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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Puppe <piraten AT stderr.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?
  • Date: Sun, 8 Apr 2012 17:40:41 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/4/8 <alex AT twister11.de>:
> Den Zins in Bestandteile zerlegen (zb. Zinstreppe Creutz) ist einfach nur
> Blödsinn.
> Das braucht man nicht um Probleme zu erkennen und Lösungen zu entwickeln.
> Ebensowenig braucht man die Aussage ob ein Zinseinkommen von Banken
> gerechtfertigt ist oder nicht - wann ist denn etwas gerechtfertigt und wann
> nicht? Das lässt sich garnicht definieren.

Mal zur Erheiterung:

http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2011/12/12339/%E2%80%9Eislamisches-bankwesen-ist-gutes-gegenmittel-zur-krise%E2%80%9C/

Oder etwas ernster:

http://www.stern.de/wirtschaft/geld/islamic-banking-allahs-banker-nehmen-keine-zinsen-602168.html

Allerdings gibt es die Theorie (die ich für als Teil der Wahrheit
erachte), dass die Islamische Welt in den letzten 2 Jahrhunderten
deswegen nicht so bei der allgemeinen Entwicklung dabei war, eben weil
es keine Zinsen gibt.

Wer mal "Die Wahrheit" zum Thema Zinsen durchsucht findet einiges spannendes:

http://www.google.com/cse/home?cx=006903265110956067139%3A4nnr_me4n0y

> 2012/4/8 Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
>>
>> Am 07.04.2012 23:25, schrieb Axel Grimm:
>>
>> 'Stephan Schwarz schrieb:
>>
>> Der Zins ist klar ne Einnahme der Banken - eine ungerechtfertigte, weil
>> arbeitsloses Einkommen.
>>
>>
>> Es ist bei der Bank kein arbeitsloses Einkommen. Die Bank hat nämlich die
>> Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmern geprüft, übernimmt das Inkasso und hat
>> dafür gesorgt, das bei Nichttilgung eine Sicherheit verwertet werden kann.
>> Die Zinseinahmen werden zu Einkommen der Dienstleistung der Bank an der
>> Gemeinschaft, um das Vertrauen in das Geld zu gewährleisten. Es ist hier
>> sehr ferch, bei der Bank von „leistungslosem“ Einkommen zu sprechen.
>> Mir scheint, dass mal wieder Sparzinsen mit Kreditzinsen verwechselt
>> werden. Ich bitte darum endlich die beiden Dinger zu trennen und nicht
>> einfach in einen Topf zu werfen. Es geht unverändert nur um den Kreditzins,
>> von Sparen ist keine Rede.

Wobei die Trennung da auch künstlich ist, weil ohne Anreiz zum Sparen
kein Geld zum verleihen.

>> Ich hätts gleich mit reinschreiben sollen..
>>
>> Zerleg mal den Zins in seine Bestandteile:
>> Dann erhälst du einen monetären (geldwirtschaftlichen) Teil & einen
>> realwirtschaftlichenTeil, wie in
>> http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/knoeller/Zins.htm schön zu sehen.
>>
>> Die fünf Zinsbestandteile sind:
>>
>> 1.    Liquiditätsentgelt für den Verzicht des Kreditgebers auf seine
>> Zahlungsfähigkeit („Liquidität“),

Die weitergeleitet wird, an den eigentlichen Geldgeber.

>> 2.    Inflationsausgleich / Hausse-Prämie (Gesell) zur Absicherung des
>> Kreditgebers gegen Geldentwertung (Inflation),

Wenn man Geld dabei verlieren würde, wo wäre die Motivation?

>> 3.    Wachstumsanteil als Beteiligung des Kreditgebers am
>> Produktivitätszuwachs der Wirtschaft,

Das ist theoretisch und nett gesagt, Praxisbezug eher nicht vorhanden.

>> 4.    Risikozuschlag wegen möglichen Ausbleibens der Kreditrückzahlung und

*Das* ist super relevant, weil genau dieser Anteil ganz stark auch
über die Höhe des Zinses entscheidet.

>> 5.    Vermittlerentgelt für die Kreditvermittlung der Bank.

Alle Kosten sind Lohnkosten ...

>> So aufgeschlüsselt wird deutlich, dass der monetäre Partial-Zins - die
>> Liquiditäts- & Hausse-Prämie - weder durch eine (Arbeits-)Leistung
>> begründet
>> noch ethisch zu rechtfertigen sind. Auch die Hausse-Prämie finde ich pers.
>> abwegig..
>>
>> Deshalb bleibe ich bei meiner These: Der Zins ist klar ne Einnahme der
>> Banken - aber eine ungerechtfertigte, weil (zu 2/3 - 3/4 in Deutschland)
>> arbeitsloses Einkommen.

