren und näher Erläutern.Ganz wenige besitzen so gut wie alles; deine "Konsum- und Hortungstheorie" beschäftigt sich mit der Verteilung des schwarzen unter den Fingernägeln. Alle "Horter" - Halter von Lebensversicherungen, Rentenfonds, Riester-Verträge, etc - spielen IN GÄNZE kein Rolex! Darum geht es überhaupt nicht, die sind alle zusammen vollkommen irrelevant.Wenn tatsächlich so wenige das gesamte Geldvermögen halten, dann ist es doch um so besser wenn eine entsprechende kostenpflichtige Geldvermögenshaltung eintritt. Ich werde das jetzt nur noch als "Fremdvermögen" bezeichnen, also als dasjenige was gesamtwirtschaftlich aggregiert dem Fremdkapital gegenübersteht welches in Bilanzen auftaucht.Mir ist es doch vollkommen Egal ob das nun in Lebensversicherungen, Rentenfonds, Riesterverträgen oder bei den 1% reichsten herumliegt.
Wenn es tatsächlich bei den 1% reichsten so massenhaft herumliegt, dann fliesst es eben dann von dort über die Kostenpflicht an die Kleinsparer und die müssen sich keine Sorgen machen.
Genau DAS ist die Idee hinter der Bruttogeldvermögenssteuer.
Weil aber die meisten gar nicht wissen (oder glauben können) wie sich das Bruttogeldvermögen tatsächlich verteilt, machen sich alle Gedanken über das bisschen Schwarze unter den Fingernägeln (was meins ist, ist meins!) statt zu verstehen, dass sie nicht mal annähernd in der Liga spielen, um die es hier geht - bei allem Stolz auf das hart erarbeitete des lebenslangen Leistungsträgers; es ist zynisch, aber wenn der "Normalo" sich ein Leben lang den Hintern abarbeitet, dann kriegt er den Krümel, der vom Bankett gefallen ist - mehr nicht. Das will natürlich keiner wahr haben, deshalb ist es so schwer rational mit dem Thema umzugehen: "Nicht nur, dass ich keine Ahnung von Geld haben soll, jetzt soll meine Lebensversicherung für die mein Leben lang eingezahlt habe irrelevant sein? Gehöre ich mit meinem EFH und dem 6-stelligen Betrag immer noch nicht zu den reichen?" Antwort: "Hart, aber wahr!"
Wir sind der "dritte Stand", die "besserverdienenden Leistungsträger" unter uns, sind bildlich gesprochen also die, die nicht mehr Zuckerrohr auf dem Feld schlagen müssen, sondern beim Abendbankett der Herrschaften im Raum sein dürfen, um Zuckerstückchen zu reichen - Ackermann gehörte immerhin schon zur "Butler-Liga"
Ich wundere mich, dass UBS und Credit Suisse in Jahre 2011 so großzügig mit diesen erhellenden Daten um sich geschmissen haben, aber sie durften wohl - leider zurecht - davon ausgehen, dass sich die breitere Bevölkerung für die tatsächlichen Verhältnisse nicht interessiert.
Die Finanzaristokratie (0,1% der Menschheit) besitzt alleine 4x soviel wie wir alle zusammen. Wesentlich ist nur, was auf dieser Skala passiert; ob wir unsere popeligen Beträge zum Teil "Horten" oder zu Aldi bringen, wird so gut wie NICHTS ändern. Die wesentliche Frage ist, wie die 44,8 Bio. USD eingesetzt werden!Nein, die wesentliche Frage ist wohin wir die popeligen Beträge bringen, denn die 44,8 Bio USD drumherum sind blos Zahlen auf dem Papier. Ein Schattenboxen die vom wesentlichen ablenken.
Das stimmt, deshalb sage ich gerne "Geld ist Nichts!", aber das wollen die meisten Menschen nicht einsehen - und nur darauf beruht letztlich die Macht der Geldelite. Ich denke, dass ist wie in Platons Höhlengleichnis; die Leute schauen beeindruckt auf die riesigen Schatten, aber am Ende steht da nur ein Zwerg - aber sehr viel näher an der Lichtquelle. Wenn sich die Leute nur umdrehen würden, hätten wir viele Probleme nicht mehr; vielleicht ist den meisten die Lichtquelle zu hell?
Kreditgeber (Geldschöpfer) und Geldhalter sind die selben; und selbst wenn sie es nicht wären, wäre es rational anzunehmen, dass sie zumindest ein stabiles Kartell bilden, weil sie beide davon profitieren.Warum soll es rational sein das anzunehmen? Das kann so sein, muss aber nicht. Auf dieser Grundlage lässt sich nicht weiter diskutieren. Erklär doch bitte einfach mal was du genau damit meinst. Meinst du jeder Geldhalter ist Aktionär einer Bank?
