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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg


Chronologisch Thread 
  • From: Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg
  • Date: Mon, 11 Jun 2012 01:23:02 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Am 10.06.2012 20:58, schrieb RobertK:

Verkehrsinfrastruktur muß sichere, geordnete und zügige Nutzung
ermöglichen.
Das kann an einigen Stellen heißen, daß Autos langsamer fahren müssen,
weil sie z.B. in Wohngebieten auf besonders viele Fußgänger und
Fahrradfahrer treffen.
Für so etwas gibt es dann Spielstrassen, Fahrradstraßen und eben auch
Shared Space.
An anderen Stellen muß es aber auch Entflechtung von Nutzern mit
technisch sehr unterschiedlichen Geschwindigkeitsmöglichkeiten bedeuten,
so wie es im Bahn- und Luftverkehr auch ganz selbstverständlich gemacht
wird.

+1

Und da gibt es dann eben auch mal Fußgängerwege, Radwege und nebenan
geht die vierspurige Durchgangsstraße mit 70km/h Limit durch.
An anderen Stellen kann ich mir dann z.B. mehr Fahrradstraßen
vorstellen, die ich persönlich dann z.B. viel lieber nutzen würde um mit
dem Rad in die Stadt zu kommen als die Durchgangsstraße mit zehntausend
Autos und 500 Bussen.

Interessanterweise finde ich niemanden der Shared Space oder Radwege auf den Kölner Autobahn-Ringen fordert, nur Ktp. Nemo bringt das als Gegenargument an.
Radwege fordert eigentlich jeder den ich kenne, bis hin zu den entsprechenden Vereinen und da sind sich ADFC bis ADAC einig. Nur verlangt keiner der Vereine eine allgemeine Benutzungspflicht die über das aktuelle hinausgeht. Die ersten die ich gefunden haben die das fordern, für ihr schnelleres Fortkommen, sind hier auf der ML.
Aktuelle Rechtslage ist:
Das Rad gehört auf die Straße (Fahrzeug). Bei entsprechenden Vorraussetzungen kann die Kommune eine Benutzungspflicht anordnen. Diese Vorraussetzungen sind in der Verwaltungverordnung beschrieben.
http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_26012001_S3236420014.htm#gesivz3

Ich kenne eigentlich nur Rennradfahrer die auf der von dir beschriebenen Straße "gerne" auf der Straße fahren. Mangels Radweg bleibt einem bei einige Landstraßen hier nichts anderes übrig. Allerdings ist das Überholen eines Radfahrers auf der Landstr. normalerweise unproblematisch.
Spaß mach das Radfahren auf der Landstr., zumindest mir, eher nicht.

Daher halte ich es auch für falsch, ein bestimmtes Konzept als besonders
förderungswürdig zu bezeichnen, am besten noch begleitet von
irgendwelcher billiger Polemik gegen den motorisierten

Billiger? Das Argument das ich hier gehört habe sind die gesunkenen Unfallzahlen vor allem bei schweren Unfällen. Und mein persönliches Argument, was kein verkehrstechnisches sondern ein Gesellschaftliches ist, dass Wohnraum kein Verkehrsraum sein sollte.
Wieso sollte man ein bestimmtes Konzept nicht fördern wenn man es für gut hält. Wir sollten nur nicht auf die Idee kommen, das man mit einem guten Konzept eine Gesamtlösung erhält.

Das Werkzeug shared space passt eben auf Wohngebiete, ggf. Stadtteilplätze. Manchmal ist vielleicht die Einrichtung einer Spielstraße sinnvoller. Für eine Durchgangsstraße mit mehreren tausend Autos dürfte beides keine der besten Ideen sein. Hier funktioniert das für eine Ortsdurchfahrt mit vielleicht 1500-2000 Autos am Tag noch ganz gut mit der Spielstraße. IMO aber nur weil es auch eine Ortsumfahrung gibt, die ist nicht schneller aber man fährt schneller:-)


Wofür die Piraten sich IMHO einsetzen sollten, ist eine
gleichberechtigte Nutzung aller Verkehrskonzepte, speziell und
individuell an den Orten, für die sie am besten geeignet sind.

IMO geht es nicht darum ein bestimmtes Konzept durchzusetzen, sondern (und mehr geht bundespolitisch eh nicht) anzuregen auch dieses Konzept zu bedenken, evtl. die Erprobung zu fördern. Bei einem "neuen" Konzept kann es also durchaus sinnvoll sein, das sich eine Partei für dieses Konzept ausspricht.

Ein Punkt der mir, unabhängig von der Verkehrspolitik, an Shared Space besonders gefällt ist das es nur wirklich funktionieren kann, wenn man alle Beteiligten möglichst früh ins Boot holt.


Gruß Michael




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