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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG
- Date: Mon, 19 May 2014 03:44:48 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 19.05.2014 03:30, schrieb Frauke
Mattfeldt:
OK
Ein Beweis ist, in dem hier verwendeten Sinne, ein
Verfahren, wie man einer Aussage einen Wahrheitswert
zuordnen kann.
Dabei hat man nach meinem Verständnis zwei
Möglichkeiten.
1.
Direkt indem man eine Eigenschaft misst. Beispiel: Die
Aussage: „Arne Pfeilsticker ist 182 cm groß.“ Wenn das
Maßband nun zeigt, dass ich tatsächlich 182 groß bin, dann
nennt man diese Aussage wahr, sonst falsch.
Der Schachpunkt dieses Verfahrens liegt darin, dass es
Fälle gibt, über die man streiten kann, ob das
Messverfahren tatsächlich die behauptete Eigenschaft misst
bzw. genau genug misst.
Es gab Zeiten, da wollte man mittels Mühlstein um den
Hals und ins Wasser schmeißen beweisen, ob jemand eine
Hexe ist oder nicht.
2.
Indirekt durch logisches Schließen. Logisches
Schließen ist ein formales Verfahren auf der Sprachebene,
das bei korrekter Anwendung von wahren Aussagen zu wahren
Schlussfolgerungen führt.
Unter Wissen versteht man Aussagen, bei denen man mit
Hilfe eines Beweises gezeigt hat, dass sie wahr sind.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Mensch Fehler
macht und man immer wieder feststellen muss, dass der
Beweis fehlerhaft ist oder nicht alle relevanten
Sachverhalte berücksichtigt wurden und daher das
vermeintliche Wissen in Frage stellt.
Aufgrund dieses Dilemmas schreit Karl Popper in seinem
Buch Logik der Forschung, dass man eine Theorie
bestenfalls falsifizieren (= widerlegen), aber nie
endgültig als wahr beweisen kann.
Zusammenfassen kann man also definieren: Wissen :=
Aussagen, die aufgrund eines Beweises als wahr angenommen
werden.
Bei Aussagen zu Fragen des Glauben, sagen die Gläubigen
selbst, dass man ihre Aussagen nicht beweise könne, d.h.
man kann definieren: Glaube := Aussagen, die ohne Beweis
als wahr angenommen werden.
Nein. Ich sage das nicht. Ich gehe durchaus davon aus, dass man auch geistige Gesetzmäßigkeiten im gewissen Sinne empirisch beweisen könnte. Die Frage ist, ob man es darauf anlegt, seine Zeit damit zu verschwenden, oder ob das Wissen um solche Dinge und die Beobachtung von Dingen nicht persönlich ausreicht. Gott selbst kann in der Tat - laut Wissenschaft - nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt werden. Und nach Deiner These gilt ja alles so lange als wahr, bis nicht das Gegenteil bewiesen worden ist. Eigentlich ist es noch anders: der Beweis für bestimmte geistige Gesetzmäßigkeiten, wenn ich es so nennen will, liegt eigentlich darin, dass die Logik ab einem gewissen Punkt ad absurdum geführt und in ihre Schranken verwiesen wird, um sich einer neuen Realität und ggf. einer neuen Logik zu öffnen, was nicht bedeutet, dass die herkömmliche Logik dadurch hinfällig wird. Aus den beiden Definitionen geht unmittelbar hervor,
dass es sich bei Glauben und Wissen um Aussagen handelt,
die als wahr angenommen werden. Der Unterschied liegt wie
behauptet darin, dass beim Wissen ein Beweis vorliegt und
beim Glauben nicht.
Hm. Das übliche. Die übliche Frage/Antwort ist: Weißt Du, dass es Liebe gibt oder glaubst Du es nur? Versuche, die Existenz von Liebe zu beweisen. Wer liebt, weiß, dass es Liebe gibt, weil er sie empfindet. Er wird auch gar nicht die Intention haben, die Existenz von Liebe im Allgemeinen beweisen zu wollen und doch ist er sich sicher, dass Liebe existiert. Man könnte jetzt in der Tat versuchen, das "Phänomen Liebe" zu untersuchen: Das Verhalten von Personen beschreiben, die verliebt sind, Herzschlag und Gehirnströme von Liebenden messen, Interviews mit Liebenden führen und logisch - anhand bestimmter Kriterienkataloge - auswerten usw., um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Aber all das zusammen genommen (all diese (formalen, wissenschaftlichen) Erkenntnisse und logischen Schlussfolgerungen) würden dennoch die Liebe niemals auf eine Art und Weise erkennen können, wie ein Liebender sie erkennt. Was also ist in diesem Sinne Glaube und was ist Wissen? Insgesamt muss sich beides natürlich auch nicht widersprechen. Die Logik ist ein sehr nützliches Werkzeug bzw. kann und sollte es sein, um zu einer bestimmten Art von Erkenntnis zu kommen. Das Problem liegt eher in einer ablehnenden Haltung der einen Erkenntnis gegenüber der anderen. Es muss ja kein Kampf oder Widerspruch sein. ---- Ich glaube auch, dass zum Beispiel bei neuen Entdeckungen und bahnbrechenden Erkenntnissen die Logik zwar immer eine Grundlage bildet, aber immer auch noch eine andere Dimension da mit reinspielt, die aus den logischen Schlussfolgerungen etwas Neues baut / zusammensetzt. Also sowas wie ein intuitiver, visionärer Moment, der in dem Sinne nicht logisch erklärbar ist, etwas, was die einzelnen logischen Bausteine zusammen setzt zu etwas neuem, größerem; eine Art inneres Bild. Vermutlich funktioniert das sogar generell mit Erkenntnissen so, die ein Individuum auf eine neue Erkenntnisstufe (z.B. bei einem Thema) bringen -> damit es "klick" macht müssen sich mehrere Einzelteile zu einem Ganzen zusammen setzen und eine innere Vorstellung von dem Themenkomplex erzeugen. Die Essenz dieser inneren Vorstellung, quasi die Idee, ist aber nichts, was man in dem Sinne logisch beweisen könnte. |
- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Marco Schmidt, 15.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Monika Herz, 15.05.2014
- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Arne Pfeilsticker, 16.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Monika Herz, 16.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Frauke Mattfeldt, 19.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Arne Pfeilsticker, 20.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Nick_Haflinger, 30.05.2014
- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Arne Pfeilsticker, 31.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Arne Pfeilsticker, 31.05.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG, Arne Pfeilsticker, 31.05.2014
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