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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz
  • Date: Sun, 15 Mar 2015 17:47:25 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Noch als Ergänzung zum Finanzkrieg der Wallstreet-Banken: was Stadermann dazu andeutet:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=312333

hast Du wahrscheinlich schon gelesen. In seinem neuen (ansonsten mit Ausnahme einiger Passagen recht unbrauchbaren) Buch beschreibt er solche Finanzkrieg-Strategien ausführlicher:

"Der stabile Euro und seine Feinde"
http://www.metropolis-verlag.de/Der-stabile-Euro-und-seine-Feinde/1073/book.do

David Finsterwalder schrieb:

Fehler bei Punkt 1: Banken *_wollen_* kein Geld zu Discountpreisen verleihen, sondern zu *_hohen _*Preisen (Zinsen). Wenn das keiner macht muss man die Preise senken. Leider leiht aber selbst zu Discountpreisen niemand.

Niedrigzinsen auf dem Niveau ist ein "Kredit /*_Firesale_*/". Abgreifen was noch geht in der Hoffnung, dass noch /irgendwie /was geht.

Ihr zwei beschreibt gerade die Situation *_vor _*2007ff und merkt nicht, das längst ein anderes Spiel läuft.

Morgen oder so ausführliche Antwort an dich und Wolfgang.

Patrik Pekrul schrieb:
moneymind schrieb:
Ja, aber große Player, die die Kurse beeinflussen können - auch über inoffizielle Kartellabsprachen - können megamäßig profitieren.

Liegt hier nicht ein wesentlicher Mitgrund für die Umverteilung von unten nach oben? In der Realwirtschaft Lohndrückerei, auf den Finanzmärkten rasieren die großen durch Kartellbildung und Kursmanipulation - Spekulation auf Kredit mit billigen Zentralbankgeld - die kleinen? Klar, müßte man natürlich konkret belegen.
Ja, natürlich ist das der Grund, aber das ist ja VT….

Der zweite Grund ist, dass das Geschäft ohne Risiko ist. In allen großen Zentralbanken der Welt sitzen an Schlüsselpositionen Mitarbeiter, die vorher bei (Investment-)Banken saßen - und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Da braucht man auch nichts zu belegen, die Mechanismen sind doch alle schon aufgedeckt:

1. Banken verleihen Geld zu Discountpreisen an „die da unten“
2. Banken verbriefen die Schulden und verkaufen sie an Hedgefonds weiter (weil diese nicht reguliert sind)
3. Hedgefonds konstruieren daraus asymetrische Wetten, bei denen sie (im Schnitt) nur gewinnen können
4. Ratingagenturen bewerten diese „Finanzprodukte“ mit AAA (nicht, weil sie es nicht besser wüssten, sondern weil sie Teil des Spieles sind)
5. Der ganzen Budenzauber wird an „die da unten“ verkauft (und natürlich an staatliche Stellen, bspw. Kommunen)

Auf jeder Stufe greifen die Organisatoren richtig ab, und am Ende haben „die da unten“ sowohl die Schulden als auch die wertlosen Anlagen - ob die zahlen können oder nicht, ist „denen da oben“ komplett egal, die haben ihren Schnitt schon gemacht, und schauen dem Treiben amüsiert zu. Und sollte es im Einzelfall doch mal schief gehen (Murphy is everywhere), gibt es ja immer noch die „Schläfer“ in den Zentralbanken, die dann aktiviert werden und alles „retten“ - whatever it takes!

Dass die Staaten dann UNNÖTIGERWEISE gezwungen werden, diese „Schulden“ zurückzuführen, ist nur die „Cherry on Top“ - denn irgendetwas müssen die neuen Superreichen ja kaufen, und da ist es natürlich nur praktisch, wenn Staaten gezwungen sind, ihr (Real-)Vermögen zu Discountpreisen zu veräußern. Und wenn sie es nicht freiwillig tun, dann werden sie unter Kuratel des Geldadels gestellt (Weltbank, IWF, EZB, Troika - was auch immer).

Ende von Lied (und Ziel der Übung):

1. Staaten und Bürger sind überschuldet und leisten wie im Mittelalter Frontdienst, aus dem es keinen Ausweg gibt (außer die erprobte und bewährte Guillotine-Lösung)
2. Der Geldadel besitzt auch den Großteil der existentiellen Infrastruktur und beherrscht die Staaten (und ihre Einwohner) somit auch auf realer Ebene

Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Irrsinns:

1. Wertillusion des Geldes
2. Geldschöpfungsprivileg in der Hand weniger

Da es hier letzthin so psychologisch zugeht, liegt der Schlüssel zur Lösung vielleicht in der Frage, wie man diese beiden Dogmen überwinden kann, die einzig und allein auf er Auflösung der kognitiven Dissonanz zurückzuführen sind, dass wir zwar erkennen, dass das Geldsystem offensichtlich das Gegenteil dessen leistet, was wir eigentlich wollen, aber und die kulturelle Konditionierung uns zwingt zu glauben, dass es anders gar nicht gehen könne (obwohl es sich um ein rein menschengemachtes System handelt). Wir unterliegen einer „kollektiven Geistesstörung“, die auf völlig unzutreffenden Annahmen beruht. Wenn man aber erkennt, dass etwas nicht funktioniert, dann sollte man vielleicht das Gegenteil ausprobieren.

Wenn also das aktuelle Geldsystem das Gegenteil dessen bewirkt, was wir eigentlich wollen, müssen wir vielleicht einfach nur das Gegenteil des aktuellen tun, um das richtige zu bewirken, also Überwindung der Geldillusion und Abschaffung des Geldschöpfungsprivilegs in der Hand weniger.

Um es mal mit Kolumbus zu sagen: Wer schneller nach Osten will, muss nach Westen fahren!

Klingt im ersten Moment bekloppt, stimmt aber (wenn nicht „dummerweise“ ein ganzer bis dato unbekannter Kontinent dazwischenlag - aber da war wohl auch „Murphy“ an Bord).

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