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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität


Chronologisch Thread 
  • From: "\(lists\) Lily | LV Sachsen KV Leipzig" <ressorts AT piratenlily.net>
  • To: "'Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität
  • Date: Sat, 10 Oct 2015 17:48:58 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Ich find das alles sehr richtig und logisch, was Du sagst, aber: haben wir dazu auch Quellen? Es klingt in der Argumentation nach außen deutlich überzeugender.

 

Viele Grüße

Lily

 

 

Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Robert Merz
Gesendet: Samstag, 10. Oktober 2015 17:34
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität

 

Ahoi Milo,

ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

es kommt noch was dazu, nämlich die EU-Vorgaben bezüglich des Flottenverbrauchs der Autohersteller. Da E-Autos keinen Treibstoff tanken, gehen sie in die Gesamtrechnung mit null Verbrauch ein und senken damit den Durchschnittsverbrauch je Fahrzeug spürbar. Ein E-Auto darf bei dieser Rechnung sogar mit mehr als ein Stück, ca. bis zu zwei Fahrzeuge gezählt werden. Die deutsche Autoindustrie hat auch deshalb ein großes Interesse, möglichst viele E-Autos auf die Straßen zu bringen, denn dann kann sie viele Fahrzeuge der Oberklasse verkaufen, die einen Verbrauch über dem EU-Durchschnittswert haben. Diese haben eine hohe Gewinnmarge und sind bei den Kunden ziemlich begehrt. Werden zu wenig E-Autos verkauft kann in einigen Jahren hier sogar ein Verkaufslimit eintreten, um den Durchschnittsverbrauch je verkauftes Auto nicht über das EU-Limit steigen zu lassen. Auch deshalb wurde das 1-Million-E-Auto-Ziel für 2020 von der Bundesregierung ausgerufen, denn sie steht deshalb von der mächtigen Auto-Lobby gehörig unter Druck.

 

Aktuell gibt es sogar Prognosen, dass der Anteil der verbrauchsstarken SUV an den Autoverkäufen auf bis zu 25 % steigen wird. Dabei wird deren Fähigkeit nur in den allerseltensten Fällen überhaupt gebraucht, sondern die Anschaffung dient vorwiegend anderen Zwecken, wie z. B. der besseren Übersicht im Straßenverkehr oder ... Auch das kann nicht von der piratischen Verkehrspolitik gutgeheißen werden, denn die relativ geringen Vorteile v. a. im emotionalen Bereich sind durch hohen Produktions- und Betriebsaufwand sehr teuer erkauft.  Der Flottenwert kann dann nur mit Plugin-E-Hybrid- oder mit noch mehr E-Autos eingehalten werden. Auch bei den Plug-in-Hybriden wird ein Teil des Energieverbrauchs in EU-Testzyklus aus der vollgeladenen Batterie entnommen und beim Verbrauch nicht berücksichtigt. Nur so kann eine Luxuslimousine auf einen Verbrauch von ca. 3,5 l/100 km kommen, mit dem sie dann gerade etwa beim EU-Limit liegt.

 

Diese ganzen fragwürdigen Vorschriften und Praktiken können jedoch nicht der Maßstab für die Verkehrspolitik der Piraten sein, für die auch hier Transparenz sehr wichtig ist.

 

Und wie im anderen Beitrag ganz am Anfang schon gesagt: Die ökologische Verkehrswende hin zu mehr Elektromobilität kann viel besser durch den Ausbau der elektrifizierten Schienenwege erreicht werden. Auch das nutzt dem Menschen als Verkehrsteilnehmer, der in aller Regel mit höchstens einem Koffer von A nach B kommen will. Das Auto ist nur ein Hilfsmittel und kann in vielen Fällen ökologisch günstiger durch elektrische Schienenverkehrsmittel ersetzt werden. Als dass man ein benzingetriebenes Auto "nur" durch ein E-Auto ersetzt.

 

Nicht die publizistische Darstellung und die Wahrnehmung vereinzelter E-Autos im Straßenbild ist entscheidend.

Sondern entscheidend ist die Quote, welcher Anteil des Verkehrs insgesamt elektrisch abgewickelt wird.

 

Heute von einem schlechten Beispiel erfahren:

Die Züge zum Cannstatter Volksfest in Stuttgart waren heute so brechend voll, dass manche Leute es nicht mehr ausgehalten haben und unterwegs in Göppingen ausgestiegen sind. Für die Bahn kommt so ein Ansturm am letzten Wasen-Wochenende alle Jahre wieder (!!!) total überraschend und sie ist nicht in der Lage, da entsprechend Kapazität bereitzustellen. So was tut mir richtig weh, denn nächstes Jahr fahren diese Leute mit dem Auto hin.

 

Klarmachen zum Ändern!

 

Piratische Grüße

Robert Merz

Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo B.-W.

für den Bereich außerhalb der Region Stuttgart.

 

P.S. Trotzdem stellt das nur meine persönliche Meinung dar, die sich aber aus den allgemeinen Grundsätzen der Piratenpartei abbleitet und somit mehrheitlich konsensfähig ist!

 

 

Gesendet: Samstag, 10. Oktober 2015 um 10:48 Uhr
Von: Milo <Milo AT news.piratenpartei.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität




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