ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
- Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt
- Date: Thu, 15 Jan 2015 21:39:43 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 15.01.2015 um 20:02 schrieb Christoph Mayer
<CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:
> Darüber hinaus stellt sich heraus, dass sie Teil der neoliberalen Agenda
> und Teil der Übernahme der Sachwerte durch „private Investoren“ ist, die
> dann wenn die Finanzblase platzt der entscheidende Vermögens- und
> Machtfaktor sein wird:
>
> Laut Dr. Marcel Gletscher finden geheime Verhandlungen statt, wie die
> eigentlich öffentliche Investitionen privatisiert werden können. So muss
> der Staat keine Schulden machen und brummt den Bürgern dafür indirekt
> höhere Gebühren auf.
Richtig. Genau das ist der (durchsichtige) Plan der „Illuminati“ ;-)
1. Steuern senken (insbesondere für die reichen)
2. Damit denn Staat in die Verschuldung treiben
3. Kredithahn zudrehen
4. Damit den Staat zwingen, die öffentliche Infrastruktur zu Dumpingpreisen
zu veräußern
Es ist so verdammt simpel, dass man sich wundert, dass es nicht schon längst
Allgemeingut ist. Und das lustigste ist, dass allein schon ein einziges
Mittel ausreicht, dieses ganze Konstrukt zu Fall zu bringen:
Staatsfinanzierung durch die Zentralbank oder öffentlich-rechtliche Institute.
Komisch, dass genau das (zumindest ersteres) „zufällig“ in den Statuten der
EZB explizit ausgeschlossen wurden. Gar nicht doof, die „Illuminati“…
Und um die Ironie auf die Spitze zu treiben, verbietet man zwar den Staaten
sich beliebig bei der Zentralbank zu verschulden - wegen der Inflation - aber
Banken erlaubt man genau dieses. Komisch… Offensichtlich ist „Staatsgeld“
böse, „Bankengeld“ nicht.
Aber es geht ja noch weiter: Der Staat könnte sich ja ewig verschulden,
deshalb muss man die Schuldenaufnahme natürlich begrenzen. Also führt man
irgendein schwachsinniges, rational nicht zu begründendes Kriterium wie eine
Verschuldungsgrenze von 60% BIP ein - und wieder erhöht man den
Rechtfertigungsdruck. Es klingt ja alles so logisch.
Und dann kommt das beste: Man behauptet, dass Staaten pleite gehen können
(wie Unternehmen), und die eigenen Rating-Agenturen senken deshalb absolut
sichere Staatsanleihen auf Ramschniveau, während Ramschpapiere ein AAA
bekommen… Die „eigenen“ Rating-Agenturen? Waren da schon wieder die
„Illuminati“ am Werk?
Siehe:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/werner-ruegemer-rating-agenturen-der-richter-und-sein-banker-12102756.html
"Je tiefer Rügemer in die Eigentumsverhältnisse eindringt, desto weiter
entfaltet sich ein Konglomerat von Hedgefonds, Banken und Unternehmen, das in
seiner funktionalen Verflechtung beunruhigend ist. Der Marktführer Standard &
Poor’s etwa gehört dem Medienhaus McGraw Hill, das in der Hauptsache wiederum
Eigentum großer Investmentfonds wie Blackrock und Vanguard ist. Diese Fonds
nennen wiederum zahlreiche Unternehmen ihr Eigen, die von den
Rating-Agenturen standardmäßig bewertet werden. Noch dazu stehen hinter
Moody’s und Standard & Poor’s vielfach dieselben Fonds als Anteilseigner,
etwa der Investmentgigant Capital Group. Im Aufsichtsrat der Agenturen sitzen
Unternehmen wie Coca-Cola oder der Pharmakonzern Eli Lilly, dazu Banken und
Versicherungen wie Allianz, Morgan Stanley und Goldman Sachs.“
Das war zu erwarten. Zur Erinnerung: http://arxiv.org/pdf/1107.5728v2.pdf
"This is the first time a ranking of economic actors by global control is
presented. Notice that many actors belong to the financial sector ... and
many of the names are well-known global players. The interest of this ranking
is not that it exposes unsuspected powerful players. Instead, it shows that
many of the top actors belong to the core. This means that they do not carry
out their business in isolation but, on the contrary, they are tied together
in an extremely entangled web of control.This finding is extremely important
since there was no prior economic theory or empirical evidence regarding
whether and how top players are connected. Finally, it should be noted that
governments and natural persons are only featured further down in the list.“
Und zuletzt muss man ja noch dafür sorgen, dass der Zinssatz für Staaten
nicht dem entspricht, den die Banken selbst zahlen müssen. Lustigerweise muss
sich der Staat das Geld von den Banken in „Auktionen“ besorgen, während die
Banken den Zinssatz für sich selbst konsequenterweise auch selber festlegen.
Klingt bekloppt? Nein, nein, alles „Verschwörungstheorie“.
