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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben ."

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben ."


Chronologisch Thread 
  • From: Susanne Putsche Dobert <putsche AT hotmail.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben ."
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 21:22:50 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

ich muss Adrian zustimmen.
Insgesamt handelt es sich um einen Werbefilm für Fritz Gepperth und seine Schießanlage, sowie für das Forum Waffenrecht, wenn man den Bericht als Sportschütze betrachtet.

Betrachtet man den Bericht als jemand, der nichts mit dem Schießsport zu tun hat, dann gewinnt man den Eindruck, dass es eine Waffenlobby in Deutschland gibt, angeführt von Herrn Gepperth und Herrn Streitberger, die sowohl Gesetzesvorlagen zu lesen bekommen, obwohl diese "noch gar nicht richtig" existent sind, als auch in der Lage sind Personen in das BVA versetzen zu lassen für die Dauer des Anerkennungsverfahrens um diese dann danach zum Sportfunktionär zu machen. Schützen sind demnach Menschen, die sich als Opfer sehen und die wahren Opfer, nämlich die Eltern und deren tote Kinder verhöhnen und ansonsten gefühllos auf aktuelle Ereignisse reagieren. Auf mich hat insbesondere Herr Thielmann kalt gewirkt.

Alle Protagonisten auf seitens der Waffenbesitzer waren schlecht vorbereitet, mit Ausnahme der jungen IPSC-Schützin und des CSU-Abgeordneten.

Für uns ziehe ich folgenden Schluss:
Wir müssen uns emotional mit der Argumentation der Waffengegner auseinandersetzen. Und: wir sollten uns langsam darüber Gedanken machen wer von uns - völlig unabhängig von der fachlichen Qualifikation - als Person in der Lage ist unsere wirklich fundierte und richtige Position nach Außen transportieren zu können.

Wir haben dafür nur noch 6 Monate Zeit!
Das ist sehr sehr wenig Zeit!
Dazu noch eines: ich selbst bin nach meiner Meinung hierzu nicht geeignet. Ich bin der Meinung wir brauchen einen Mann der sehr ruhig wirkt und eine sanfte Stimme hat!

Liebe Grüße

Susanne

Susanne Putsche Dobert
Rechtsanwältin
Kroatien: Batvaci 100, 52215 Vodnjan
Österreich: Floridusgasse, 1210 Wien
Deutschland: Raiffeisenstraße 30, 86663 Asbach-Bäumenheim

Am 24.04.2012 20:08, schrieb Peer Ponocny:
Ich hab mir diese Doku jetzt mal angesehen.
Streckenweise erscheint sie ja ganz sachlich, aber zwischendrin wird ihr dann immer wieder ein bestimmter Spin gegeben. Immerhin besser, als nach dem Spiegel-Artikel dazu zu erwarten war.

Besonders krass fand ich die Argumentation zu Winnenden. Es wird erwähnt, dass Rechtsmediziner davon ausgingen, dass bei dem einen Mädchen, das mit einer 9mm durch die Tür erschossen wurde, auch ein Kleinkalibergeschoss möglicherweise zum Tode geführt hätte, nur um dann einen Kriminalbeamten über Mannstoppwirkungen von GK und ähnliches reden zu lassen. Das passte wohl nicht ins gewünschte  Bild, dass ein Verbot von GK auch hier keinen Unterschied gemacht hätte.

Weiterhin wird mit keinem Wort thematisiert, was denn ein Verbot von GK oder eine zentrale Lagerung von Waffen konkret bringen soll/würde. Es wird quasi unausgesprochen vorausgesetzt, dass mit solchen Maßnahmen Deutschland viel sicherer wäre und nur die Schützen sich dem verweigern.

Dann die Frage gegen Schluss. "Wie gehen die Schützen damit um, dass mit einer Waffe wie ihrer in Norwegen gemordet wurde?"
(Mal ganz davon ab, dass es nicht stimmt, gezeigt wurden IPSC Schützen mit Pistolen)
Was soll das: Fragt man denn Messerbesitzer, ob sie sich jetzt Gedanken machen, da doch gerade jemand erstochen wurde?

Als die Schützen dann von anderen Tatmitteln sprechen  (Messer, Äxte) wird ein Winnenden-Vater mit der Aussage konfrontiert und antwortet sinngemäß, wozu ist ein Messer erfunden worden? zum Schneiden, eine Axt zum Holzhacken, wozu wurde eine Waffe erfunden? Zum Töten.
Ich meine, was hat das mit irgendetwas zu tun? Wenn ich jemanden mit nem Elektro-Tacker statt mit einer Schusswaffe umbringe, ändert das original mal gar nichts. Ich wage zu behaupten, dass es das Opfer nicht wirklich beruhigt, dass der Tacker gar nicht zum Töten erfunden wurde.
Aber in dieser Doku wird es so hingestellt, als ob damit nun eine wichtige Erkenntnis errungen wurde.

Insgesamt wird hier häufig mit stylistischen Mitteln (Fragen, Betonungen, Opfer-Angehörigen vor der Kamera etc.) versucht, Stimmung gegen Waffenbesitz/er zu erzeugen. Nicht zu dick aufgetragen, damit es nicht zu deutlich wird, insgesamt damit wohl an der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung. Objektivität geht anders.

Gruß

Peer



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