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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel - Frage zum Wikitext

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel - Frage zum Wikitext


Chronologisch Thread 
  • From: Christian.Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel - Frage zum Wikitext
  • Date: Wed, 25 Apr 2012 15:23:06 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Gold verleiht in dem Sinne auch keine Glaubwürdigkeit. Auch bei Gold gibt es keinen vorher festgelgten Wert an Glaubwürdigkeit. Das was Gold als Geldgut einen Vorteil verschafft ist dessen relative Seltenheit und damit der Schutz vor Inflationärer Produktion und Entwertung des Geldgutes relativ zu allen anderen Gütern. Damit gibt es auch einen sicheren Schutz vor staatlicher Willkür.

Richtig ist das in einem Kreditgeldsystem es schon so ist dass man Forderungen auf Geld tauscht (Giralgeld). Dazu muss es aber auch Geld an sich geben (Zentralbankgeld/Bargeld).

Was ncht stimmt ist die Kapitalflucht in Griechenland. Tatsächlich haben die Griechen großes Vertrauen in den Euro, aber Angst vor einer Drachme. Die Griechen heben seit Monaten ihre Spareinlagen von der Bank ab und horten diese als Bargeld. Nur ein kleiner Tiel des Ganzen fließt nach Frankfurt oder Amsterdam. Oder zumindest nur die großen Vermögen. Aber die sind dann wahrscheinlich eher in Genf, Vaduz oder Zürich.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/griechen-horten-bargeld-im-schnitt-5000-euro-unter-der-matratze-11636624.html

Warum ist das so? Das ist völlig ersichtlich. Weil das Risiko besteht dass die Drachme eingeführt wird und diese mit einer großen Gewissheit abwerten wird gegenüber dem Euro macht es keinen Sinn sein Geld auf dem Girokonto zu lassen. Denn wenn ich jetzt 1000 Euro habe und ich lasse sie auf dem Bankkonto, dann werden am Tag an dem die Drachme iengeführt wird bei einem hypothetischen 1:1 Kurs 1000 Drachme draus. Nun wertet die Drachme schnell ab, sagen wir in einem Monat bekommt man für einen Euro 100 Drachmen. Dann ist mein Vermögen nur noch 10 Euro wert. Wenn cih hingegen vor der Umstellung das Geld als Bargeld gehortet habe, dann habe ich statt 10 Euro immernoch 1000 Euro und kann mir dafür dann 100000 Drachmen kaufen.
Das unterstellt natürlich dass man davon ausgeht dass der Euro nach einem Griechenland Austritt immernoch existiert.


Am 25.04.2012 15:04, schrieb Daniel:
Absolut!
Geld ist somit immer ein Vertrauen darauf, dass ich mir in 1 Stunde, morgen, nächsten Monat, nächstes Jahr noch etwas damit erwerben kann (Waren/Dienstleistungen/Vermögenswerte).
Somit beruht eben auch die Stärke einer Währung darin, wie stabil z.B. das wirtschaftliche/politische System des ausgebenden Landes ist. Wenn die Menschen kein Vertrauen in ihr Geld haben (weil sie z.B. Angst haben, dass der Staat in die Pleite geht), dann werden sie dieses Geld so schnell es geht in anderes GEld/Gold/Vermögenswerte/Waren umtauschen. Das nennt man dann auch Kapitalflucht. Das sieht man aktuell auch in der Eurozone (gerade in Griechenland) ist aber aktuell z.B. auch in Argentinien zu beobachten. 
 
Länder, die z.B. nicht für Stabilität bekannt sind, versuchen deshalb ihre Währung an eine stabile Währung zu binden, um so Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu erhalten. Früher hat man die Währung eben auch an Gold gebunden und sich vom Gold die Glaubwürdigkeit "geliehen"...


Von: alex AT twister11.de [mailto:alex AT twister11.de]
Gesendet: Mittwoch, 25. April 2012 14:56
An: Daniel
Cc: piraten AT manen.de; ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel - Frage zum Wikitext

Ich habe bei der Bundesbank folgendes in der FAQ gefunden:

http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_faq_eurobanknoten.php#gesetzliche_verpflichtung

Kann man daraus schließen, dass eine EUR-Banknote oder auch EUR-Münzen an sich KEINERLEI ANSPRUCH aus sich heraus darstellen?
Die Frage ist deshalb von so extremer Wichtigkeit, weil man daraus für Jedermann nachvollziehbar ableiten kann, dass GELD nur auf dem VERTRAUEN basiert,
dass andere Wirtschaftsteilnehmer in Zukunft etwas dafür leisten werden und es im Gegenzug annehmen.
GELD basiert dadurch NUR auf Vertrauen und auf NICHTS ANDEREM. :-)


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Nach Art. 128 Abs. 1 S. 3 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), Art. 16 Abs. 1 S. 3 der Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank, Art. 10 S. 2 der Verordnung (EG) Nr. 974/98 über die Einführung des Euro sind Euro-Banknoten in allen teilnehmenden Mitgliedstaaten das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.
Den AEUV, das ESZB-Statut sowie die genannte Verordnung finden Sie unter folgenden Verknüpfungen: Konsolidierte Fassung des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union Über die Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank Verordnung (EG) Nr. 974/98 des Rates vom 3. Mai 1998 über die Einführung des Euro Insoweit ist jedermann kraft öffentlichen Rechts gehalten, Zahlungen mit Euro-Banknoten als ordnungsgemäße Erfüllung einer Verbindlichkeit zur Vermeidung von Rechtsnachteilen zu akzeptieren.
Allerdings gilt nach deutschem Zivilrecht grundsätzlich das Prinzip der Vertragsfreiheit. Dieses Prinzip ermöglicht es den an einem Rechtsgeschäft Beteiligten, bei Abschluss eines Vertrages dessen Inhalt frei zu bestimmen. Insoweit ist es den Vertragspartnern auch möglich, eine bestimmte Art der Erfüllung für die erbrachte Leistung zu vereinbaren oder auch auszuschließen. Das Prinzip der Vertragsfreiheit überlagert insoweit die o.a. Vorschriften des öffentlichen Rechts, wonach an sich jedermann gehalten ist, Zahlungen mit gesetzlichen Zahlungsmitteln als ordnungsgemäße Erfüllung einer Verbindlichkeit zu akzeptieren.
Auch im öffentlichen Recht sind Einschränkungen bei der Barzahlung bekannt: So ist eine Begleichung der Steuerschuld durch Barzahlung bei den Finanzkassen in der Regel nicht mehr möglich.
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