Siehe: http://www.sueddeutsche.de/thema/Libor-Skandal
"Die US-Einlagensicherung FDIC verklagt die Deutsche Bank und 15 weitere
Geldhäuser wegen Zinsmanipulationen. Die staatliche Behörde wirft den
Finanzkonzernen vor, den Interbanken-Zinssatz Libor unerlaubt beeinflusst zu
haben. Der Zinssatz bestimmt maßgeblich, zu welchen Konditionen Banken
untereinander Geld verleihen.
…
Von dem Referenzsatz Libor hängen weltweit Finanzgeschäfte im Volumen von
mehreren Hundert Billionen Dollar ab. Zu den Instituten, die der FDIC nun des
Vertragsbruchs beschuldigt, gehören neben der Deutschen Bank unter anderem
auch die Großbanken UBS und Credit Suisse, sowie Barclays, die Bank of
America, die Citigroup und JPMorgan Chase. Auch die ehemalige
nordrhein-westfälische Landesbank WestLB steht auf der Anklageliste. „
Oder Devisen:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-Klub-der-Banditen-article12626191.html
"So soll der Betrug gelaufen sein: Erst sprachen die Händler sich ab und
trieben gemeinsam die Kurse in die gewünschte Richtung, um ihren Kunden die
Währungen möglichst billig abzukaufen und teuer zu verkaufen. Sie waren wie
Kassierer im Supermarkt, die verabredeten, immer zu ihren Gunsten aufzurunden
- damit der Kunde draufzahlt, egal, an welcher Kasse er steht. Niemand
bemerkte den Schwindel. Aber die Kassierer wurden mit jedem Cent reicher. Und
dann setzten sie noch einen drauf: Sie strickten sich selbst offenbar
todsichere Wetten auf die manipulierten Kurse, indem sie das Wissen darüber
ausnutzten, wann ihre Kunden einkaufen gehen. Die Kassierer wussten schon
vorher, wann die Kurse steigen oder fallen: wenn sie die Aufträge ihrer
Kunden ausführen. Dann wetteten sie einfach vorher in die gleiche Richtung.
Bloß auf eigene Rechnung.
…
Alle wichtigen Banken der Welt sollen in das Drama verwickelt sein. Die
Hauptrolle spielen nicht irgendwelche zweitrangigen Analysten, sondern ihre
Top-Händler. Die Story lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Sie sollen
Betrüger sein, die jahrelang ihre Kunden abzockten, um sich selbst zu
bereichern, weil die Aufsicht versagte. UBS, Royal Bank of Scotland,
Barclays, HSBC, JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und
Deutsche Bank sind nun im Visier der Ermittler.
...
Noch beunruhigender ist, dass die Aufseher nichts gegen den globalen
Schwindel unternahmen, obwohl es reichlich Hinweise gab. Ein Ausschuss der
Bank von England, der den Devisenmarkt beobachtet, bemerkte schon im Juli
2006, dass es "Belege für Versuche gab, den Markt um den Zeitpunkt der
Fixing-Termine herum zu bewegen". Die Momentaufnahme des Marktes sei
"problematisch, da man sie manipulieren könne", stellte man zwei Jahre später
fest. Die Protokolle der Sitzungen wurden erst im März veröffentlicht.
Jahrelang bekannt war dagegen: Die Händler, die nun des Betrugs beschuldigt
werden, saßen in dem Komitee, das den Währungshandel überwachen sollte. Die
Kassierer kontrollierten sich selbst.“
Ach, Banken kooperieren und überwachen sich selbst? Das sind doch alles
Theorien von „Illuminati“ - die Banken stehen in gnadenlosem Wettbewerb und
würden sich niemals verabreden, die Bevölkerung und die Staaten abzuzocken.
Das sind alles nur „Einzeltäter“ ;-)
Die traurige Wahrheit ist: Bei den „Auktionen“ für Staatsanleihen bietet ein
Kartell. Und das einzige Ziel des Kartells ist es, sich das Staatsvermögen
möglichst billig unter den Nagel zu reißen.
- [AG-GOuFP] Re AG im Kreislauf, PauleJunior AT t-online.de, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Re AG im Kreislauf, Christoph Ulrich Mayer, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Re AG im Kreislauf, Patrik Pekrul, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Re AG im Kreislauf, Patrik Pekrul, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Re AG im Kreislauf, Exile (O.Herzig), 14.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Re AG im Kreislauf, ukw, 14.01.2015
- [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Christoph Mayer, 15.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 15.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, ukw, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, ukw, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] AG im Kreislauf, Axel Grimm, 16.01.2015
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 17.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Amos comenius, 17.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 18.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Christoph Mayer, 19.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 19.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Christoph Mayer, 19.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Thomas Irmer / ID Concept, 20.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 18.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Amos comenius, 17.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 17.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, ukw, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Schwarze Null, wohin sie wirklich führt, Patrik Pekrul, 15.01.2015
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