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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG


Chronologisch Thread 
  • From: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Zweiwertige Logik und die Grundsätze der PP bzw. AG
  • Date: Mon, 19 May 2014 03:06:43 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 16.05.2014 14:55, schrieb Arne Pfeilsticker:


Am 15.05.2014 um 17:53 schrieb Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>:

Am 15.05.2014 15:25, schrieb Arne Pfeilsticker:

Der Beweis ist einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Glauben und Wissen.

Wie war das gleich mit dem Prediger? Und los, her mit dem Beweis dieses Satzes!

OK

Ein Beweis ist, in dem hier verwendeten Sinne, ein Verfahren, wie man einer Aussage einen Wahrheitswert zuordnen kann.
Dabei hat man nach meinem Verständnis zwei Möglichkeiten.

1.
Direkt indem man eine Eigenschaft misst. Beispiel: Die Aussage: „Arne Pfeilsticker ist 182 cm groß.“ Wenn das Maßband nun zeigt, dass ich tatsächlich 182 groß bin, dann nennt man diese Aussage wahr, sonst falsch.

Der Schachpunkt dieses Verfahrens liegt darin, dass es Fälle gibt, über die man streiten kann, ob das Messverfahren tatsächlich die behauptete Eigenschaft misst bzw. genau genug misst.

Es gab Zeiten, da wollte man mittels Mühlstein um den Hals und ins Wasser schmeißen beweisen, ob jemand eine Hexe ist oder nicht. 

2.
Indirekt durch logisches Schließen.  Logisches Schließen ist ein formales Verfahren auf der Sprachebene, das bei korrekter Anwendung von wahren Aussagen zu wahren Schlussfolgerungen führt.

Unter Wissen versteht man Aussagen, bei denen man mit Hilfe eines Beweises gezeigt hat, dass sie wahr sind. 

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Mensch Fehler macht und man immer wieder feststellen muss, dass der Beweis fehlerhaft ist oder nicht alle relevanten Sachverhalte berücksichtigt wurden und daher das vermeintliche Wissen in Frage stellt.

Aufgrund dieses Dilemmas schreit Karl Popper in seinem Buch Logik der Forschung, dass man eine Theorie bestenfalls falsifizieren (= widerlegen), aber nie endgültig als wahr beweisen kann.

Zusammenfassen kann man also definieren: Wissen := Aussagen, die aufgrund eines Beweises als wahr angenommen werden. 

Bei Aussagen zu Fragen des Glauben, sagen die Gläubigen selbst, dass man ihre Aussagen nicht beweise könne, d.h. man kann definieren: Glaube := Aussagen, die ohne Beweis als wahr angenommen werden.


Nein. Ich sage das nicht. Ich gehe durchaus davon aus, dass man auch geistige Gesetzmäßigkeiten im gewissen Sinne empirisch beweisen könnte. Die Frage ist, ob man es darauf anlegt, seine Zeit damit zu verschwenden, oder ob das Wissen um solche Dinge und die Beobachtung von Dingen nicht persönlich ausreicht. Gott selbst kann in der Tat - laut Wissenschaft - nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt werden. Und nach Deiner These gilt ja alles so lange als wahr, bis nicht das Gegenteil bewiesen worden ist.

Aus den beiden Definitionen geht unmittelbar hervor, dass es sich bei Glauben und Wissen um Aussagen handelt, die als wahr angenommen werden. Der Unterschied liegt wie behauptet darin, dass beim Wissen ein Beweis vorliegt und beim Glauben nicht.


Hm. Das übliche. Die übliche Frage/Antwort ist:
Weißt Du, dass es Liebe gibt oder glaubst Du es nur?
Versuche, die Existenz von Liebe zu beweisen.
Wer liebt, weiß, dass es Liebe gibt, weil er sie empfindet. Er wird auch gar nicht die Intention haben, die Existenz von Liebe im Allgemeinen beweisen zu wollen und doch ist er sich sicher, dass Liebe existiert.
Man könnte jetzt in der Tat versuchen, das "Phänomen Liebe" zu untersuchen: Das Verhalten von Personen beschreiben, die verliebt sind, Herzschlag und Gehirnströme von Liebenden messen, Interviews mit Liebenden führen und logisch - anhand bestimmter Kriterienkataloge - auswerten usw., um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Aber all das zusammen genommen (all diese (formalen, wissenschaftlichen) Erkenntnisse und logischen Schlussfolgerungen) würden dennoch die Liebe niemals auf eine Art und Weise erkennen können, wie ein Liebender sie erkennt.
Was also ist in diesem Sinne Glaube und was ist Wissen?






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