Es ist nicht alles Arbeit. Risiko ist auch ein Faktor. Und Motivation.
Wenn die Risiken nicht gedackt sind udn kein Gewinn gemacht wird,
wieso dann Geld verleihen?

>> Einzig dem geldwirtschaftlichem Umverteilungs-Prinzip G - Kontrakt - G'
>> folgend.. da fehlt also sogar die Ware, die Marx beim Waren-Handel noch im
>> Sinn hatte; Geldhandel finde ich noch ein stück perverser.

Aber notwendig, denn der Handel mit dem für den Tausch notwendigen
Mitteln, also dem Geld, regelt den Wert des Tauschmittels gegen andere
gleichgestellte Tauschmittel.

Eine der sinnvollen Kritiken an China z.B. ist das der Yuan nicht frei
gehandelt wird. Weil es durch diese Staatliche Lenkung zu einem
ungleichgewicht kommt, dass die Außenhandelsbilanzen weiter
verschiebt.

Gruss

Christoph

>> Weiterhin gilt, das Banken ihre Gewinne vollständig wieder an die
>> Gemeinschaft zurückführen wenn es öffentlich rechtliche Banken sind wie
>> Sparkassen, Landesbank und die Zentralbank.
>> Das ist doch sicher bekannt.
>>
>> Das, was sie offiziell als Gewinn ausweisen. Nach Abzug der
>> Kunden-/Einleger Ansprüche, Auszahlung der (Manager-)Gehälter & BONI,
>> Abschreibungen auf Gebäude, Inventar.. & sonstige Kosten, die so gut wie
>> nichts mehr mit der eigentlichen Aufgabe eines konservativen Bank-Instituts
>> zu tun haben.
>> "Die Kapital- und Kreditversorgung von Privatpersonen und
>> Wirtschaftsunternehmen ist dabei ebenso Gegenstand der Aktivitäten wie die
>> Bereitstellung von Zahlungsverkehrslösungen und Möglichkeiten der
>> Vermögensanlage."
>> Ich würde die 'Möglichkeiten der Vermögensanlage' wieder von der Mission
>> der (ÖR-)Banken trennen. BankenTrennung gleich dem  US Glass-Steagall-
>> Gesetz.
>>
>> Für Geschäfts- & Investment-Banken ganz spezielle Regulierungen erlassen..
>>
>> Die ZB 100% dees Gewinns direkt an die Regierung.
>> Die Landesbanken muss ich suchen.
>> Die kommunalen Sparkassen an die Sponserung von Kunst, Sport und sonstigen
>> komnunalen Veranstaltungen.
>>
>>
>> Türlich, 20 Millionen hat die Sparkasse-Mainfranken mittlerweile in ihrer
>> gemeinnützen Sparkassen-Stiftung gehäuft. Davon knapp 2 Millionen dann
>> willkürlich an 'gemeinnützige' Vereine, Verbände, städt. Organisationen
>> etc.
>> vergeben - vornehmlich an diejenigen, die eh finanziell gut bestückt sind
>> und kaum wissen wohin mit dem Geld. Der Terminus 'gemeinnützig' gehört
>> meines Erachtens nach sowieso mal general-überholt..
>>
>> Also bitte nicht so pauschal etwas in die Welt posaunen wie du es gerade
>> machst.
>>
>> Ich habe immer meine Gründe, wenn ich etwas in die Welt posaune, auch wenn
>> ich mit nicht jedes Mal die Zeit nehme, bei Adam & Eva anzufangen. Ich
>> verkürze gerne allzu oft etwas..
>> Aber meißt pauschalisier ich leider an entscheidenden Stellen, die ich
>> doch lieber gleich noch ausführen sollte, zum besseren Verständnis mancher
>> meiner Annahmen & Schlüsse, ist klar.
>> Deswegen verlink ich auch immer mehr, wo mans genauer nachlesen kann -
>> glaube das ist recht effizient..
>>
>> Deinem restlichen Post stimme ich dir zu.
>>
>> p.s.
>> Am 07.04.2012 22:14, schrieb Nicolai Haehnle:
>>
>> Hier ist das, was ich ändern würde: Ich würde damit aufhören, auf
>> Staatsschulden Zinsen zu bezahlen, denn bei staatlicher Umverteilung von
>> unten nach oben hört der Spaß auf. Und ich würde Zinserträge (und ganz
>> allgemein Kapitalerträge) wie ganz normales Einkommen behandeln, mit den
>> gleichen Spitzensteuersätzen und so weiter. Schöne Grüße, Nicolai -- Lerne,
>> wie die Welt wirklich ist, aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
>>
>> das empfinde ich auch als Konsens in der AG. Sollte man vielleicht doch
>> gleich ins Grundsatzpapier mit einbringen?!
>>
>> --
>> Sonnigen Tag, Stephan Schwarz
>>
>>
>>
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