Ich meine, dass die Finanzaristokratie mittelbar oder unmittelbar die Finanzinstitute beherrscht - einfach weil es logisch ist. Wenn du zu den Menschen gehörst, die so gut wie alles Finanzvermögen besitzen, kämest du da nicht auch sehr schnell auf den Gedanken, dass es ganz praktisch wäre seine eigene Bank zu haben, oder sich an einem Institut maßgeblich zu beteiligen? Wäre das nicht total "nützlich"?Ja, aber natürlich sind die oftmals in Personalunion am start, trotzdem geht das Geld seinen Weg vom Kreditnehmer zu den Fremdvermögenshalter und das über ein oder mehrere Zwischenstationen auch mal über die Hände der Popeligen.
Weil die Fremdvermögenshalter inzwischen in der Situation sind, dass das aktuell effektiv umlaufende Fremdvermögen immer geringer ist als das Fremdkapital, weil der Löwenanteil des Fremdvermögens von deinen wenigen genannten Offshore verwaltet wird oder aber sonstirgendwo Nichtkaufend zusammengehortet wird... verringert sich das Fremdvermögen das noch aktiv im Umlauf ist nach und nach über die verschiedenen Zahlungsmittelflüsse hin zu den Fremdvermögenshaltern. ..... .... die Macht diesen Fluss aufrechtzuerhalten stammt aus der Nichtkostenpflichtigkeit von Fremdvermögenshaltung.
Auf die Gefahr hin, much zu wiederholen: Bruttogeldvermögenssteuer
Also ich zweifle nicht an was du sagst und auch nicht deine Quelle.
Ich weiss zu wenig um das zu beurteilen.
Das ist aber nicht so schlimm, denn es geht um prinzipielle Überlegungen und für die ist die konkrete Verteilung relativ irrelevant.Wenn tatsächlich das Fremdvermögen bei wenigen konzentriert ist, dann ist das sogar noch viel besser als wenn es anders wäre.
Denn dann trifft die Einführung von kostenpflichtiger Fremdvermögenshaltung nicht die Altersvorsorger.
Darum geht es, "die Rände bleibt sischä!", es geht hier um ganz andere Größenordnungen; für die "Popeligen" ändert sich nichts - es ist mehr als genug für alle da, man muss es sich nur holen!
Selbst wenn alle Fremdvermögen gleichverteilt wären, wäre ich dafür Vollgeld einzuführen. Leider wäre es niemals Möglich Vollgeld einzuführen wenn wir nicht so eine schlimme Krise hätten von der man im deutschen Alltag zum Glück wenig merkt, weil sich dann halt niemand interessieren würde, aber unabhängig davon ist es in jedem Fall richtig eine Geldordnung zu errichten die potentiellen Missbrauch so gut wie möglich verhindert und ihm vorbeugt.Deshalb ist es auch egal wie nun die wahre Verteilung aussieht und wer mit wem ins Bett geht und kleine Teufelchen zeugt ;-)
Hier würde ich widersprechen, die (Ungleich-)Verteilung ist das ZENTRALE Problem; wäre das Geldvermögen halbwegs gleich verteilt und würden alle gleichmäßig profitieren (oder eben real dann nicht), würde sich wohl keiner über das "Zusatzeinkommen" beschweren. Die aktuelle Problematik ergibt sich nur daraus, dass wenige unvorstellbar viel haben und die meisten dafür netto gar nichts oder sogar Schulden.
...und darüber hinaus:
Wenn Geldvermögenshaltung kostenpflichtig ist, dann verlieren Kreditgeber und Geldvermögenshalter das Potential auf dessen Grundlage sich ihre Zusammenarbeit gelohnt hat. Mal darüber nachgedacht?Klar! Deshalb die Bruttogeldvermögenssteuer oberhalb von 1 mio.€ - DA spielt die Musik!
Die Höhe ergibt sich von selbst. Ich denke 1 Mio ist etwas hoch angesetzt. Bei homogener Verteilung des existierenden Fremdvermögens wird sich sicher ein niedrigerer Freibetrag für jeden Teilnehmer ergeben. Wie hoch der konkret ist ist sehr schwer zu bestimmen, aber es herrscht ja sowieso vielzuviel Intransparenz.
