Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] AG im Kreislauf

Bitte warten ...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] AG im Kreislauf


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] AG im Kreislauf
  • Date: Fri, 16 Jan 2015 09:47:31 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

(+) 1

Wunderbar zusammengestellt.

Die Frage: Warum funktioniert das noch?
Antwort: Weil alle glauben, am Geldsystem hat sich nichts geändert = es ist immer noch exogener Natur.

Frage: Wenn der Glaube beseitig wird und die Realität mit ihren Möglichkeiten EInzug hält, könne die geglaubten Abhängigkeiten gesetzskonform unterlaufen werden?
Antwort: JA! Da unter den Bieterbanken auch Staatsbanken sind, werden diese Staatsbanken alle Anleihen ersteigern, die die Privatbanken nicht haben wollen. 2. --> Da die staatlichen Bieterbanken immer alles kaufen, kann die Rgierugn den Zinsatz auf 0,2% oder 0,% fest einstellen (Warum >0? Weil es Verwaltungsaufwände gibt, die bezahlt werden müsen)

Was macht mit Ratingsagenturen?
Es wird eine Information in Anzeigen und Plakaten und über die Medien in die Köpfe gehämmert, das Ratingagenturen nur eine Meinung haben und nicht bewerten, sondern raten. Der Nachweis kann leicht erbracht werden.
Konkret: Die Ratingsagentur wird gezwungen, die von ihr bescheinigte neue Bewertung von BB der Anleihen zu begründen, wenn es nur eine Neuauflage/Verlängerung der Anleihen aus dem Jahr 2004 ist, wo die selbe Agentur die Anleihen mit AAA+ bewertet hat. Die Ratingagentur hat nachzuweisen, warum die AAA++ nicht mehr gelten soll, obwohl sich seit dem Jahr 2004 die "Sicherheit" nicht geändert hat.
Wenn die das nicht kann oder nicht macht, erhält die ein Verbot jeglicher Bewertung und eine Strafzahlung in Höhe des Gewinns des letzten Jahres wegen übler Nachrede und unlauterer Bewertung.

Die Analyse ist wichtig, dann daraus die Verfahrensmöglichkeiten aufstellen, den Glauben beseitigen und einfach machen.

Es ist Unsinn einen kompletten Umbau zu fordern (siehe Vollgelder und andere Fantasten bzw. ewig Gestrige), wenn das jetzige System mit ihren Regeln und Gesetze die Lösungen schon enthält.

Patrik74 schrieb:

Christoph Mayer schrieb:
Darüber hinaus stellt sich heraus, dass sie Teil der neoliberalen Agenda und Teil der Übernahme der Sachwerte durch „private Investoren“ ist, die dann wenn die Finanzblase platzt der entscheidende Vermögens- und Machtfaktor sein wird:
Laut Dr. Marcel Gletscher finden geheime Verhandlungen statt, wie die eigentlich öffentliche Investitionen privatisiert werden können. So muss der Staat keine Schulden machen und brummt den Bürgern dafür indirekt höhere Gebühren auf.
Richtig. Genau das ist der (durchsichtige) Plan der „Illuminati“ ;-)

1. Steuern senken (insbesondere für die reichen)
2. Damit denn Staat in die Verschuldung treiben
3. Kredithahn zudrehen
4. Damit den Staat zwingen, die öffentliche Infrastruktur zu Dumpingpreisen zu veräußern

Es ist so verdammt simpel, dass man sich wundert, dass es nicht schon längst Allgemeingut ist. Und das lustigste ist, dass allein schon ein einziges Mittel ausreicht, dieses ganze Konstrukt zu Fall zu bringen:

Staatsfinanzierung durch die Zentralbank oder öffentlich-rechtliche Institute.

Komisch, dass genau das (zumindest ersteres) „zufällig“ in den Statuten der EZB explizit ausgeschlossen wurden. Gar nicht doof, die „Illuminati“…

Und um die Ironie auf die Spitze zu treiben, verbietet man zwar den Staaten sich beliebig bei der Zentralbank zu verschulden - wegen der Inflation - aber Banken erlaubt man genau dieses. Komisch… Offensichtlich ist „Staatsgeld“ böse, „Bankengeld“ nicht.

Aber es geht ja noch weiter: Der Staat könnte sich ja ewig verschulden, deshalb muss man die Schuldenaufnahme natürlich begrenzen. Also führt man irgendein schwachsinniges, rational nicht zu begründendes Kriterium wie eine Verschuldungsgrenze von 60% BIP ein - und wieder erhöht man den Rechtfertigungsdruck. Es klingt ja alles so logisch.

Und dann kommt das beste: Man behauptet, dass Staaten pleite gehen können (wie Unternehmen), und die eigenen Rating-Agenturen senken deshalb absolut sichere Staatsanleihen auf Ramschniveau, während Ramschpapiere ein AAA bekommen… Die „eigenen“ Rating-Agenturen? Waren da schon wieder die „Illuminati“ am Werk?

