Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Warum immer Einkommen besteuern?

[Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>]

Am 23.05.2012 um 22:35 schrieb blackdrag:

> 
> Patrik74 schrieb:
>> Fall A: Kein Mehrwert
>> Bauer A sitzt mit Bauer B abends auf einer Bank und sie betrachten den 
>> Horizont. Plötzlich sagt A zu B: "Ich wette vor Sonnenuntergang sehen wir 
>> noch einen Fuchs! Vorschlag: Du gibst mir 10€, sehen wir einen Fuchs 
>> behalte ich sie, sehen wir keinen, kriegst du 30€ zurück. OK?" B schlägt 
>> ein, gibt A 10€ und sie warten. Es kommt kein Fuchs! A gibt B jetzt 30€ - 
>> A ist 20€ ärmer, B ist 20€ reicher. Das Gesamtvermögen ist das selbe 
>> geblieben. Also kein Mehrwert.
> Hier sprichst du vom Gesamtvermögen.

Richtig! Deshalb schrieb ich: Das Gesamtvermögen ist das selbe geblieben. 

> Patrik74 schrieb:
>> Fall B: Mit Mehrwert
>> Bauer A besitzt eine Milchkuh, die täglich Milch gibt. Bauer A verkauft 
>> Milch im Wert von 10€ an Bauer B. Die Herstellung der Milch hat Bauer A 3€ 
>> gekostet. Bewertet man die Milch vor dem Verkauf mit ihrem 
>> Herstellungs-/Anschaffungsswert, sprich 3€, dann hat Bauer A sein Vermögen 
>> mit dem Verkauf um 7€ gesteigert, also gemäß der Definition einen Mehrwert 
>> von 7€ geschaffen. Bauer B hat 10€ gezahlt und dafür Milch im Wert von 10€ 
>> erstanden, also kein Mehrwert. Jetzt stellt Bauer B aus der Milch Käse her 
>> und verkauft sie für 30€ an Bauer A. Bauer B hat also 20€ Mehrwert 
>> geschaffen, der Mehrwert bei A ist 0. Insgesamt ist also aus Milch im Wert 
>> von 3€ Käse im Wert von 30€ entstanden, somit ein Gesamtmehrwert von 27€. 
>> A hat sein Vermögen um 7€ real gesteigert, B um 20€.

> Hier sprichst du nicht vom Gesamtvermögen und führst einen unbekannten 
> Dritten ein. Rechnet das Gesamtvermögen dieser 3, sieht es anders aus.

Welcher dritte? Erst verkauft A an B, dann B an A. Wo ist der dritte?

> A verkauft Milch an B für 10€: A +10€, B -10€

Falsch vorher besaß A Milch im Wert von 3€, und B keine Milch. Also

Vorher:
A: Milch 3€, Geld 20€
B: Milch 0€, Geld 10€

Nachher:
A: Milch 0€, Geld 30€ (+7€)
B: Milch 10€, Geld 0€ (+0€)

> A hat 3€ für die Herstellung aufgewendet: A +7€, B -10€, C +3€

Wer ist C?

> Ich habe hier eine Person C ergänzt, denn an wen wurden denn die 
> Herstulleungskosten gezahlt? Jedenfalls: Gesamtvermögen: 0€

OK, meinethalben also hat A dem C Futter zu 3€ abgekauft, der für die 
Vorprodukte (Grass auf der eigenen Wiese) nichts bezahlt hat. Betragen die 
Herstellkosten des Grases also 0€, dann ist die Wertschöpfung

C: +3€
A: +7€
B: +0€ (-10€ Geld, +10€ Milch; Wertschöpfung nicht mit Geld verwechseln)

> B macht aus der Milch Käse und verkauft sie für 30€ an A: A -23€, B +20€, X 
> +3€, Gesamtvermögen: 0€
> Das A hier sein Vermögen um 7€ gesteigert hätte ist falsch, er muss ja den 
> Käse bezahlen.

OK, mach dir bewusst, das Vermögen nicht nur Geldvermögen ist, sondern auch 
Sachvermögen, und dass man dieses i.A. mit den Anschaffungs- oder 
Herstellkosten bewertet. Zahlt also A für einen Käse 30€, so erhält er als 
Gegenwert einen Käse im Wert von 30€.

Wahrscheinlich lebt die Finanzbranche von genau diesem Irrgauben, dass "mehr 
Geld = Mehrwert" ist.

> Wenn du also doch nicht nach dem Gesamtvermögen gehst, dann hast du auch im 
> Fall A einen Mehrwert, nämlich 20€ für B.

Du glaubst also, dass Mehrwert entsteht, wenn einer eine Wette gewinnt und 
der andere den selben Betrag verliert? Willkommen im Kasino, wir wetten 
einfach nur noch den ganzen Tag und werden immer reicher...#

Meine Wette: Nach ein paar Tagen kippen die ersten um, weil sie nichts mehr 
zu beissen haben.#

> -- 
> Ag-soziale_marktwirtschaft mailing list
> Ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-soziale_marktwirtschaft