Re: [AG Bauen und Verkehr] Pendlerpauschale - war: Elektromobilität

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Moin, Moin Leudde,

weitfahren macht doch nur Sinn, wenn das Kapital gebündelt wird um wenigen Menschen mehr Marge zukommen zu lassen, dadurch werden aber auch die Produkte billiger.

Wenn mir mein soz. Umfeld so viel Wert ist, dann muss die Arbeit zu mir kommen. Da dies der Logik des Systems entgegensthet, werden wohl die Menschen Pendeln oder Umziehen.

Wenn ich das System jetzt einheizen will, dann zahlt man halt Pendlerpauschale und verlagere Probleme in die Zukunft.

Ich spreche mich gegen die Pendlerpauschale aus.

MfG

  Günni

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Diese E-Mail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.
Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wider.

Am 19. Oktober 2015 um 18:36 schrieb Robert Merz <romerz AT gmx.de>:

Ahoi Jan,

ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

Insgesamt gesehen macht es keinen Sinn.

Eigentlich müsste man nach einem Arbeitsplatzwechsel den Umzug fördern!

 

Aber es ist ja so:

Durch den Werbungskosten-Pauschbetrag von 1000 Euro/Jahr wirkt es sich meist erst bei weiterer Anfahrt von mehr als 15 km konkret als Steuerersparnis aus.

 

Würde man die Pendlerpauschale aufkommensneutral abschaffen und dafür den normalen Steuertarif senken, würden die mit dem kürzeren Weg bessergestellt, die mit dem langen Weg aber schlechtergestellt.

 

Jetzt kommt die Argumentation:

1. In der heutigen Zeit ergibt sich oft ein Arbeitsplatzwechsel, der auch zu langen Wegen führen kann. Dies sollte nicht allein bei den Kosten zu Lasten des einzelnen Arbeitnehmers gehen, sondern ist gesamtwirtschaftlich erwünscht.

2. Viele wollen auch nicht umziehen, da sie dann aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen werden. Auch dies muss berücksichtigt werden, so dass sich oft längere Wege ergeben. Diese können sehr lang sein, selbst die Arbeitsagentur hält 1,5 h einfache Wegstrecke für zumutbar.

 

Man kann dagegen argumentieren, das sei nun mal der persönliche Wunsch einen / diesen Arbeitsplatz zu bekommen. Aber Deutschland ist halt auch das Land der Steuersparer. Jeder Politiker begeht politischen Selbstmord, wenn er auch nur über die Abschaffung der Pendlerpauschale laut nachdenkt. Weil ihm dann obige schwer zu widerlegende Argumente vorgehalten werden.

 

Geändert wurde vor einigen Jahren, dass auch Bahn-Pendler die ggü. der Fahrkarte oft deutlich höhere km-Pauschale erhalten und so die Nutzung der Bahn gefördert wird. Genauso die Radfahrer, für die es eine echte Geldersparnis darstellt. Auch die Fußgänger, aber da bringt es allermeistens keine - allenfalls eine minimale konkrete Steuerersparnis.

 

Über die große Einkommen-Steuer-Reform, bei der auch das geändert werden kann, wird seit Jahrzehnten nur geredet. (Steuererklärung auf einem Bierdeckel)  Aber umgesetzt wird das - aus o. g. Gründen - höchstwahrscheinlich niemals.

 

Piratige Grüße

Robert Merz.

 

Gesendet: Montag, 19. Oktober 2015 um 13:43 Uhr
Von: "Jan Bühler" <jan.buehler AT piraten-hh.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Elektromobilität

Ahoi,

 "Je größer die Distanz von Wohnort zu Arbeitsort, desto mehr Steuern kann man sparen und desto mehr Geld hat man tatsächlich in der Tasche"

 

Das stimmt so nur in ganz wenigen Fällen.

Das ist richtig, habe ich so ja auch nie behauptet.
Welchen Sinn macht es, den zusätzlichen Konsum von Mobilität mit den damit verbundenen gesellschaftlichen Kosten zu fördern?

Viele Grüße,
Jan
-- AG-Bauen-Verkehr mailing list AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr

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