ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz
- Date: Sat, 14 Mar 2015 09:10:17 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 13.03.2015 um 23:48 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:
>
> Ja, aber große Player, die die Kurse beeinflussen können - auch über
> inoffizielle Kartellabsprachen - können megamäßig profitieren.
>
> Liegt hier nicht ein wesentlicher Mitgrund für die Umverteilung von unten
> nach oben? In der Realwirtschaft Lohndrückerei, auf den Finanzmärkten
> rasieren die großen durch Kartellbildung und Kursmanipulation - Spekulation
> auf Kredit mit billigen Zentralbankgeld - die kleinen? Klar, müßte man
> natürlich konkret belegen.
Ja, natürlich ist das der Grund, aber das ist ja VT….
Der zweite Grund ist, dass das Geschäft ohne Risiko ist. In allen großen
Zentralbanken der Welt sitzen an Schlüsselpositionen Mitarbeiter, die vorher
bei (Investment-)Banken saßen - und eine Krähe hackt der anderen kein Auge
aus. Da braucht man auch nichts zu belegen, die Mechanismen sind doch alle
schon aufgedeckt:
1. Banken verleihen Geld zu Discountpreisen an „die da unten“
2. Banken verbriefen die Schulden und verkaufen sie an Hedgefonds weiter
(weil diese nicht reguliert sind)
3. Hedgefonds konstruieren daraus asymetrische Wetten, bei denen sie (im
Schnitt) nur gewinnen können
4. Ratingagenturen bewerten diese „Finanzprodukte“ mit AAA (nicht, weil sie
es nicht besser wüssten, sondern weil sie Teil des Spieles sind)
5. Der ganzen Budenzauber wird an „die da unten“ verkauft (und natürlich an
staatliche Stellen, bspw. Kommunen)
Auf jeder Stufe greifen die Organisatoren richtig ab, und am Ende haben „die
da unten“ sowohl die Schulden als auch die wertlosen Anlagen - ob die zahlen
können oder nicht, ist „denen da oben“ komplett egal, die haben ihren Schnitt
schon gemacht, und schauen dem Treiben amüsiert zu. Und sollte es im
Einzelfall doch mal schief gehen (Murphy is everywhere), gibt es ja immer
noch die „Schläfer“ in den Zentralbanken, die dann aktiviert werden und alles
„retten“ - whatever it takes!
Dass die Staaten dann UNNÖTIGERWEISE gezwungen werden, diese „Schulden“
zurückzuführen, ist nur die „Cherry on Top“ - denn irgendetwas müssen die
neuen Superreichen ja kaufen, und da ist es natürlich nur praktisch, wenn
Staaten gezwungen sind, ihr (Real-)Vermögen zu Discountpreisen zu veräußern.
Und wenn sie es nicht freiwillig tun, dann werden sie unter Kuratel des
Geldadels gestellt (Weltbank, IWF, EZB, Troika - was auch immer).
Ende von Lied (und Ziel der Übung):
1. Staaten und Bürger sind überschuldet und leisten wie im Mittelalter
Frontdienst, aus dem es keinen Ausweg gibt (außer die erprobte und bewährte
Guillotine-Lösung)
2. Der Geldadel besitzt auch den Großteil der existentiellen Infrastruktur
und beherrscht die Staaten (und ihre Einwohner) somit auch auf realer Ebene
Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Irrsinns:
1. Wertillusion des Geldes
2. Geldschöpfungsprivileg in der Hand weniger
Da es hier letzthin so psychologisch zugeht, liegt der Schlüssel zur Lösung
vielleicht in der Frage, wie man diese beiden Dogmen überwinden kann, die
einzig und allein auf er Auflösung der kognitiven Dissonanz zurückzuführen
sind, dass wir zwar erkennen, dass das Geldsystem offensichtlich das
Gegenteil dessen leistet, was wir eigentlich wollen, aber und die kulturelle
Konditionierung uns zwingt zu glauben, dass es anders gar nicht gehen könne
(obwohl es sich um ein rein menschengemachtes System handelt). Wir
unterliegen einer „kollektiven Geistesstörung“, die auf völlig unzutreffenden
Annahmen beruht. Wenn man aber erkennt, dass etwas nicht funktioniert, dann
sollte man vielleicht das Gegenteil ausprobieren.
Wenn also das aktuelle Geldsystem das Gegenteil dessen bewirkt, was wir
eigentlich wollen, müssen wir vielleicht einfach nur das Gegenteil des
aktuellen tun, um das richtige zu bewirken, also Überwindung der Geldillusion
und Abschaffung des Geldschöpfungsprivilegs in der Hand weniger.
Um es mal mit Kolumbus zu sagen: Wer schneller nach Osten will, muss nach
Westen fahren!
Klingt im ersten Moment bekloppt, stimmt aber (wenn nicht „dummerweise“ ein
ganzer bis dato unbekannter Kontinent dazwischenlag - aber da war wohl auch
„Murphy“ an Bord).
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 17.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Christoph Mayer, 17.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 17.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, ukw, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Patrik Pekrul, 14.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 14.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Patrik Pekrul, 14.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Arne Pfeilsticker, 14.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Patrik Pekrul, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Christoph Ulrich Mayer, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, ukw, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Arne Pfeilsticker, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Patrik Pekrul, 15.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, Patrik Pekrul, 14.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, ukw, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, moneymind, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 13.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz, David Finsterwalder, 13.03.2015
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