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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität


Chronologisch Thread 
  • From: Jan Bühler <jan.buehler AT piraten-hh.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität
  • Date: Sun, 11 Oct 2015 19:21:03 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,
Bei den mittelgroßen Städten lag Karlsruhe bei 25 %. Der Spitzenreiter, die Stadt Münster, hat bereits einen Fahrradanteil von 38 %. Dafür einen niedrigen ÖPNV-Anteil von nur 10 %, KA 17%.
 
Beim Auto standen Hamburg und Köln mit 43 % auf dem Treppchen, den höchsten Anteil hat Stuttgart mit 44 %.
 
Die 40 % Fahrradanteil für Hamburg und nur noch 15 % Kfz sind also seeehr ambitioniert. Das wäre eine Reduzierung des Auto-Verkehrs auf ein Drittel. Man müsste dann bei allen mehrspurigen Straßen eine Spur wegnehmen und zu einer Fahrradspur umwandeln. Ist eher unrealistisch, dafür Mehrheiten zu bekommen.
Es ist etwas ambitionierter als die Planung der aktuellen Regierung, 25% Radverkehrsanteil bis 2025. Natürlich muss man Autospuren zu Radwegen umwidmen - das wurde teils schon gemacht, und an einer Stelle (4 Spuren auf 2 Spuren) sind selbst Autofahrende jetzt zufriedener als zuvor. Man muss solche Änderungen wissenschaftlich begleiten und klar kommunizieren: Mehr Platz für Radverkehr - weniger Stau, da haben alle was von!
Es gibt auch nutzlose Autospuren, die selbst in der Rushhour nicht ausgelastet werden können und damit objektiv schmerzlos (ohne Senkung der Kapazität für den Autoverkehr) umgewidmet werden können, oder 4-Spurige Straßen die auf die 3 Spuren reduziert werden könnten, mit Nutzung der 3. Spur je nach Verkehrslage. Stau gibts meistens nur in eine Richtung, die Kapazität würde also auch dadurch nicht reduziert.

Hamburg hat mit 19 % den geringsten Anteil des ÖPNV. München und Köln 21 %, Frankfurt und Stuttgart 24 - 25 %, Berlin 26 %. Was Hamburg also braucht ist die möglichst rasche Verwirklichung der Schienenprojekte zum Anschluss der Großwohnsiedlungen. Am Besten durch eine Stadtbahn. Auch die Elektrifizierung der AKN bis Kaltenkirchen und die S-Bahn nach Bad Oldesloe ist Förderung der Elektromobilität! So kann man den Gesamtverkehr wenigstens um einige Prozentpunkte weg vom Auto hin zum ÖPNV verschieben. Dann wäre schon viel erreicht.
 
Nicht vergessen:  Politik ist das langsame Bohren sehr dicker Bretter!
Eben, deswegen heißt das noch lange nicht, dass man die Programmatik der aktuellen Regierung schon als maximal erreichbares Ziel definiert. Die Stadtbahn wurde unter Rot-Grün beerdigt (sprich: Mindestens eine Legislaturperiode aufgeschoben), U-Bahnbau dauert, kostet richtig viel und bringt wenig da zu wenig Ziele erreicht werden, es bleibt also noch Busbeschleunigung und/oder Radverkehrsförderung, wobei die Radverkehrsförderung mit Abstand der günstigste Weg ist, der zügig umgesetzt werden kann und ein höheres Verlagerungspotential hat als die geplanten Schienenprojekte.

Viele Grüße,
Jan



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