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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,


Chronologisch Thread 
  • From: Monika Herz <elisapirat AT googlemail.com>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, "PauleJunior AT t-online.de" <paulejunior AT t-online.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,
  • Date: Thu, 26 Feb 2015 08:37:20 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Patrick, hab ich das recht verstanden: praktisch umgesetzt würde das bedeuten:

1. Ich emittiere "Zettel" im Nennwert von z.B. 1000 Einheiten - auf der Rückseite der einzelnen Zettel steht, dass derjenige, der einen von meinen Zettel in Händen hält, Anspruch darauf hat, pro Einheit 1 Minute meiner Dienstleistung zu erhalten.

2. Es existiert ein Markt von vertrauenswürdigen Personen, die alle das gleiche Recht haben, Versprechen auf ihre Produkte und Leistungen abzugeben - auf diesem Markt geh ich mit meinen 1000 Einheiten einkaufen. Wenn jemand in meine Praxis kommt, akzeptiere ich aus Vertrauensgründen auch Zettel von anderen Personen, auch wenn ich deren Dienstleistung im Moment nicht benötige. (Der Vorgang ist der Selbe wie heute)

3. Die "Monika-Herz"- Zettel werden von mir zur Vernichtung freigegeben, sobald der Wert erlischt, d.h. sobald jemand meine Dienstleistung mit dem von mir emittierten Zettel einfordert und von mir erhält.

4. Alternativ kann ich den Zettel anstatt ihn zu vernichten, auch wieder auf den Markt tragen. Dann bin ich erneut verpflichtet, die Forderung einzulösen...

Eine "Gemeinschafts-Buchhaltung" weiß, wieviel Zettel unterwegs sind. (Emittierung und Vernichtung wird dort erfasst und durchgeführt) Alle Zettel, Freikarten, sind mit realem Wirtschaftswert gedeckt. Ich muss halt einen Peil haben, wie hoch mein Leistungsvermögen ist.

Dieser "Kredit" (abgeleitet von lat. " das auf Treu und Glaube anvertraute") ist zinslos, unbürokratisch, praktisch, gut. Er beruht nicht auf "Schuld" sondern auf Vertrauen. Genaugenommen auf Selbst-Vertrauen und Vertrauen in die anderen "Selbste".

Wie wir aus der Diskussion zum Grundeinkommen aus Erfahrung wissen, ist 2. ein großes Problem. Der Mensch glaubt zwar, dass er selber vertrauenswürdig ist und auch seinen Teil an Arbeitsleistung für die Gemeinschaft erbringt. Aber er glaubt das nicht von seinem Nachbarn.

Rheingold hat das Problem entschärft, indem jeder, der Zutritt zum Markt der Vertrauenswürdigen haben will, jemanden benennen muss, der eine Empfehlung für ihn ausspricht.

 

So weit die Kredite für Unternehmen. Der 1. Kreislauf. (Chistoph geht das mit Dir konform?)

Dann braucht es noch einen 2. Kreislauf, damit Kinder, Kranke, Alte etc. die keine Leistungen versprechen können, auch leben können. Dafür gibts das Grundeinkommen. (Für das die Piraten einst eine Welle von Sympathien geerntet haben). Finanziert mit  lächerlichen 3% auf die großen Vermögen. Wie hoch sind die zu erwartenden Steuereinnahmen? „Bei einem Freibetrag von bspw. 1 Mio.€ bleiben also 6,3 Bio.€ als Steuerbasis übrig, besteuert man diese mit 3% ergäbe das Steuermehreinnahmen in Höhe von 189 Mrd.€“


https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initiative/show/6238.html (von wem stammte eig. der Antrag? Von dir, Patrik?)

 

Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt 2013 betrug 302 Mrd. €.

 

Wenn „man“ die Mehreinnahmen von 189 Mrd. zur Finanzierung des Grundeinkommens hernimmt, dann ergibt das pro Person knapp 2400 € pro Jahr. (189 Mrd : 80 Mio Einwohner) Das reicht, um das neue System ins Rollen zu bringen.

 

Die „Freikarten“ für Kinder, Kranke, Rentner etc. wären also nicht mit deren eigener Leistung gedeckt, sondern mit den Super-Geldvermögen aus dem alten System. Besteuert mit diesen unglaublich geringen 3%!

Also, den Superreichen noch weniger weh tun, geht nicht.


Die restliche Finanzierung des Grundeinkommens ergibt sich aus der allgemeinen Be-Steuerung, die Freikarten laufen ja um, erzeugen Umsatz, Einkommen, daraus Steuer etc.... 


Also mit diesem System wär ich recht glücklich. Noch jemand?


Gruß Monika


 






Am 26. Februar 2015 um 00:21 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:

Am 24.02.2015 um 08:39 schrieb Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:

> Patrick, vielleicht hilft es, wenn Du genauer formulierst, wie die Geldaufbewahrung vermieden werden soll.
> Eine Datenbank zum Leistungsaustausch z.B. kann man natürlich machen aber gibt es darin keinen „Speicher“ für Leistungen?

Doch, das was als „Freikarte“ beschrieben wurde, Sprich: ein Leistungsversprechen.

> - wenn nein, wie werden große Anschaffungen wie Fernseher, Auto, Haus ausgeglichen?

Indem man entweder eine adäquate Gegenleistung anbietet, oder eben eine ausreichende Anzahl von „Freikarten“

> - wenn ja, was ist daran besser als ein Speicher in Geldform?

Hinter jeder „Freikarte“ steht eine konkrete Person, die eine konkrete Leistung anbietet. Damit ist notwendigerweise ein Bezug zur Realwirtschaft immer gegeben.

> Ich kann mir bisher kein modernes Wirtschaftssystem ohne Speicherfunktion vorstellen, wenn Du da gute Ideen hast, dann lass sie uns strukturiert bewerten und entwickeln.

Siehe oben. Die Speicherfunktion ist gegeben, es handelt sich aber nicht um „abstrakte Versprechen“, sondern „konkrete Versprechen“.

> Ich habe mich eher dem verschrieben, die Schadfunktionen aus dem Geld zu eliminieren und durch Nutzfunktionen zu ersetzten, Bewertungskriterien sind für mich dabei gesellschaftliche Werte und die Entwicklungspsychologie (was dient real den Menschen). Bin aber offen für andere Ansätze.

Der Nutzen ist, dass du weisst, dass das „Geld“ tatsächlich durch Leistung gedeckt ist und eine „Geldmengeninflation“ nicht zu erwarten ist, wenn die Teilnehmer damit rechnen müssen, dass irgendjemand irgendwann die Leistung tatsächlich abruft. Wer nicht leistet, kommt in den Knast. „Hebeln“ ist also höchst riskant.

Siehe: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Freikarten#Stabilit.C3.A4t




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