Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität

[Tlo <Tlo AT news.piratenpartei.de>]

Robert Merz schrieb:
> Ich schreibe dir jetzt meine Meinung, die weitgehend auch bei den Piraten 
> konsensfähig ist.

Und das ist Dir kurz und knapp sehr gut gelungen :)
Zu einigem Sachverhalten möchte ich ein paar ergänzende Anmerkungen 
machen.

Robert Merz schrieb:
> Elektroautos kosten mindestens das Doppelte und sind damit praktisch 
> unerschwinglich.

Dazu habe ich vor kurzem an anderer Stelle im Forum was geschrieben. siehe:
https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=506969&pid=2343990#pid2343990

Kein Gabelstapler oder sonstige Transporttechnologie läuft "indoor" mit 
Verbrennungsmotorentechnik. Elekroantriebe sind im Wirkungsgrad, 
Präzision, Lärm- Wärme- oder Schadstoffemissionen weit überlegen. Für 
"Indoor" Logistik- Systeme gibt es schon jetzt Elektrofahrzeuge mit 
praktisch endloser Reichweite. Induktionsladenstationen machen dies 
möglich. Jetzt kommt es darauf an endlich diese Technik auch auf die 
Straßen zu bringen.

*Nie wieder tanken! - Endlich unendliche Reichweiten für Elektrofahrzeuge*
https://www.youtube.com/watch?v=NZepdMUGo1c

Robert Merz schrieb:
> Das Problem ... des Feinstaubs (kommt von den Rädern!!) bleibt dagegen 
> erhalten.

Von den innerörtlichen Feinstaubemissionen im Straßenverkehr entstehen 
nach einer Studie der Humboldt-Universität in Berlin circa 50 Prozent 
durch den Treibstoffverbrauch von Fahrzeugen Die Entstehung der 
Feinstaubpartikel ist auf unvollständige Verbrennungsprozesse im Motor 
des Fahrzeuges zurückzuführen. Bei konventionellen Ottomotoren treten 
keine Feinstaubemissionen auf, da dem Motor ein homogenes 
Luft-Kraftstoff-Gemisch zugeführt wird, das durch die ausreichende Menge 
von Sauerstoff vollständig verbrennen kann. Bei Dieselmotoren wird der 
Kraftstoff hingegen in die verdichtete Luft im Motor eingespritzt. Durch 
die gleichzeitige Vermischung und Verbrennung entsteht ein inhomogenes 
Gemisch, welches nicht vollständig abbrennen kann. Die daraus 
resultierenden Rußpartikel bilden die Hauptquelle der verkehrsbedingten 
Feinstaubemissionen. Ottomotoren mit Benzin-Direkteinspritzung stehen vor 
demselben Problem der inhomogenen Gemischbildung im Motor.
*Hier geht es zur Studie:*
http://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/327388/

Robert Merz schrieb:
> Die Umsetzung ist aber praktisch illusorisch. Es gibt zwar jetzt einige 
> gesetzliche Änderungen, z.B. können (nicht: müssen !!!) die Städte 
> Busspuren für Elektroautos freigeben. Aber auch das ist kritisch zu 
> sehen, denn dadurch wird der Busverkehr gebremst. Deshalb wird es 
> Stuttgart z.B. nicht machen.
>
> Die Forderung nach finanziellen Anreizen / direkten Kauf-Beihilfen steht 
> ebenfalls von interessierter Seite im Raum. Jede Staatsausgabe sollte 
> aber auch gegenfinanziert werden. Dafür gibt es von dieser Seite keine 
> Vorschläge.


Genau, hier muss die Kritik ansetzen! Die Technischen Möglichkeiten sind 
sehr interessant, aber die Vorgaben für die E-Mobilität oft unsinnig. 
Deshalb mussten auch alle Magnetschwebebahnprojekte in Deutschland 
scheitern. Ein anderes aktuelles Beispiel:
https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=507979&pid=2346042#pid2346042

"Also wenn schon Phaeton, dann als Elektro-Fahrzeug mit 800 Volt, 15 
Minuten Ladezeit und mit 500 Kilometer Reichweite“, sagte Osterloh 
(Betriebsrat VW)

Ein dichtes Netzwerk von Induktionsladenstationen machen das 
Herumschleppen von Superbatterien überflüssig. Ein sinnvoller Einstieg 
in die Technologie wären die TAXIs -jeder Taxistand eine Ladestadion.

Beste Grüße
Tlo