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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] DANKE

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] DANKE


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] DANKE
  • Date: Fri, 20 Jul 2012 23:42:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Am 20.07.2012 um 22:10 schrieb ukw:

ich bin völlig unvoreingenommen (aber nicht unvorbereitet) in die Diskussion gegangen.

Die Gegenargumente unter dem Punkt "Argumente für die zentrale Lagerung von Waffen und Munition" sind imo schwach und hilflos, denn sie befürworten etwas, für das es bis jetzt noch nicht einmal ein pro Argument gibt. (Siehe die Beantwortung meiner Fragen in vorangehender Mail)

Sorry, kann ich nicht wirklich nachvollziehen warum die Argumente schwach sein sollen.

Als kleines Beispiel mal mein Verein: ca. 140 Mitglieder, schätzungsweise um die 500 Waffen kämen da zusammen. Abgesehen davon, dass wir den Platz dafür nicht haben, stellt sich die Frage was da an Sicherheit gewonnen werden soll. Wer Zugriff auf den Tresorraum und einen oder mehrere der Schränke dort hat (wir haben über 100 Waffen tatsächlich im Verein lagernd), der hat leicht eine größere Auswahl als er sie aus eigenen Mitteln zuhause hätte. Da wir täglichen Trainingsbetrieb haben, gibt es auch kaum eine zeitliche Einschränkung wann jemand Zugriff auf die Waffen hätte.

Welche sachlich begründeten Argumente für ein ständiges Mitführen einer Waffe gibt es?
Keine. Will auch keiner aus der AG.
Welche emotional begründeten Argumente für ein ständiges Mitführen einer Waffe gibt es?
Gibt es auch keine. Vielleicht durch irgendwen, aber nicht durch mich.

Also, warum nicht die Waffenlagerung im Wohnraum / unbewachten Bereichen grundsätzlich in Frage stellen?
Ich darf dort keine Waffen benutzen. Es macht für die Bürgerinnen und Bürger auch niemals Sinn, die Benutzung einer Waffe außerhalb eines Schießplatzes "geeignetes Gelände zur Schusswaffenbenutzung" oder "geeignete Bereiche zur Schusswaffenbenutzung" zu erlauben. 

Wir haben aber viele aktive Schützen die in Mannschaften sind und häufig zu anderen Ständen fahren um dort Wettkämpfe auszutragen. Wie und wer überprüft, ob der Schütze Meier nun wirklich zum Verein Bunte Kugel fährt um dort Gebrauchspistole zu schießen und nicht etwa mit der Wumme zur Bank geht um Geld abzuheben? Ersteres ist übrigens die übliche Verwendung bei Sportschützen, zu letzterem ist mir momentan kein Fall bekannt.

Du produzierst mit so einer zentralen Lagerung keine Sicherheit, aber eine Menge Aufwand und Kosten für die Schützen.

Wenn ich die Aufbewahrung von schussfähigen Schusswaffen in privaten oder öffentlichen Räumen verbiete, so schränke ich niemand ein, aber ich vermeide ein unnötiges Risiko für alle unbewaffneten Mitmenschen. 

s.o.

Kein Sicherheitsgewinn, aber Dir tut es ja nichts, wenn Du andere Leute einschränkst.

Das Küchenmesser Argument ist ungeeignet, denn
-  hier geht es um Schusswaffen und nicht um Küchenmesser
-  wieviel dokumentierte Amokläufe mit Küchenmessern gibt es, bei denen in Öffentlichen Bereichen (Straße, Schule ect.) mehrere Todesfälle zu beklagen sind? 

Nicht explizit Küchenmesser,  aber dieser hier war frei jeglicher Schusswaffe und definitiv erschreckend brutal:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Ansbach

Auch ich bin der Meinung, wer unbedingt morden will, der braucht keine Waffe. Die Hände und genügend  physische Kraft reichen zum töten
[/schwarzer Humor] Mein Tipp für Mörder: Nimm Dein Auto und lass es wie einen Unfall aussehen. [/schwarzer Humor]

Fein, dann sind wir uns ja hoffentlich einige, dass das grundsätzliche Problem nicht irgend welche Gegenstände sind, sondern Personen und deren soziale/psychische Umstände.

Das Argument "Allerdings stellte das rechtspsychologische Institut an der Universität Bremen fest, dass Besitzer von legalen Waffen weniger zu Gewalt neigen und sozial besser integriert sind als die Normstichprobe.(4) "
Das Argument ist ungeeignet und falsch, denn wenn der Besitz einer Waffe friedlich macht und mich sozial besser integriert... ja was heißt denn das? Jedem seine Waffe und wir können uns endlich alle lieb haben? 

Nein, die Auswahl funktioniert anders lang. In Deutschland ist die Hürde hoch um eine legale Schusswaffe zu bekommen und da dran scheitern die ungeeigneten Personen in der Regel.

Ich werde jetzt mal emotional und schlage mir laut lachend auf die Schenkel. Da wollte mich wohl jemand testen, ob er mich aufs Kreuz legen kann mit eindeutig nicht wasserfesten Argumenten. 
Nein, bringt bitte bessere Argumente. Das kann es nicht sein.

Es geht mir um unnötiges Vermeiden von Risiken. Über Kosten und Umsetzung kann man anschließend 

Maßnahmen ohne Erfolg auf Kosten der Betroffenen, schön, nicht das was ich mir unter einer ordentlichen Gesetzgebung vorstelle.

Es dürfen auch ausschließlich emotional begründete Argumente für einen ständigen Waffenbesitz angeführt werden. 
"ich fühle mich dann sicherer" z.B. wäre ein solches Argument ... nur so als Beispiel. Das ist imo durchaus erlaubt so zu argumentieren. 
Waffenproduzenten können auch mit dem Argument der Angst vor Umsatzeinbußen argumentieren. 

Der Unterschied zwischen einer Waffe für die Ausübung von Sport und Jagd und dem Mythos man sei mit einer Schusswaffe im Haus sicherer ist Dir schon klar?

Ich würde im Sinne einer sachlichen Diskussion doch darum bitten, dass Du uns keine Standpunkte unterstellst, die wir nicht vertreten, das nennt man Strohmänner bauen.




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