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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Mon, 12 Dec 2011 09:52:49 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 12.12.2011 08:14, schrieb haarbrandt:
Guten Morgen,

verblüffend, dass wir in regelmäßigen Intervallen über den selben Kram
reden. Es gibt bei dem Thema anscheinend einen Punkt, wo man nur auf
Grund der persönlichen Standpunktes weiterkommt. Deswegen hatten wir
eigentlich "beschlossen", dass Leute, die das jetzige System behalten
wollen sich bei den "Reformern" zusammentun und die Anhänger einer
Bürgerversicherung bei den "Solidariern".

Übrigens sieht es so aus, als ob ich tatsächlich heute die
Mailinglisten bekomme. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Trotzdem noch kurz meinen Senf dazu, warum ich die PKV (in ihrer
jetzigen Form) ablehne:

1) Verschiedene Abrechnungssysteme erzeugen 2-Klassen-Medizin: kennt
jeder, der einen Termin beim niedergelassenen Facharzt braucht. Liegt
sicherlich an der GOÄ

2) Die GKV wird mittelfristig zu teuer, wenn es nicht mehr
Netto-Einzahler gibt. Eine Umstellung auf eine Bürgerversicherung /
Kopfpauschale würde die Kostenentwicklung dämpfen.

Man kann natürlich auch den Gesundheitsfond über einen erhöhten
Spitzensteuersatz befüllen, das Problem aus 1) löst es aber nicht.
Letztlich verstehe ich aber auch nicht, warum man mit soviel
Leidenschaft an seiner PKV festhält, wenn es doch nicht so eklatant
ist.

Übrigens finde ich das Wort "Neid" im Zusammenhang mit medizinischer
Versorgung nicht angebracht. Es geht da eher um einen Sinn dafür, dass
jeder Mensch gleich viel Wert ist. Christliche, abendländische Werte
und so.

Birger


Am 12. Dezember 2011 06:44 schrieb K K<klk_op AT yahoo.de>:
Guten Morgen!
(diese Mail kann etwas böse sein...)
Du hast es echt geschafft, das ich in den wenigen Minuten bevor ich auf
Station verschwinde um den 95% PKV versicherten (not) etwas Puder in den
Arsch zu blasen...

Als sich JoeJoe vorstellte (hab ich deine Vorstellung verpasst?) und meinte er müsse
noch seine Klassenkampfrüstung rausholen, schmunzelte ich noch. Aber an sich stell ich
immer öfter hier fest, an sich reiten wir seit Tagen und in verschiedenen Threads
absolute "NEID" Debatten. Ich schähme mich fast schon, wo ich mal im System
stehen werde (not).


syna schrieb:
*Sie ist eine Art
Steuerschlupfloch für Reiche *in der Krankenversicherung und müsste
genauso
konsequent dichtgemacht werden wie andere Steuerschlupflöcher.
Hm ok, heute ist man also ab einem Jahreseinkommen von 50k€ oder 4,3k€ pro
Monat echt reich? Klasse, dann bin ich ja ab Berufseinstieg reich. Kann ich
mich fast schon zur Ruhe setzen...


syna schrieb:
Trotzdem werden sie dabei überproportional
von PKV-Patienten genutzt, denn gerade an den Unis bei den Spezialisten,
kommen Kassenpatienten - wenn sie schwer erkrankt sind - selten zu den
für das Überleben wichtigen Spezialisten und deren Diagnoseprozeduren.
Kannst du das bitte mit Zahlen unterfüttern? Davon abgesehen das Uni-Ärzte
bessere Ärzte als niedergelassene wären ;-) Und ja, man sieht oft einen
schwer Kranken GKV versicherten (unklaren Blutung schwer genug?) dem ein
CT/MRT lap.OP verweigert wird, weil grade der PKVler einen eingewachsenen Zeh
hat...

syna schrieb:
3. Schlechteren Forschungsleistungen in der Medizin.
4. Uneffizienten duale Strukturen (doppelte Facharztschiene,
Drehtürmedizin) - nur zum Wohle der Privatversicherten.*

Bitter weitere Infos zu den Punkten 3 und 4...

syna schrieb:
Dazu muss man wissen: Bauchspeicheldrüsenkrebs [...]
Also eine Krankheit 11/100k Deutsche vorkommt nimmst du als Bsp? Deren
größtes Problem eher die zu späte Diagnose ist und die früh mehrfach
metastasiert? Naja, dein Prof kann leider nur 10-30% operieren, da nur TMN I
und II (N0) operabel sind, dh 1-3/100k im Einzugsbereich seiner Klinik/Uni.

Ich denke das größte Problem ist eher die verdammt geringe Zahl von
überbeanspruchten Ärzten, die ausgelaugt am Arbeitsplatz erscheinen, allein
eine Vielzahl von Arbeiten erledigen müssen die bei weitem nicht ihre primäre
Aufgabe sind und dann nebenbei in ihrer Freizeit noch Forschung betreiben
sollen... (Und das ganze obwohl sie reich sind...)


Ne ich glaub, das größte Problem dieser ML sind ein paar absolut Neid
zerfressene, anderen ungünstig gegenüberstehende Leute...

Ich fand JoeJoes Mail wenigstens mal erfrischend wenig S/W//Neid gewürzt. Auf
dem Niveau ließen sich denke ich hier mehr erreichen als mit dem ewigen
gekeile...

Schönen Tag (auf zu meinem 1h job PKVler streicheln...)
Klaus

--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
@Birger

Absolute Zustimmung.
Man braucht die PKV aber weder ablehnen noch mögen, denn die private VOLLversicherung wird in der heutigen Form nicht überleben.
Schon heute kämpft man mit massiven finanziellen Problemen:
-Versicherte, die ihre Beiträge nicht bezahlen
-Ärzte, die bei PKVen voll zulangen, sowohl bei der "Leistungserbringung", als auch bei der Abrechnung und oft genug nicht nur den 2,3fachen Satz ansetzen.
-Steigende Kosten bei stagnierenden bis rückläufigen Einnahmen, weil die PKV nicht in den Genuss der Rabattierungen bei Medikamenten kommt
usw.
-in nicht privaten Kliniken bringt eine PKV schon lange nichts mehr, da die Kapazitäten, dem im Einzelzimmer liegenden PKVler "Puder in den Arsch" zu blasen. Das kann aus eigener Erfahrung gesagt werden. Meine Frau schlägt sich seit 2,5 Jahren mit 2 bis 3 Zimmergenossinnen herum, hat oft nicht mal einen eigenen Kleiderschrank oder/und Fernseher am Bett. Sie bekommt den gleichen Fraß wie alle anderen, noch nicht einmal auf ärztlich angewiesene Einschränkungen bei der Ernährung wird Rücksicht genommen. Herr Professor bestellt sie zu einem Termin ein, an dem er selbst behandeln könne, doch dann ist er "überraschend" auf einer Fortbildung usw.

Wir brauchen uns m.E. mit Sinn oder Unsinn der PKV nicht beschäftigen. Das regelt "der Markt" alleine.

Gruß
Harry










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