Siehe: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/werner-ruegemer-rating-agenturen-der-richter-und-sein-banker-12102756.html

"Je tiefer Rügemer in die Eigentumsverhältnisse eindringt, desto weiter entfaltet sich ein Konglomerat von Hedgefonds, Banken und Unternehmen, das in seiner funktionalen Verflechtung beunruhigend ist. Der Marktführer Standard & Poor’s etwa gehört dem Medienhaus McGraw Hill, das in der Hauptsache wiederum Eigentum großer Investmentfonds wie Blackrock und Vanguard ist. Diese Fonds nennen wiederum zahlreiche Unternehmen ihr Eigen, die von den Rating-Agenturen standardmäßig bewertet werden. Noch dazu stehen hinter Moody’s und Standard & Poor’s vielfach dieselben Fonds als Anteilseigner, etwa der Investmentgigant Capital Group. Im Aufsichtsrat der Agenturen sitzen Unternehmen wie Coca-Cola oder der Pharmakonzern Eli Lilly, dazu Banken und Versicherungen wie Allianz, Morgan Stanley und Goldman Sachs.“

Das war zu erwarten. Zur Erinnerung: http://arxiv.org/pdf/1107.5728v2.pdf

"This is the first time a ranking of economic actors by global control is presented. Notice that many actors belong to the financial sector ... and many of the names are well-known global players. The interest of this ranking is not that it exposes unsuspected powerful players. Instead, it shows that many of the top actors belong to the core. This means that they do not carry out their business in isolation but, on the contrary, they are tied together in an extremely entangled web of control.This finding is extremely important since there was no prior economic theory or empirical evidence regarding whether and how top players are connected. Finally, it should be noted that governments and natural persons are only featured further down in the list.“

Und zuletzt muss man ja noch dafür sorgen, dass der Zinssatz für Staaten nicht dem entspricht, den die Banken selbst zahlen müssen. Lustigerweise muss sich der Staat das Geld von den Banken in „Auktionen“ besorgen, während die Banken den Zinssatz für sich selbst konsequenterweise auch selber festlegen. Klingt bekloppt? Nein, nein, alles „Verschwörungstheorie“.

Siehe: http://www.sueddeutsche.de/thema/Libor-Skandal

"Die US-Einlagensicherung FDIC verklagt die Deutsche Bank und 15 weitere Geldhäuser wegen Zinsmanipulationen. Die staatliche Behörde wirft den Finanzkonzernen vor, den Interbanken-Zinssatz Libor unerlaubt beeinflusst zu haben. Der Zinssatz bestimmt maßgeblich, zu welchen Konditionen Banken untereinander Geld verleihen.

Von dem Referenzsatz Libor hängen weltweit Finanzgeschäfte im Volumen von mehreren Hundert Billionen Dollar ab. Zu den Instituten, die der FDIC nun des Vertragsbruchs beschuldigt, gehören neben der Deutschen Bank unter anderem auch die Großbanken UBS und Credit Suisse, sowie Barclays, die Bank of America, die Citigroup und JPMorgan Chase. Auch die ehemalige nordrhein-westfälische Landesbank WestLB steht auf der Anklageliste. „

Oder Devisen: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-Klub-der-Banditen-article12626191.html

"So soll der Betrug gelaufen sein: Erst sprachen die Händler sich ab und trieben gemeinsam die Kurse in die gewünschte Richtung, um ihren Kunden die Währungen möglichst billig abzukaufen und teuer zu verkaufen. Sie waren wie Kassierer im Supermarkt, die verabredeten, immer zu ihren Gunsten aufzurunden - damit der Kunde draufzahlt, egal, an welcher Kasse er steht. Niemand bemerkte den Schwindel. Aber die Kassierer wurden mit jedem Cent reicher. Und dann setzten sie noch einen drauf: Sie strickten sich selbst offenbar todsichere Wetten auf die manipulierten Kurse, indem sie das Wissen darüber ausnutzten, wann ihre Kunden einkaufen gehen. Die Kassierer wussten schon vorher, wann die Kurse steigen oder fallen: wenn sie die Aufträge ihrer Kunden ausführen. Dann wetteten sie einfach vorher in die gleiche Richtung. Bloß auf eigene Rechnung.

Alle wichtigen Banken der Welt sollen in das Drama verwickelt sein. Die Hauptrolle spielen nicht irgendwelche zweitrangigen Analysten, sondern ihre Top-Händler. Die Story lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Sie sollen Betrüger sein, die jahrelang ihre Kunden abzockten, um sich selbst zu bereichern, weil die Aufsicht versagte. UBS, Royal Bank of Scotland, Barclays, HSBC, JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und Deutsche Bank sind nun im Visier der Ermittler. ...
Noch beunruhigender ist, dass die Aufseher nichts gegen den globalen Schwindel unternahmen, obwohl es reichlich Hinweise gab. Ein Ausschuss der Bank von England, der den Devisenmarkt beobachtet, bemerkte schon im Juli 2006, dass es "Belege für Versuche gab, den Markt um den Zeitpunkt der Fixing-Termine herum zu bewegen". Die Momentaufnahme des Marktes sei "problematisch, da man sie manipulieren könne", stellte man zwei Jahre später fest. Die Protokolle der Sitzungen wurden erst im März veröffentlicht. Jahrelang bekannt war dagegen: Die Händler, die nun des Betrugs beschuldigt werden, saßen in dem Komitee, das den Währungshandel überwachen sollte. Die Kassierer kontrollierten sich selbst.“

Ach, Banken kooperieren und überwachen sich selbst? Das sind doch alles Theorien von „Illuminati“ - die Banken stehen in gnadenlosem Wettbewerb und würden sich niemals verabreden, die Bevölkerung und die Staaten abzuzocken. Das sind alles nur „Einzeltäter“ ;-)

Die traurige Wahrheit ist: Bei den „Auktionen“ für Staatsanleihen bietet ein Kartell. Und das einzige Ziel des Kartells ist es, sich das Staatsvermögen möglichst billig unter den Nagel zu reißen.




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang