ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: alex AT twister11.de
- To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT pfeilsticker.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?
- Date: Mon, 17 Sep 2012 02:52:03 +0200
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2012/9/17 Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT pfeilsticker.de>
Axel Grimm schrieb:
Arne Pfeilsticker schrieb:Hallo Axel,
Wenn Geld durch Käufe von Waren und Dienstleistungen des Bankensektors vom Nichtbankensektor geschöpft wird, dann erhalten diese Nichtbanken „schuldfreies“ Geld. Dieses Geld kann und muss nicht zurückgezahlt werden.
Diese Aussage ist nur oberflächlich "richtig". Vollständig betrachtet ist die nicht richtig.
lass uns den Punkt richtig stellen, sonst verwirren wir die Leute noch mehr.
*Grundsätzlich gilt:* Jede Auszahlung einer Bank an eine Nichtbank ist eine Geldschöpfung und jede Einzahlung ist eine Geldvernichtung, weil die Geldmenge am Bestand des Geldes bei den Nichtbanken gemessen wird.
Und genauso wie Kreditvergabe und Tilgung ein ständiges Geldschöpfen und Geldvernichten ist, so haben wir analog bei den nicht kreditbezogenen Auszahlungen und Einzahlungen eine entsprechende Geldschöpfung und Geldvernichtung.
Der entscheidende Punkt ist der Bestand an Forderungen und Nicht-Forderungsrechten, wie z.B. Eigentumsrechte an Sachen. Dem Bestand an Forderungen (= Ansprüche auf Geld) steht das Schuldgeld gegenüber. Dem Bestand an Nicht-Forderungsrechten steht das Nicht-Schuldgeld gegenüber. Dieses Geld haben die Nichtbanken mit ihren Waren und Dienstleistungen gekauft.
(Alex)
Wenn ich da einhaken darf. Sichtguthaben ist eine Forderung gegen die Geschäftsbank und damit eine Forderung.
Im Gegensatz zum Fall der Kreditvergabe werden hier aber nicht zwei Forderungs-Verbindlichkeits-Verhältnisse geschaffen die sich in ihrer betragsmäßigen Höhe gegenseitig aufheben, sondern es wird nur ein Forderungs-Verbindlichkeitsverhältnis erzeugt.
Das der Nichtbank gegen die Geschäftsbank.
Die Nichtbank gewährt in diesem Fall der Geschäftsbank einen Kredit, während im "Standardfall", also der "Kreditvergabe einer Geschäftsbank an eine Nichtbank" in Wahrheit gegenseitig Kredit eingeräumt wird.
Die Nichtbank räumt bei einer "Kreditvergabe" der Geschäftsbank Kredit in Höhe von X ein. (Dokumentiert via Sichtguthaben - im PASSIVA bei der Geschäftsbank und im AKTIVA bei der Nichtbank)
Im Gegensatz zum Fall der Kreditvergabe werden hier aber nicht zwei Forderungs-Verbindlichkeits-Verhältnisse geschaffen die sich in ihrer betragsmäßigen Höhe gegenseitig aufheben, sondern es wird nur ein Forderungs-Verbindlichkeitsverhältnis erzeugt.
Das der Nichtbank gegen die Geschäftsbank.
Die Nichtbank gewährt in diesem Fall der Geschäftsbank einen Kredit, während im "Standardfall", also der "Kreditvergabe einer Geschäftsbank an eine Nichtbank" in Wahrheit gegenseitig Kredit eingeräumt wird.
Die Nichtbank räumt bei einer "Kreditvergabe" der Geschäftsbank Kredit in Höhe von X ein. (Dokumentiert via Sichtguthaben - im PASSIVA bei der Geschäftsbank und im AKTIVA bei der Nichtbank)
Gleichzeitig räumt die Geschäftsbank der Nichtbank Kredit in Höhe von X ein. (Dokumentiert via Verbindlichkeiten im PASSIVA der Nichtbank und via Forderung im AKTIVA der Geschäftsbank)
Weil aber die Forderungen der Geschäftsbank gegen die Nichtbank nicht als Zahlungsmittel akzeptiert sind, die Forderungen der Nichtbank gegen die Geschäftsbank aber als Zahlungsmittel akzeptiert sind kann die Geschäftsbank von der Nichtbank einen Zins verlangen.
Weil aber die Forderungen der Geschäftsbank gegen die Nichtbank nicht als Zahlungsmittel akzeptiert sind, die Forderungen der Nichtbank gegen die Geschäftsbank aber als Zahlungsmittel akzeptiert sind kann die Geschäftsbank von der Nichtbank einen Zins verlangen.
Axel Grimm schrieb:
Waren, die der Abschreibung unterliegen, erschaffen Geld, das über die Abschreibung wieder vernichtet wird.Das ist so nicht ganz richtig. Abschreibungen vernichten kein Geld, weil durch eine Abschreibung kein Einzahlung von einer Nichtbank verbunden ist. Die korrekte Betrachtung ist, dass Abschreibungen den Gewinn verringern und damit wird die potentielle Geldschöpfung durch die Auszahlung der Dividenden verringert.
+1 Das sehe ich auch so. Ich verstehe was Axel meint, würde aber der Präzision wegen zustimmen, das diese Sichtweise zu undifferenziert ist.
Axel Grimm schrieb:
Dienstleistungen erschaffen kein neues Geld. Das geht direkt zu Lasten des Vermögens der Bank, es geht zu Lasten des Eigenkapitals.Auch das ist so nicht richtig. Weil Zahlungen für Dienstleistungen zu Lasten des Eigenkapitals gehen, erhöhen sie den Bestand an Geld und führen dadurch zu einer Geldschöpfung:
+1
Wenn zum Beispiel vorher der Bestand an Sichteinlagen der Nichtbanken x Euro betrug und eine Dienstleistung einer Nichtbank mit 1.000 Euro bezahlt wird, dann steigt der Bestand an Sichteinlagen auf x + 1.000 Euro. Der Buchungssatz lautet: Eigenkapital an Girokonto Dienstleister 1.000 Euro.
Hier stimme ich dir zu Arne :-)
Trotzdem finde ich die Aussage Nicht-Schuldgeld missverständlich, denn es liegt eine Schuld der Geschäftsbank vor.
Was du meinst ist eine Schöpfung von Geld ohne Verschuldung einer Nichtbank. Das würde ich aber auch unmissverständlicher versuchen zu formulieren, denn die Missverständnisse deren Diskussionen Seiten füllen stammen genau aus solchen kleinen unpräzisen Formulierungen.
Trotzdem finde ich die Aussage Nicht-Schuldgeld missverständlich, denn es liegt eine Schuld der Geschäftsbank vor.
Was du meinst ist eine Schöpfung von Geld ohne Verschuldung einer Nichtbank. Das würde ich aber auch unmissverständlicher versuchen zu formulieren, denn die Missverständnisse deren Diskussionen Seiten füllen stammen genau aus solchen kleinen unpräzisen Formulierungen.
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