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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: DJahn <DJahn AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Mon, 12 Dec 2011 14:39:55 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Danke Dietmar für Deine ausgewogene Argumentation, obwohl ich einige Dinge anders beurteile als Du. Das ist zum Beispiel das hier:
DS Lawfox schrieb:

... Ebenso falsch ist die Behauptung, ein GKV-Versicherter Angestellter zahle pro Monat 550,- € ein. Wäre dies so, kämen noch 550 € Arbeitgeberanteil hinzu...Preisfrage für diesen Montag: Wieviele Arbeitnehmer in Deutschland liegen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze und sind GKV-versichert? ...
Ich meine, dass Arbeitgeberanteile sehr wohl zum Verdienst der Arbeiter und Angestellten gehören. Siehe dazu https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=92481 . Wie ich waren und sind sicher immer noch viele Besserverdienende, also solche mit einem Monatsverdienst über der Beitragsbemessungsgrenze, aus Gewohnheit freiwillig in der GKV versichert. Wie schon mal im Forum beschrieben, wechselte ich erst im Ruhestand in die PKV.
Weil ich hoffe, dass ganz linke ForumschreiberInnen Argumenten zugänglich sein können, versuche ich hier noch mal zu erklären, warum die Beitragslast in der GKV nicht so gerecht verteilt ist, wie es den Anschein macht, weil von allen Gehältern der gleiche Beitragssatz abgezogen wird. Mit dem Beitrag erwirbt jeder Versicherte den gleichen Anspruch auf Versicherungsleistungen. Dieser Anspruch stellt einen Vermögenswert dar, der für alle gleich in Euro auszudrücken ist. Wenn man einen Durchschnitt dieses Anspruchs für ein ganzes Durchschnittsleben bewertet, könnte man von einer Kopfpauschale sprechen (die Kopfpauschale war politisch kein ganz unvernünftiger Ansatz). Zieht man arithmetisch von dieser Kopfpauschale den persönlichen Krankenkassenbeitrag eines Versicherten ab - einschließlich Arbeitgeberanteil - erhält man den Solidaranteil, den der Versicherte erhält wie eine nicht ausgewiesene negative Einkommensteuer oder draufzahlt wie eine zusätzliche Einkommensteuer. Diese zusätzliche Einkommensteuer ist prozentual am höchsten für die, die einen Verdienst nahe der Beitragsbemessungsgrenze haben. Für die, die noch darüber verdienen und in der GKV versichert bleiben, nimmt der Beitragssatz mit steigendem Gehalt wieder ab. Schon das halte ich für ungerecht. Besonders ungerecht ist aber, dass die GKV-Versicherten, die überdurchschnittlich verdienen, im Rahmen der Sozialversicherung angesichts immer weiter steigender Gesundheitskosten einen immer weiter wachsenden Anteil am gesellschaftlichen Sozialausgleich aufbringen müssen. Dieser Sozialausgleich ist gerechter Weise von allen Steuerzahlern zu finanzieren. Dabei ist auch die Krankenversicherung von Kindern und Ehepartnern der GKV-Versicherten zu berücksichtigen. Das geht praktisch nicht über eine GKV für alle. Das würde die Verkrustung der Strukturen im Gesundheitswesenerhalten, die Bürokratie erweitern, die Intransparenz der Zahlungsflüsse und des Arzt-Patienten-Verhältnisses zementieren. Die PKV für alle halte ich für den richtigen Ausweg: https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=92919 .
Nach 10-jähriger Erfahrung bei den Grünen scheue ich noch das persönliche Engagement bei den Piraten, werde also nicht morgen in Berlin sein. Ich hoffe, Ihr kommt zu produktiver Arbeit.




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