ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
- Date: Tue, 13 Jan 2015 19:35:56 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 13.01.2015 um 13:53 schrieb "Axel Grimm" <axel.grimm AT baig.de>:
> Patrik74 schrieb:
>> solange du nicht bereit bist zu akzeptieren, dass nur ergebniswirksame
>> Vorgänge als Einkommen bezeichnet werden und dies volkswirtschaftlich auch
>> das einzig relevante ist, können wir uns noch so im Kreise drehen. Die
>> Gleichung bleibt innerhalb der allgemein anerkannten Definitionen wahr.
>
> Steiche die Beziechnung Einkommen und nimm bitte Einnahmen. Dann passt es.
>
> Einkommen ist der falsche Begriff … = ich habe einen „Fehler“ gemacht!
Axel, das ist kein "Fehler", sondern ein üblicher und verständlicher Gebrauch
der Begriffe.
Das Einkommen des Unternehmers besteht halt aus der Differenz, zwischen dem,
was er verkauft und dem, was er für Vorprodukte bezahlt. Ich denke, das
leuchtet unmittelbar ein. Wenn jemand einen Kredit aufnimmt, ist das eben
kein Einkommen.
Außerdem, und ich wiederhole mich, hat Keynes mehrfach darauf hingewiesen,
dass man Verwendung anderer Definitionen der Begriffe Einkommen, Sparen und
Investition zu anderen Ergebnissen kommt.
Und ich habe ja am Beispiel S und S' gezeigt, dass es eben einen Unterschied
zwischen Sparen i.S.v. Guthaben bei der Bank und "aggregierter Ersparnis"
gibt, deshalb verstehe ich nicht, was du ständig kritisierst?
Noch einmal: Ja, die Summe des Geldvermögens ist nicht (zwangsläufig)
deckungsgleich mit den Realinvestitionen - das hat Keynes aber auch nie
behauptet!
> Ein minimale Abwandlung und schon stimmt es nicht mehr.
> Hier ein Beuispiel mit Sparen = 0 und Invest = 10
>
> 1. Uc nimmt einen Kredit von 80 auf, um seine Lohnausgaben und eine Invest
> von 10 zu finanzieren (A: Geld 80, P: Schulden 80, EK 0)
> 2. Uc stellt Güter zu Herstellkosten von 70 her und zahlt die Löhne und die
> 10 Invest (A: Güter 70, Sachv. 10 P: Schulden 70, EK:0)
> „.b. Ui zahlt 10 an Löhnen
> 3. Uc will seine Güter zu 100 verkaufen
> 4. H nehmen Kredite in Höhe von 20 auf (Konsumentenkredit)
> 5. Uc verkauft seine Güter zu 100 (A: Geld 100, P: Schulden 80, EK 20)
> 6. Uc tilgt soweit es geht seinen Kredit (A: Geld 20, P: EK 20)
Was sollte daran jetzt nicht mehr stimmen?
Du hast nur zwei Rechenfehler:
A) bei 2. Es müsste heissen A: Güter 70, SV 10, Schulden '80', EK 0
B) bei 5. & 6. hast du das Sachvermögen vergessen. Es muss heissen A: Geld
100, SV 10, P: Schulden 80, EK '30' bzw. A: Geld 20, SV: 10, P: EK '30'
Aber sei es drum,
Einkommen: 110
Uc: 100 - 70 = 30
Ui: 10 - 10 = 0
H: 70 + 10 = 80
Produktion: 100 C + 10 I = 110
Ersparnis: 110 - 100 = 10
S=I
> Man kann beliebig viele „Singulatäten“ aufführen, bei denen S=I ist.
Ich denke eher, dass man sich beliebig oft verrechnen kann ;-)
> Ich kann durch minimale Veränderunge der Singularitäten mehr Vorgänge
> aufführen, bei denen immer Schulden = Sparen ist und S <> I.
Nein, kannst du nicht. Das Modell ist wasserdicht. Ich werde es auf der
Wiki-Seite visualisieren.
> Bezahlt wird mit Geld aus Einnahmen, die können aus Kredit stammen oder aus
> Tätlichkeiten.
Das bezweifelt keiner, hat Keynes auch nicht abgestritten, findet auch im
obigen Beispiel statt, aber die Formel bleibt richtig.
> Mich dünkt, dass wir die Bewegungsdarten (Zahungsvorgänge) mit
> Vermögenszuständen (Bilanz) vermengen.
Nein der Unterschied ist, dass du nur Zahlungsströme betrachtest, also eine
rein monetäte Sicht annimmst und Sparen deshalb nur "Geldüberschuss" sein
kann. Und ja (zum wiederholten Male), der Aufbau von Geldvermögen entspricht
nicht den Realinvestitionen.
Aber genau das behauptet Keynes eben grade NICHT, sondern nur tropfnasige
VWLer, die irgendwelche Behauptungen aufstellen, ohne Keynes gelesen zu haben
(hast du dir mal die Mühe gemacht, beide Kapitel zu lesen)?
> Die Vermögenssituation wird durch Gewinn/verlust verändert, die
> Kassen/Kontolage durch Zahlungen.
Richtig, das hat auch nie jemand bestritten, aber Keynes betrachtet eben
nicht nur die Zahlungsvorgänge, sondern die Veränderung der
Vermögenssituation.
> S=I ist und bleibt Unsinn.
Nein, S' = I ist Unsinn.
> Denn was ist, wenn ich gespart habe und nun Gesparte auflöse für Invest?
> Dann ist Minus S = I
Auch den Fall habe ich gezeigt, sogar en passant mit Abschreibung, und es
stimmt trotzdem.
> Wäre S= I dann ist –S = -I = Negativinvestion.
Bahnhof. Ich glaube, du kämpfst gegen Windmühlen. Du probierst nachzuweisen,
dass etwas falsch ist, von dem Keynes nie behauptet hat, dass es richtig sei.
Du betrachtest Zahlungsströme, er Vermögensänderungen, und ja: Das Ergebnis
ist nicht das selbe.
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 08.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Steuergeld nach Griechenland?, Eckhard Rülke, 08.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 09.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 11.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 12.01.2015
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- [AG-GOuFP] FW: endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 12.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 12.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 12.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 13.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 14.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Steuergeld nach Griechenland?, Eckhard Rülke, 08.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Axel Grimm, 08.01.2015
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- Re: [AG-GOuFP] NACHTRAG:Re: endlich - Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen, Patrik Pekrul, 12.01.2015
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