Ich denke angesichts der verfügbaren Studien, wäre auch ein Freibetrag von 1 mio.€ ausreichend; bei den "relevanten" liegt 1 Mio. irgendwo hintern Komma. Setzt man den Freibetrag zu niedrig an, erzeugt man nur Widerstand, weil dann die "popeligen" kommen und Angst um ihre Riester-Rente haben. Warum soll man sich das Leben schwerer machen als nötig? Es kommt auch so genug zusammen. Ich habe mal grob überschlägig berechnet, dass "die relevanten" in dieser Republik zwischen 5 und 7 Bio.€ besitzen, 2% davon sind 100 bis 140 Mrd.€ - besser als nichts, aber es hilft ;-)
Zur Info:
Es gibt in Deutschland ca. 920.000 Personen mit einem Bruttogeldvermögen von mehr als 1 mio.€
davon wiederum haben
ca. 2.700 Personen zwischen 40 mio.€ und 80 mio.€
ca. 1.300 Personen zwischen 80 mio.€ und 400 mio.€
ca. 100 Personen zwischen 400 mio.€ und 800 mio.€
ca. 50 Personen zwischen 800 mio.€ und 20 Mrd.€
Quellen:
https://infocus.credit-suisse.com/data/_product_documents/_shop/323525/2011_global_wealth_report.pdf
http://www.diw.de/documents/vortragsdokumente/220/diw_01.c.388794.de/v_2011_grabka_einkommensverteilung_paderborn.pdf
http://www.forbes.com/billionaires/#p_1_s_a0_All%20industries_Germany_All%20states_
Wenn ich jetzt also mal grob ansetze, dass der Mittelwerk in jeder Klasse bei ca. 30% des Mittelwertes der Klasse liegt (um der exponentiellen Verteilung Rechnung zu tragen), dann komme ich auf folgenden Wert:
1 mio.€ - 40 mio.€: 916.000 x 0,3x (40+1)mio€ : 2 = 6,8 Bio.€
40 mio.€ - 80 mio.€: 2.700 x 0,3(40+80)mio.€ : 2 = 48,6 Mrd.€
80 mio.€ - 400 mio.€: 1.300 x 0,3(80+400)mio.€ : 2 = 93,6 Mrd.€
400 mio.€ - 800 mio.€: 100 x 0,3(400+800)mio.€ :2 = 18 Mrd.€
800 mio.€ - 20 Mrd.€: 193 Mrd.€ (handaddiert)
Man kommt also LÄSSIG auf schlappe 7,2 Bio.€ Vermögen (netto) in der Hand von ca. 920.000 Figuren (1% der Bevölkerung)
Zum Vergleich: Das Bruttogeldvermögen in Deutschland beläuft sich insgesamt auf 17,0 Bio.€ und teilt sich folgendermaßen auf:
Finanzielle Kapitalgesellschaften: 9,6 Bio.€
Nichfinanzielle Kapitalgesellschaften: 2,4 Bio.€
Private Haushalte: 4,4 Bio.€
Staat: 0,6 Bio.€
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Vermoegensrechnung/Vermoegensbilanzen5816103109004.pdf?__blob=publicationFile
Das ist nur eine grobe Abschätzung, aber vielleicht gibt das einem das mal zu denken, wo das Problem liegt - der Handwerker um die Ecke ist es nicht!
Es gibt in Deutschland ca. 920.000 Personen mit einem Bruttogeldvermögen von mehr als 1 mio.€
davon wiederum haben
ca. 2.700 Personen zwischen 40 mio.€ und 80 mio.€
ca. 1.300 Personen zwischen 80 mio.€ und 400 mio.€
ca. 100 Personen zwischen 400 mio.€ und 800 mio.€
ca. 50 Personen zwischen 800 mio.€ und 20 Mrd.€
Quellen:
https://infocus.credit-suisse.com/data/_product_documents/_shop/323525/2011_global_wealth_report.pdf
http://www.diw.de/documents/vortragsdokumente/220/diw_01.c.388794.de/v_2011_grabka_einkommensverteilung_paderborn.pdf
http://www.forbes.com/billionaires/#p_1_s_a0_All%20industries_Germany_All%20states_
Wenn ich jetzt also mal grob ansetze, dass der Mittelwerk in jeder Klasse bei ca. 30% des Mittelwertes der Klasse liegt (um der exponentiellen Verteilung Rechnung zu tragen), dann komme ich auf folgenden Wert:
1 mio.€ - 40 mio.€: 916.000 x 0,3x (40+1)mio€ : 2 = 6,8 Bio.€
40 mio.€ - 80 mio.€: 2.700 x 0,3(40+80)mio.€ : 2 = 48,6 Mrd.€
80 mio.€ - 400 mio.€: 1.300 x 0,3(80+400)mio.€ : 2 = 93,6 Mrd.€
400 mio.€ - 800 mio.€: 100 x 0,3(400+800)mio.€ :2 = 18 Mrd.€
800 mio.€ - 20 Mrd.€: 193 Mrd.€ (handaddiert)
Man kommt also LÄSSIG auf schlappe 7,2 Bio.€ Vermögen (netto) in der Hand von ca. 920.000 Figuren (1% der Bevölkerung)
Zum Vergleich: Das Bruttogeldvermögen in Deutschland beläuft sich insgesamt auf 17,0 Bio.€ und teilt sich folgendermaßen auf:
Finanzielle Kapitalgesellschaften: 9,6 Bio.€
Nichfinanzielle Kapitalgesellschaften: 2,4 Bio.€
Private Haushalte: 4,4 Bio.€
Staat: 0,6 Bio.€
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Vermoegensrechnung/Vermoegensbilanzen5816103109004.pdf?__blob=publicationFile
Das ist nur eine grobe Abschätzung, aber vielleicht gibt das einem das mal zu denken, wo das Problem liegt - der Handwerker um die Ecke ist es nicht!
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Patrik Pekrul, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Keox, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Alexander Barth, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 09.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Alexander Barth, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 10.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Alexander Barth, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, Rudi, 11.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] Tilgung durch Inflation, alex, 11.09.2012
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