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Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?
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- From: alex AT twister11.de
- To: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?
- Date: Sun, 8 Apr 2012 16:46:39 +0200
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Den Zins in Bestandteile zerlegen (zb. Zinstreppe Creutz) ist einfach nur Blödsinn.
Das braucht man nicht um Probleme zu erkennen und Lösungen zu entwickeln.
Ebensowenig braucht man die Aussage ob ein Zinseinkommen von Banken gerechtfertigt ist oder nicht - wann ist denn etwas gerechtfertigt und wann nicht? Das lässt sich garnicht definieren.
2012/4/8 Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
Am 07.04.2012 23:25, schrieb Axel Grimm:'Stephan Schwarz schrieb:Ich hätts gleich mit reinschreiben sollen..
Der Zins ist klar ne Einnahme der Banken - eine ungerechtfertigte, weil arbeitsloses Einkommen.
Es ist bei der Bank kein arbeitsloses Einkommen. Die Bank hat nämlich die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmern geprüft, übernimmt das Inkasso und hat dafür gesorgt, das bei Nichttilgung eine Sicherheit verwertet werden kann.
Die Zinseinahmen werden zu Einkommen der Dienstleistung der Bank an der Gemeinschaft, um das Vertrauen in das Geld zu gewährleisten. Es ist hier sehr ferch, bei der Bank von „leistungslosem“ Einkommen zu sprechen.
Mir scheint, dass mal wieder Sparzinsen mit Kreditzinsen verwechselt werden. Ich bitte darum endlich die beiden Dinger zu trennen und nicht einfach in einen Topf zu werfen. Es geht unverändert nur um den Kreditzins, von Sparen ist keine Rede.
Zerleg mal den Zins in seine Bestandteile:
Dann erhälst du einen monetären (geldwirtschaftlichen) Teil & einen realwirtschaftlichenTeil, wie in http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/knoeller/Zins.htm schön zu sehen.
Die fünf Zinsbestandteile sind:
1. Liquiditätsentgelt für den Verzicht des Kreditgebers auf seine Zahlungsfähigkeit („Liquidität“),
2. Inflationsausgleich / Hausse-Prämie (Gesell) zur Absicherung des Kreditgebers gegen Geldentwertung (Inflation),
3. Wachstumsanteil als Beteiligung des Kreditgebers am Produktivitätszuwachs der Wirtschaft,
4. Risikozuschlag wegen möglichen Ausbleibens der Kreditrückzahlung und
5. Vermittlerentgelt für die Kreditvermittlung der Bank.
So aufgeschlüsselt wird deutlich, dass der monetäre Partial-Zins - die Liquiditäts- & Hausse-Prämie - weder durch eine (Arbeits-)Leistung begründet noch ethisch zu rechtfertigen sind. Auch die Hausse-Prämie finde ich pers. abwegig..
Deshalb bleibe ich bei meiner These: Der Zins ist klar ne Einnahme der Banken - aber eine ungerechtfertigte, weil (zu 2/3 - 3/4 in Deutschland) arbeitsloses Einkommen.
Einzig dem geldwirtschaftlichem Umverteilungs-Prinzip G - Kontrakt - G' folgend.. da fehlt also sogar die Ware, die Marx beim Waren-Handel noch im Sinn hatte; Geldhandel finde ich noch ein stück perverser.
Weiterhin gilt, das Banken ihre Gewinne vollständig wieder an die Gemeinschaft zurückführen wenn es öffentlich rechtliche Banken sind wie Sparkassen, Landesbank und die Zentralbank.Das, was sie offiziell als Gewinn ausweisen. Nach Abzug der Kunden-/Einleger Ansprüche, Auszahlung der (Manager-)Gehälter & BONI, Abschreibungen auf Gebäude, Inventar.. & sonstige Kosten, die so gut wie nichts mehr mit der eigentlichen Aufgabe eines konservativen Bank-Instituts zu tun haben.
Das ist doch sicher bekannt.
"Die Kapital- und Kreditversorgung von Privatpersonen und Wirtschaftsunternehmen ist dabei ebenso Gegenstand der Aktivitäten wie die Bereitstellung von Zahlungsverkehrslösungen und Möglichkeiten der Vermögensanlage."
Ich würde die 'Möglichkeiten der Vermögensanlage' wieder von der Mission der (ÖR-)Banken trennen. BankenTrennung gleich dem US Glass-Steagall- Gesetz.
Für Geschäfts- & Investment-Banken ganz spezielle Regulierungen erlassen..
Die ZB 100% dees Gewinns direkt an die Regierung.
Die Landesbanken muss ich suchen.
Die kommunalen Sparkassen an die Sponserung von Kunst, Sport und sonstigen komnunalen Veranstaltungen.
Türlich, 20 Millionen hat die Sparkasse-Mainfranken mittlerweile in ihrer gemeinnützen Sparkassen-Stiftung gehäuft. Davon knapp 2 Millionen dann willkürlich an 'gemeinnützige' Vereine, Verbände, städt. Organisationen etc. vergeben - vornehmlich an diejenigen, die eh finanziell gut bestückt sind und kaum wissen wohin mit dem Geld. Der Terminus 'gemeinnützig' gehört meines Erachtens nach sowieso mal general-überholt..
Also bitte nicht so pauschal etwas in die Welt posaunen wie du es gerade machst.Ich habe immer meine Gründe, wenn ich etwas in die Welt posaune, auch wenn ich mit nicht jedes Mal die Zeit nehme, bei Adam & Eva anzufangen. Ich verkürze gerne allzu oft etwas..
Aber meißt pauschalisier ich leider an entscheidenden Stellen, die ich doch lieber gleich noch ausführen sollte, zum besseren Verständnis mancher meiner Annahmen & Schlüsse, ist klar.
Deswegen verlink ich auch immer mehr, wo mans genauer nachlesen kann - glaube das ist recht effizient..
Deinem restlichen Post stimme ich dir zu.
p.s.
Am 07.04.2012 22:14, schrieb Nicolai Haehnle:Hier ist das, was ich ändern würde: Ich würde damit aufhören, auf Staatsschulden Zinsen zu bezahlen, denn bei staatlicher Umverteilung von unten nach oben hört der Spaß auf. Und ich würde Zinserträge (und ganz allgemein Kapitalerträge) wie ganz normales Einkommen behandeln, mit den gleichen Spitzensteuersätzen und so weiter. Schöne Grüße, Nicolai -- Lerne, wie die Welt wirklich ist, aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.das empfinde ich auch als Konsens in der AG. Sollte man vielleicht doch gleich ins Grundsatzpapier mit einbringen?!
--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz
--
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- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, Stephan Schwarz, 07.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, Nicolai Haehnle, 07.04.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, Stephan Schwarz, 07.04.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, Buzz, 07.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, Axel Grimm, 08.04.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, alex, 09.04.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?, Rudi, 05.04.2012
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