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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität
  • Date: Mon, 19 Oct 2015 12:29:56 +0200
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
 
"Je größer die Distanz von Wohnort zu Arbeitsort, desto mehr Steuern kann man sparen und desto mehr Geld hat man tatsächlich in der Tasche"
 
Das stimmt so nur in ganz wenigen Fällen.
Wobei der Zeitaufwand und
der Stress, immer pünktlich am Arbeitsplatz zu sein,
immer noch dazukommt.
Kurze Wege zur Arbeit haben immer auch Vorteile gegenüber langen.
Ich weiß, wovon ich rede, ich hatte schon Beides. (500 m und auch 25 km)
 
Die Entfernungspauschale kann man nur ein Mal am Arbeitstag = so etwa 220 - 230 mal im Jahr für die kürzeste Strecke ansetzen - die Rückfahrt ist da schon mit dabei.  Längere Strecken nur, wenn sich ein deutlicher zeitlicher Vorteil ergibt. (Z.B. auf der Autobahn um die Stadt, anstatt im Stau mittendurch - und das dann auch tatsächlich so fährt)
Sie zählt zu den Werbungskosten und mindert das steuerpflichtige Einkommen - und nur die deshalb weniger gezahlten Steuern stellen zunächst eine Ersparnis dar. Das ergibt je nach Einkommen tatsächlich einen Betrag von 5 bis ca. 10 Cent je hin und zurück tatsächlich gefahrenem km.
 
Gegenrechnen muss man allerdings das selbt ausgegebene Geld für die Fahrkarte, bzw alle Kosten des Autofahrens einschl. erhöhtem Wertverlust durch die km und auch einen Betrag x für ein erhöhtes Unfallrisiko. Diese liegen selbst beim sparsamsten Auto deutlich über der erzielbaren steuerlichen Einsparung. Der Autofahrer muss also immer einen Teil der Fahrtkosten zusätzlch ausgeben.
 
Allenfalls bei sehr günstigen Bedingungen für die öffentlichen Verkehrsmittel durch eine relativ billige Zeitkarte kommen deren Kosten an die steuerlich erzielten Einsparungen heran, so dass sich in wenigen Fällen ein Nullsummenspiel ergeben kann.
 
Tatsächlichen baren Gewinn gibt es nur zu Fuß und mit dem Fahrrad - und der Gesundheitseffekt kommt noch dazu! Für den Fußgänger mit den meist kurzen Wegen bleibt der Vorteil allerdings im Bereich von 10 - 20 Cent/Tag, höchstens 50 Euro im Jahr. Wobei man aber noch die zusätzliche Schuhsohlen-Abnützung berücksichtigen muss ;-)
 
Wirklich profitieren kann nur ein Radfahrer bei günstigen Bedingungen auf langen Strecken. Da können dann mehrere hundert Euro/Jahr als tatschlichen Geldvorteil durch den Arbeitsweg zusammenkommen.
 
Piratige
Gesendet: Sonntag, 18. Oktober 2015 um 23:59 Uhr
Von: "Jan Bühler" <jan.buehler AT piraten-hh.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität
Ahoi,
> Hingegen lohnt es sich beim umlagefinanzierten ÖPNV tatsächlich den
> Fahrtweg zur Arbeit absichtlich zu verlängern. Je größer die Distanz
> von Wohnort zu Arbeitsort, desto mehr Steuern kann man sparen und
> desto mehr Geld hat man tatsächlich in der Tasche. Eigentlich eine
> völlig absurde Vorstellung, die zusätzlichen Verkehr schafft.
Das ist schon heute so: Die Pendlerpauschale befördert die Zersiedelung
der Landschaft. Wer weit vom Arbeitsplatz wohnt, zahlt weniger Miete und
bekommt Pendlerpauschale, wer nah am Arbeitsplatz wohnt zahlt mehr Miete
ohne steuerlichen Ausgleich und muss noch die Abgase der Leute einatmen,
die Pendlerpauschale absetzen…
>> Zweiter Aspekz:
>> Ja, der umlagefinanzierte Nahverkehr hat diesen Verlagerungseffekt vom Fahrrad.
>> Es geht sogar noch weiter, es werden dann zusätzliche Fahrten unternommen, die sonst unterbleiben würden.
> Was nicht für die Gesellschaft sinnvoll ist, da es sowohl Kosten verursacht als auch umweltschädlich ist.
Genau meine Rede - Radverkehrsförderung (und zu Fuß gehen) ist extrem
günstig, sehr umweltfreundlich und macht darüber hinaus glücklich:
http://www.mcc-berlin.net/media/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/verkehrspolitik-kann-gluecklich-machen.html

Viele Grüße,
Jan
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr



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