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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Endogenes Geldsystem ist nicht gleich bedarfsregelndes Geldsystem - war: Banken zahlen mit Selbstgemachtem und Kritik am Vollgeld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Endogenes Geldsystem ist nicht gleich bedarfsregelndes Geldsystem - war: Banken zahlen mit Selbstgemachtem und Kritik am Vollgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: Comenius <comenius2000 AT gmail.com>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Endogenes Geldsystem ist nicht gleich bedarfsregelndes Geldsystem - war: Banken zahlen mit Selbstgemachtem und Kritik am Vollgeld
  • Date: Mon, 2 Feb 2015 11:45:56 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


>> Wenn Du wie im neoliberalen Modell alle in einen Haushalt wirfst, dann
>> gibt es keinen Mangel, weil es so viel Geld gibt wie kaum zuvor.
>> Die Realität hat aber ein Verteilungsproblem und das verursacht
>> Funtkionsstörungen im realwirtschaftlichen Markt.
> Natürlich haben wir ein Verteilungsproblem und _das_ müssen wir angehen.
> Dazu muss die Massenkaufkraft und die Kaufkraft des Staates erhöht werden.
> Also Lohnerhöhungen und Erhöhung der Steuern für zu hohe Einkommen haben
> und nicht Verbesserung der Kapitalausstattung der Unternehmen, auf die dein
> "Wertschöpfungsentgelt" im Kern zielt. Unternehmen sollen sich verschulden,
> um Investitionen zu finanzieren, sie müssen keine Sachwerte als
> Privateigentum anhäufen.
>
> Zusätzlich brauchen wir eine intensive demokratische Kontrolle der Banken
> und die weitgehende Vergesellschaftung ihrer Gewinne. Dann wären wir ein
> gutes Stück weiter.
>
> Von seinen Zielen her ist mir der alte Silvio ja durchaus sympatisch. Aber
> mit den falschen gesell'schen Analysen kommt man auch zu falschen
> Maßnahmen.
>
> Ahoi,
> Comenius

Hi Cornelius,

Geselle Analysen bezogen sich auf ein Geld im damaligen Goldbezug, sie sind
aber deswegen keinesfalls generell falsch. Im Gegenteil, vieles davon ist
immer noch viel zu wenig verstanden und umgesetzt. J.M. Keynes sagte ja, er
halte Geselle Erkenntnisse für bedeutender als die von Marx und ein Teil
dessen ist ja über die heutige Handhabung über die ZB verwirklicht. Aber der
Kern des Problems ist von den meisten nicht verstanden und das soll scheinbar
auch tunlichst so bleiben.

90% der Kredite sind unnötig. Heute bestehen 100% der Geldvermögen aus
Schulden und dieser Bezug ist zum einen für die Transfer- und
Speicherfunktion des Geldes irrelevant, zum anderen verursacht das ständig
implizite Fehlverteilung von Arm nach Reich.

Demokratisch kontrollierte Banken, wie soll das gehen? Entweder gibt es dann
eine Bank, was radikal dem vorherrschenden Marktdenken widerspricht und die
Bank zum staatszentralistischen Instrument macht. Oder es sind viele, sollen
die Bürger dann alle 3 Wochen die Vorstände der 100 Banken im Land wählen?

Wertschöpfungsgeld zielt auf das Ersetzen des unnötigen Kreditvolumens und
eine Kaufkraftorientierte Geldpolitik statt eine schuldenbasierte. Und es
hebt die Begrenzung der Wertschöpfung auf, weil es die Geldmenge dort
erweitert, wo die Wertschöpfung entsteht. Es ist insofern das Gegenteil von
Vollgeld. Darüber hinaus korrigiert es die Eigentumsverhältnisse und die
Verteilung von Sachvermögen sowie des Einkommens daraus, weil es Eigentum der
Arbeitenden ist. Sehr vereinfachend ausgedrückt.

Gruß
Christoph





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