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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de, moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit, Nichtbanken/Geschäftsbanken/Zentralbank/Staat
  • Date: Sun, 22 Feb 2015 01:17:29 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



> Am 21.02.2015 um 17:48 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:
>
>
> Am 20.02.2015 um 23:53 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:
>
>> Hi,
>>
>>> Ob wir ein exogenes oder endogenes System haben, hängt nicht von der
>>> Natur des „letztendlichen Gegenstands" ab, sondern davon ob dessen Menge
>>> der Nachfrage folgt, oder nicht.
>>
>> Dann hieße restriktive Geldpolitik für Dich "exogenes System"??!? Und
>> expansive "endogenes System"?!?! Sorry, das System ist jedesmal dasselbe,
>> die POLITIK ist anders.
>
> Das schreibe nicht ich, das schreibt Bruuns, aber ich finde diesen Ansatz
> extrem plausiblel. Denn letztlich geht es nicht um das Medium, sondern um
> die Wirkung - und das ist eine VERHALTENSfrage.

Exogen oder Endogen ist in erster Linie eine Frage der Modellbildung und
weniger eine Frage der Realität.

>
>> Und ich hatte ja schon gesagt, daß man Geldpolitik nicht unabhängig von
>> Fiskalpolitik betrachten kann. Gegenwärtig ist die EZB zu extrem lockerer
>> Geldpolitik gezwungen ("endogenes System" in Deiner Diktion), weil "man"
>> die Staaten zu extrem restriktiver Fiskalpolitik zwingt.
>
> Ich sehe da keinen zwingenden Zusammenhang. Fiskalpolitik (inkl.
> Ausgabenpolitik) wirkt realwirtschaftlich (wenn der Staat nicht auch noch
> anfängt "anzulegen"). Geldpolitik wirkt immer nur auf "die Märkte" und
> vornehmlich auf den Interbankenmarkt. Der "Transmissionsmechanismus" ist
> wieder so ein Mythos. Einen Zusammenhang gibt es lediglich, wenn bspw. die
> ZB Staatsanleihen kauft, und der Staat mit diesem Geld Ausgaben tätigt,
> bspw. investiert.
>
>> Ergebnis: um Ziel-Infla-Rate zu erreichen, wird extrem lockere Geldpolitik
>> der ZB nötig;
>
> -_- ich dachte auch dieser Mythos wäre überwunden. Inflation hat wenig bis
> nichts mit der Geldmenge zu tun, insbesondere wenn aus sehr viel Geld,
> extrem viel Geld wird. Welchen Effekt sollte das noch haben? Die
> Finanzmärkte werden aufgepumpt, und weiter?

Hätte die Geldmenge nichts mit Inflation zu tun, dann könnte und sollte jeder
seine eigene Gelddruckmaschine haben und so viel Geld drucken dürfen, wie er
möchte. Nach deinem Verständnis besteht ja keine Gefahr für die Inflation.

Patrik, glaubst du wirklich, dass das funktionieren könnte?

Selbstverständlich hat die Geldmenge auch etwas mit Inflation zu tun, aber
die Geldmenge ist einer unter mehreren Faktoren, die die Inflation
beeinflussen. Die unterschiedlichen Faktoren sind z.T. verstärkend,
abschwächend oder blockieren sich u.U. gegenseitig.

Wenn z.B. die Zentralbank den Geschäftsbankensektor mit Giralgeld flutet,
dann verändern sich u.U. nur die Interbankenverschuldung. Zum einen kann es
durchaus sein, dass sich die Giralgeldmenge der Geschäftsbanken nicht erhöht,
weil die Rahmenbedingungen für eine Ausweitung der Kredite an Nichtbanken
nicht gegeben sind. Darüber hinaus kann noch hinzu kommen, dass der
Wettbewerb der Waren und Dienstleistungen des Warenkorbs, der der
Inflationsmessung zu Grunde liegt, keine Preiserhöhungen zulässt. U.s.w.

Schon allein die Methode, mit der die Inflation gemessen wird, hat etwas mit
dem Ergebnis zu tun.

Auch die Preisänderungen an den Börsen sind nichts anderes als Inflation und
Deflation, die zum größten Teil gar nicht in den Inflationsindex einfließen.

Selbst Preisänderungen von Waren aus dem Warenkorb haben nicht
notwendigerweise etwas mit einer Geldmengeninduzierten Inflation oder
Deflation zu tun, sondern beruhen auf Verschiebungen der Angebots und
Nachfragekurven.

Gruß
Arne





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