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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,
  • Date: Thu, 26 Feb 2015 22:49:23 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 26.02.2015 um 21:53 schrieb Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>:

Hallo Wolfgang, hallo Christoph,

ich versuche mal Eure Gedankengänge in für mich nachvollziehbare Rahmen zu bringen. Zitate sind teilweise gekürzt und der besseren Lesbarkeit halber der Verfasser jeweils vorangestellt.

Christoph:
Jemand hat 100€ und kauft Weizen im Wert von 100€. Damit hat der Käufer 100€ weniger, der Verkäufer 100€ mehr.
Christoph bezieht sich dabei auf Bargeld. Wird dieses Bargeld als ein Gut aufgefasst, so handelt es sich lediglich um einen Tausch. Geld fungiert als Tauschmittel oder, um die Besonderheit seiner Funktion auszudrücken, als Zwischentauschmittel.


Wolfgang:

      sinngemäß: Ohne Bilanzdarstellung können wir die Zusammenhänge nicht rational klären.

Die doppelte Buchführung einschl. ihrer zeitpunkbezogenen Zusammenfassung, die Bilanz, ist mE nur ein Hilfswerkzeug, um logische Zusammenhänge in einer Übersicht, auch für Dritte lesbar, schriftlich festzuhalten. Deshalb sehe ich die hinter den Bilanzen steckende Logik als primär an.


Christoph:
Schulden entstehen im Kern daraus, dass bei Banken eine doppelte Buchführung verwendet wird.
Wolfgang:
Nein, bilanzierbare Schulden entstehen aus Verträgen (BGB, Schuldrecht). Ohne Eigentum, Vertrag und schuldrecht gibt es keine bilanzierbaren Forderungen und damit braucht es auch keine Bilanzen. Informeller Tausch genügt.
Was geschieht wenn Benno bei Anton 10 Doppelzentner Weizen erwirbt, jedoch kein Geld zur Bezahlung besitzt? Beide gelangen zu folgender Einigung.  Benno verpflichtet sich, nach einem Jahr diesen Menge Weizen an Anton zurück zu liefern. Ohne auf Details zum Schuldrecht, Vertrag, Eigentum und Bilanzen einzugehen erscheint es mir doch logisch nachvollziehbar, dass hier ein Vertragsverhältnis entstanden ist. Nachdem Benno den Weizen erhalten hat, schuldet er Anton 10 Doppelzentner Weizen.
Da Core

Als nächsten Schritt können beide vereinbaren, dass ein Doppelzentner Weizen einen Wert von 10 GE besitzt. Der Vertrag würde sich also auch auf eine Schuld in Höhe von 100 GE beziehen. Diese wäre jedoch immer noch kein allgemein anerkanntes Zahlungsmittel sondern lediglich eine Verrechnungseinheit für diesen Vertrag.

In diese Geschäftsbeziehung kann nun auch noch eine Bank einbezogen werden. Die Bank tritt gegenüber Anton als Schuldner und gegenüber Benno als Gläubiger auf. Details siehe
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Wicksellsche_Idealbank#Die Idealbank nach Wicksell
Aus der zuvor entstandenen Schuld von 100 GE ist nun "Geld" geworden. Die Schuld der Bank gegenüber Anton wird als Sichtguthaben Antons dokumentiert. Und Sichtguthaben der Bank sind allgemein anerkannte Zahlungsmittel = "Geld". Durch dass Handeln von Anton und Benno ist eine Kredit- und Geldmengenmehrung in der VoWi entstanden.

Genau, kommt die Bank ins Spiel und echter Kredit, dann entsteht neues Geldvermögen und neue Schuld.
Solange das aber ohne Bank abläuft, entsteht auch kein neues Geldvermögen. Jedenfalls keines, das von der BuBa erfasst wird.
In einer Realwirtschaft ohne Kreditschöpfung oder andere Geldschöpfung bleibt die Geldmenge konstant. Da steigen die Sachwerte, nicht aber die Geldvermögen.

Vielleicht hilft diese Sichtweise ein wenig.

Beste Grüße
Rudi



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