Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?

Bitte warten ...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?


Chronologisch Thread 
  • From: Comenius <comenius2000 AT gmail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?
  • Date: Mon, 11 Jun 2012 20:03:17 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 11.06.2012 19:10, schrieb Christoph Ulrich Mayer:
Gewinn aus Kreditvergabe kann man ohne Geldschöpfung erreichen.
Die Geldschöpfung aber verändert diesen Vorgang und erzeugt Gewinn
Ist es wirklich so schwer zu verstehen???

Also nochmal andersherum:
Wir stellen uns vor, die Banken dürften kein Geld schöpfen, sondern müssten es bei der Zentralbank leihen, wenn sie einen Kredit geben wollen. Die Banken hätten mehr Kosten -> der Kreditzins steigt. Nun stellen wir uns vor, alle Banken dürften plötzlich in einem bestimmten Umfang Geld schöpfen. Was würde passieren?
Richtig: der Zins würde sinken, da alle Banken weniger Kosten haben.

Es ist exakt dieselbe Wirkung, wie bei einer Steuer auf Kreditvergabe:
Steuer rauf -> Kredit teurer, Steuer runter -> Kredit billiger.

Wenn also das Geldschöpfungsprivileg Kredite billiger macht, wo ist der Gewinn?
Richtig: Er verteilt sich relativ gleichmäßig im Geldsystem, es profitieren vor allem die Kreditnehmer. Zumindest sind es nicht die Banken, die sich diesen Gewinn in die Tasche stecken, höchstens einen sehr kleinen Teil davon. Genau so, wie es bei einer Steuersenkung zu erwarten wäre.

Der "Geldschöpfungsgewinn" ist also der Gewinn, der dadurch entsteht, dass das Geldschöpfungsmöglichkeit den Banken nicht weggenommen wird und er entsteht nicht bei den "Geldschöpfern". Oder anders ausgedrückt, der Gewinn entsteht dadurch, dass eine Steuer, die noch nie erhoben wurde, auch weiterhin nicht erhoben wird.

Wenn man das nun wirklich Geldschöpfungsgewinn nennen will, dann aber bitte mit einer korrekten Definition, damit dem Leser deutlich wird, dass
  1. die Banken diesen Gewinn nicht in erster Linie haben und
  2. der Vergleichspunkt für den Gewinn eine Situation ist, die man erst schaffen möchte, und
  3. dass es letztlich um die Frage geht, ob man Kredite verteuern sollte oder nicht.

Ahoi,
Comenius





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang